Kapitel 24

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Nachdem Adrian noch ein paar Formalitäten ausfüllen musste, steht er wieder auf freiem Fuß.
Und er muss nicht lange überlegen, was er als nächstes vor hat. Eine Sms- drei Worte: "Komm zur Lichtung".
Während er im nächsten Bus Richtung Stadtrand sitzt, starren seine Augen angepannt auf das Display. Er wartet auf eine Antwort. Plötzlich erscheint die ersehnte Pop up- Nachricht. Luna hat geantwortet. "Haben sie dich schon gehen lassen?"
Adrian ist sich nicht sicher, ob sie ihn noch für unschuldig hält oder ihn längst durchschaut hat. Aber er muss jetzt auf jeden Fall Klartext reden. Er kann ihr nicht länger etwas vor machen.
Er sprintet fast den ganzen Weg vom Bus durch den Wald zur Lichtung. Er spürt nur, wie seine Füße über den Boden fliegen und der Wind in seinen Ohren rauscht. Er schwebt quasi dahin. Nur seine Lunge schwebt nicht, sie könnte jetzt ein Sauerstoffzelt gebrauchen.
Völlig außer Atem erreicht er die Lichtung. Die Anstrengung steht ihm ins Gesicht geschrieben.
Nur leider ist er umsonst so schnell gelaufen. Luna ist nicht da. Hektisch schaut er sich um, warum braucht sie so lange? Unruhig schaut er auf die Uhr. Er könnte wetten, dass er gerade einen Weltrekord aufgestellt hat.
Langsam beruhigt sich seine Atmung. Vielleicht ist es besser, wenn Luna ihn nicht ganz so fertig sieht.
Adrian stellt sich ans Wasser und betrachtet sein Spiegelbild auf der glatten Oberfläche. Was hat er nur wieder alles verbockt. Die Schule, den Überfall mit Luc, das Date mit Luna. Und zu guter Letzt hat er auch noch seinen besten Freund verpfiffen.
"Was soll nur aus dir werden?", murmelt er zu seinen Spiegelbild.
"Du kannst nichts, außer zocken und schlagen, du weißt nichts, weil du in der Schule nie aufgepasst hast und du bist nichts, weil du noch nie etwas Sinnvolles geschafft hast. Wieso sollte jemals jemand mit dir sein Leben verbringen wollen?"
"Weil du einen unglaublichen Charakter hast und mich zum Lachen bringen kannst. Außerdem hast du Courage."
Adrian dreht sich verwirrt um. Luna steht hinter ihm und hat anscheinend seine letzten Worte mitgehört.
"Luna...", beginnt er. Er muss ihr die Wahrheit sagen, es gibt kein Versteckspiel mehr.
"Hör zu. Ich bin nicht so, wie du vielleicht denkst. Ich bin ein grottenschlechter Schüler, der mehr fehlt als anwesend ist. Ich wollte die Schule immer abbrechen. Ich bin oft blind vor Wut und schlage um mich. Ich bin auch nicht immer ehrlich unterwegs und ja ich klaue auch. Das ist auch der Grund, weshalb ich von der Polizei abgeholt wurde. Ich habe dir die Kette unbedingt schenken wollen, aber ich habe kein Geld. Und jetzt bekomme ich ein Gerichtsverfahren."
Die Worte sprudeln nur so aus ihn heraus, aber es tut gut, den ganzen Balast loszuwerden und das Versteckspiel zu beenden. Es ist, als würde er eine Maske abziehen und Luna nun sein wahres Gesicht zeigen.
Adrian starrt zu Boden.

Cold heart starts to beatWo Geschichten leben. Entdecke jetzt