Am nächsten Morgen klingelt sein Wecker - wie immer zu früh. Also tut Adrian das, was er meistens tut: Den Wecker einfach ausschalten.
Schule wird eh überbewertet. Er hat sich gerade zur Seite gerollt und die Augen wieder geschlossen, als seine Zimmertür aufgerissen wird.
Er fährt hoch und starrt erschrocken in das Gesicht seiner Mutter.
Sie sieht fertig aus, Augenringe wie ein Panda. Vermutlich ist sie erst vor ein paar Stunden heimgekommen.
„Adrian, du kannst nicht schon wieder zu Hause bleiben! Auf geht's heute ist wieder Schule an der Reihe.“
Adrian lässt sich auf sein Kissen zurückfallen: „Ach Mama, du weißt doch eh, dass ich da nix check!“
Seine Mutter hingegen öffnet das Fenster: „Nichts da. Du musst dich nur mal anstrengen! Ich arbeite jeden Tag hart und ich will, dass du einen besseren Job bekommst."Adrian brummt vor sich hin und steht schließlich doch auf.
Seine Mutter weiß, dass er nicht immer zur Schule geht, aber sie weiß nicht, wie oft er wirklich nicht geht. Zu oft, aber das ist ihm egal.
Trotzdem will er seine Mutter nicht enttäuschen.
Sie tut alles, um ihm und seinem Bruder eine gute Bildung zu ermöglichen. Auch, wenn er das nicht wirklich nutzt.
Müde stapft er ins Badezimmer und schaut in den Spiegel. Seine Haare stehen wild vom Kopf ab, aber für die Schule ist ihm das egal.
Er sucht seinen Kapuzenpulli heraus und packt zwei Schokoriegel ein. Dann macht er sich auf den Weg in die Schule.Als er das Klassenzimmer betritt, schauen ihn seine Klassenkameraden so an, als wäre er ein Außerirdischer. Gut, so oft ist er nicht hier, aber er gehört doch trotzdem dazu.
Er lässt sich auf seinen Platz in der letzten Reihe fallen, als auch schon die Lehrerin hereinkommt. Frau Erikson, eine junge Lehrerin.
„Ach, der Adrian ist auch mal wieder da! Das trifft sich ja hervorragend.“
Irritiert sieht Adrian seinen Nebensitzer an.
„Wir schreiben heute die Arbeit“, flüstert der ihm zu.
Adrian bekommt Schweißausbrüche. Da ist er einmal in der Schule und dann wird auch noch eine Arbeit geschrieben. Kann das wahr sein?
Entsetzt sieht er die Lehrerin an, die gerade dabei ist, die Tische auseinander zu schieben.
Adrian muss sich schnell etwas einfallen lassen. Auf keinen Fall darf er zu schlecht sein, sonst sitzt er hier noch ein Jahr länger fest.
Doch es passiert nichts und zehn Minuten später sitzt er vor einem Stapel Blätter, auf denen Dinge stehen, die er noch nie gehört hat.
Verzweifelt sucht er eine Frage, die er beantworten kann, aber er findet keine.
Sein Puls steigt und steigt. Eigentlich interessiert ihn Schule nicht besonders, aber er will seine Mutter nicht enttäuschen. Sie würde alles für ihn tun und er bringt ihr zum Dank eine 6?Unter größter Konzentration überlegt er sich die verrücktesten Antworten. Doch als die Zeit schließlich um ist, hat er trotzdem nur die Hälfte der Fragen bearbeitet.
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Cold heart starts to beat
Teen FictionSein Herz ist oft kalt. Mitleid kennt er nicht. Schule wird seiner Meinung nach überbewertet. Doch dann tritt eine Person in sein Leben, die sein kaltes Herz plötzlich zum Schlagen bringt. Und wenn ein Herz erstmal richtig schlägt, ist es nicht mehr...