28 Januar 1943
Schade. Wirklich, wirklich schade. Sie war vielleicht nicht die Schlauste, aber hatte dafür wahrlich ein Herz aus Gold. Sie ist zurück in die Flammen gegangen, nur um dieses andere Mädchen zu retten; Natürlich war es naiv, dass sie tatsächlich geglaubt hat sie könnte sie retten, aber dennoch... Doch leider braucht man mehr als nur ein warmes Herz um den Kampf ums blanke Überleben zu gewinnen. Vor allem, wenn man Tom Marvolo Riddle als Spielmeister hat.
Trotzdem gefiel mir die Melancholie, die mich erfüllte, während ich die leeren Korridore Hogwarts entlang ging, nicht. Mina... ich kann einfach nicht anders, als mich an dieses seltsame Gefühle ihrer Präsenz zu erinnern. Als verstecke sich hinter dem unschuldigen Gesicht noch etwas anderes, etwas beängstigendes. Aber was soll's? Ich kann nur froh sein, dass sie von selbst zurück in das Haus gelaufen ist, dieses dumme, dumme Mädchen.
Das silberne Mondlicht ließ meine hellblonden Haare funkeln. Sie schwangen rhythmisch zu jedem Schritt, den ich machte, mit. Was ist überhaupt in mich gefahren, fragte ich mich. Tom hat ausdrücklich gesagt, dass er keine Überlebenden wollte. Was liegt mir denn schon an ihr, dass ich sie unter den Imperio gesetzt habe und sie aus dem Haus schickte, damit sie überlebt?
,, Anna, du bist spät dran.", begrüßte mich meine Schwester Ophelia. Sie und Tom standen Seite an Seite neben einem großen Turmfenster, den Blick fest auf mich gerichtet. Ophelia trug ihr schwarzes Satin-Nachthemd, dass ihr bis zu den Oberschenkeln ging und Tom trug seine Patrouille-Robe. Als Vertrauensschüler musste er heute Nacht patrouillieren und so hatte er eine Erklärung, falls ihnen ein Lehrer begegnen sollte. 'Wobei die Quinn-Schwestern nicht dafür bekannt sind, Regeln zu brechen.' , dachte ich und lächelte leicht.
,, Dir auch einen guten Abend, Schwesterherz.", erwiderte ich ohne den leisesten Hauch von Ironie in der Stimme. Solche ein Stilmittel benutzte ich nie, ebenso wie Sarkasmus. Es passt nicht zu mir, ich mag's einfach & verständlich. Ophelia machte eine kleine Handbewegung und legte den Muffliato auf uns drei, so dass niemand unser Gespräch belauschen konnte.
,, Der Auftrag ist ausgeführt. Keine Ungereimtheiten, keine Unterbrechungen.", sagte ich und blieb vor dem Pärchen stehen. Der König und seine Königin, so wurden die beiden genannt. Tom, der seinen Arm elegant um Ophelia's Hüfte gelegt hatte, nickte nachdenklich. ,, Keine Überlebenden?", vergewisserte er sich. ,, Ja. Nanami Satō, eine Slytherin aus unserem Jahrgang hat das Haus zwar vorzeitig verlassen, ist aber wieder hinein gegangen, sogar als es schon gebrannt hat. Ihre Freundin war drin.", erwiderte ich, ein missbilligendes Lächeln auf den Lippen. ,,Solche Dummheit... ich warte immer noch darauf, dass wir für unsere bisherige Arbeit zur Befreiung Hogwarts von jeglichen Schmarotzern belohnt werden.", seufzte Ophelia und schnalzte mit der Zunge. ,, Du sagst es, Lia. Vielleicht müssen wir uns einfach ein bisschen mehr anstrengen.", erwiderte Tom mit seiner tiefen, charmanten Stimme und lachte. Ich schwieg bedachtsam. Tom's Humor war... ein wenig speziell.
,,Vor allem, wie dumm kann man denn sein, um nicht zu merken, dass fast ausschließlich Schlammblüter und Blutsverräter auf eine mysteriöse, geheime Party eingeladen sind, von der niemand weiß, wer der eigentliche Gastgeber ist?", kicherte Ophelia mädchenhaft, ,,Ich hab nicht viel erwartet, aber dass wirklich niemand misstrauisch wird-" ,,-zeigt nur, was für erbärmliche Geschöpfe diese Unmenschen doch sind. Tom, Schwesterherz? Gute Nacht.", sagte ich sanft, zog meine Schwester in eine kurze Umarmung, nickte ihm zu und ging.
Ich schlich mich zurück in den Schlafsaal. Walburga und Callidora waren gerade auch zurückgekommen. ,, Na, alles geklappt?", fragte ich sie. Die beiden Schwestern waren die Einzigen, die auch in unseren Plan eingeweiht waren. Zumindest heute, denn morgen, so hatte es mir Tom befohlen, würde ich ihre Erinnerungen löschen.
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You're The One | Tom Riddle FF
Fanfiction---- Glut ruht still in sich. Entspannt strahlt sie. Sanft leuchtet sie. Feuer ist tausend mal tausend auf der Glut tanzend Flammen. Feuer ist lebendig, wild und unberechenbar. Feuer wird, Feuer ist, Feuer vergeht. Das Wesen des Menschen ist tausend...