„Hau ab!“ ruft er dem anderen zu.
Dieser hält sich seine Nase und hebt dann wütend den Blick: „Niemals! Das ist meine Freundin! Ich gebe sie nicht her!“
Adrian macht einen Schritt auf ihn zu: „Aber du liebst sie nicht wirklich! Sonst würdest du ihr niemals weh tun!“
Schweigen.
Erst macht er einen Schritt auf Adrian zu, doch dann wirft er Adrian ein: „Du wirst schon sehen, was du davon hast“ an den Kopf, dreht sich um und rennt davon.Adrian wendet sich dem Mädchen zu: „Alles okay? Warum macht der sowas?“
Sie schaut ihm in die Augen: „Er ist eifersüchtig. Sehr eifersüchtig. Ich darf einen Jungen nicht einmal anschauen. Ich will schon länger Schluss machen, habe mich aber nicht getraut, weil er immer so wütend ist, wenn ich ihm seine Gefühle erwidere. Heute wollte er mich nach Hause begleiten, damit mir nichts passiert. Da habe ich mich endlich getraut und ihm gesagt, dass ich Schluss mache. Er ist natürlich komplett ausgerastet und dann ist die Situation eskaliert. Er hat mir gedroht, dass ich schuld bin, wenn er sein Leben jetzt aufgibt. Er würde nur mich lieben und ohne mich mache sein Leben keinen Sinn mehr. Aber ich kann nicht mit so jemandem leben, der mich auf Schritt und Tritt verfolgt, um immer auf mich aufzupassen.
Ich will auch mal alleine weggehen und mit Jungs quatschen. Es muss ja nicht immer gleich Liebe im Spiel sein.“
Adrian schaut sie an, sie schaut zurück. „Ich verstehe dich. Ich brauche auch meine Freiheiten.“
Sie lächelt ihn an, zum ersten Mal sieht er sie lächeln und es ist ein schönes Lächeln.
„Komm wir gehen in das Café und warten bis der Regen nachlässt.“
Sie zögert einen Moment, doch dann folgt sie ihm.
Völlig durchnässt und triefnass treten sie in das Café ein.
Alle Blicke wenden sich auf die tropfenden Besucher.Die Kellnerin winkt sie an einen Tisch gleich an der Tür, damit sie nicht noch mehr nass machen.
„Zwei heiße Schokoladen, bitte“, bestellt Adrian.
Die Zeit vergeht wie im Flug. Sie reden miteinander, als würden sie sich schon ewig kennen.
Zu schnell stehen sie wieder auf der Straße und Adrian gibt ihr seine Nummer.
„Meld dich, das war 'ne coole Zeit, die wir unbedingt wiederholen müssen.“
Er lacht sie an. Sie lacht ihn an. Luna, denkt er, was für ein schöner Name.Als er zu Hause ankommt, ist wieder alles still. Sein Bruder schläft bei einem Freund und seine Mutter arbeitet mal wieder. Sie hat heute nach ihrer normalen Frühschicht noch eine Spätschicht reingedrückt bekommen. So läuft das manchmal und Adrian hat schon oft angeboten, mit ihrem Chef zu reden, aber seine Mutter hat Angst, gekündigt zu werden und sie braucht den Job.
Also läuft er die Treppen hoch in sein Zimmer. Er schließt die Tür und wendet sich seinem Rucksack mit dem geklauten Geld zu.
Wie sein Bruder wohl schauen wird, wenn er doch auf die Freizeit mitkann.
Langsam öffnet er den Reißverschluss. Das Geld im Inneren ist ein bisschen feucht.
Er schließt seine Zimmertür ab und stapelt das Geld auf der Heizung, um es zu Trocknen.
Zufrieden lässt er sich auf sein Bett fallen. Ein perfekter Tag liegt hinter ihm.
Noch bevor er weiter Nachdenken kann, ist er eingeschlafen.
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Cold heart starts to beat
Fiksi RemajaSein Herz ist oft kalt. Mitleid kennt er nicht. Schule wird seiner Meinung nach überbewertet. Doch dann tritt eine Person in sein Leben, die sein kaltes Herz plötzlich zum Schlagen bringt. Und wenn ein Herz erstmal richtig schlägt, ist es nicht mehr...