Das Büro des Schulleiters wirkte etwas... nun ja, leblos. Nicht dass das etwas schlechtes war, immerhin war alles ordentlich und sauber und eigentlich genau passend für einen alten Mann wie Armando Dippet, aber dennoch... man hätte diesen architektonisch meisterhaften Raum besser einrichten können.
Mina und Bianca nahmen auf den zwei gepolsterten Stühlen vor dem Tisch des Schulleiter Platz und mieden es, sich gegenseitig anzuschauen. Außer ihnen war niemand anwesend. Flitwick hatte sich entschuldigen lassen, es war immerhin schon kurz nach halb sechs und die Sonne ging schon auf. Die Nacht war vorüber. Verständlich, dass er noch ein wenig Schlaf abbekommen wollte. Mina konnte es ihm keineswegs verübeln, sie selber konnte ihre müden Augenlider kaum offen halten und wollte einfach nur zurück in den Schlafsaal. Gott sei Dank war heute ein Samstag.
,,Miss Cabello, Miss Satō... ich bin sehr enttäuscht von Ihnen. Besonders von Ihnen, Miss Cabello, habe ich deutlich mehr erwartet. Sie sind eine erfahrene und allseits gelobte Vertrauensschülerin und waren unter den Top Drei Kandidaten für den Posten der Schülersprecherin des nächsten Jahres. Habe ich das Wort 'waren' gut genug betont? Es ist wirklich bedauerlich.", sagte Dippet betrübt und verkreuzte seine Finger ineinander. Er seufzte.
,,Die Frage ist nun, was soll ich mit Ihnen machen? Dass Sie beide verantwortlich für den Angriff auf diese Mugglegeborene sind, bezweifele ich dann doch. Es ist unübersehbar, dass dieser Angriff rassistischen Hintergrunds ist, und da Sie beide ebenfalls Mugglegeborene sind-"
Mina lief knallrot an. Sie beobachtete aus dem Augenwinkel wie Bianca die Stirn runzelte und ihr einen kurzen Seitenblick zu warf. 'Verdammt! Sie hat es raus gefunden! Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ich meine, ich hab gewusst, dass ich sie nicht für immer anlügen kann, aber so schnell? Ich hab gehofft, dass wir bis dahin sowieso beste Freundinnen sind und-'
,, -allerdings fürchte ich auch sehr um meine Stellung als Schulleiter, wissen Sie... Die Heiler im St-Mungos-Hospital werden dank einer kleiner Spende meinerseits dazu bereit, bekannt zugeben, dass das arme Mädchen einen fehlgeschlagenen Schönheitszauber an sich selber ausprobiert hat -sie war wirklich nicht die Hübscheste, die Ärmste- also wird niemand auch nur eine Sekunde lang an meinen Fähigkeiten als Schulleiter Hogwarts' zweifeln-"
Nun war es Mina die die Stirn runzelte. Warum erzählte er ihnen von seinem Plan? Dass Dippet der schlechteste Schulleiter war den Hogwarts je gehabt hat und jemals haben wird, war keine Neuigkeit für sie, er stand oftmals in der Kritik und die meisten Schüler glaubten, dass Dippet den Tagespropheten bestechen würde, damit seine folgenschwersten Fehler unbemerkt blieben. Warum also erzählte er ihnen davon? Hatte er keine Angst, dass sie es irgendjemanden weitersagen würden? Dass sie die Schülerschaft in Kenntnis setzen würden?
Als hätte Bianca ihre Gedanken gehört, tastete sie langsam nach ihrem Zauberstab in ihrer Jackentasche. Mina zwang sich nicht hinzusehen sondern hielt weiterhin den stetigem Augenkontakt mit Dippet, so schwer es ihr auch fiel. Was hatte Dippet vor? Und was hatte Bianca vor?
,,-und deswegen, meine geehrten Damen, bin ich leider gezwungen, das zu tun!", stieß er in einem Atemzug hervor, zückte seinen Zauberstab und rief: ,, Obliviate!"
Bianca, wie auch immer sie es geschafft hatte, sprang augenblicklich auf und blockte den Fluch ab, so als hätte sie es schon kommen sehen. Doch auch sie war mehr als nur geschockt. ,,Professor... Sir .. wie... wie können Sie nur?", stammelte sie und großes Entsetzen machte sich auf ihrem Gesicht breit.
Mina fühlte sich wie versteinert. Ihr Atem ging schwer, schwerer als er irgendwann in dieser Nacht gegangen ist. Dippet war ein Lehrer. Ihr Professor. Der Schulleiter! Der Mensch, zu dem Schüler gingen wenn sie Probleme hatten, egal welcher Art! Nur damit er ihnen half! Und genau dieser Mensch wollte gerade ihre Gedächtnisse verändern! Was... was fiel ihm ein?
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You're The One | Tom Riddle FF
Hayran Kurgu---- Glut ruht still in sich. Entspannt strahlt sie. Sanft leuchtet sie. Feuer ist tausend mal tausend auf der Glut tanzend Flammen. Feuer ist lebendig, wild und unberechenbar. Feuer wird, Feuer ist, Feuer vergeht. Das Wesen des Menschen ist tausend...