Das war der perfekte Tag mit der perfekten, dazugehörigen Nacht.
|64| Oops
Lena Pov
Als wir bei Antonia ankamen, gingen wir direkt durchs Haus in den Garten, nachdem wir beide ihre Eltern begrüßt hatten. "Heute keine Schule?", fragten sie.
Oh fuck. Schule. Die hab ich ja mal sowas von vergessen.
"Ehm... nein. Heute keine Schule", sagte ich und nahm Antonias Hand.
Wir verbrachten den Tag bis etwa 16:00 Uhr zusammen, bis ich nach Hause ging. Meine Eltern wollen sicherlich noch etwas Zeit mit mir verbringen, weil heute mein Geburtstag ist.
Ich lief nach Hause, weil ich keine Lust auf Busfahren hatte, und schloss meine Haustüre auf.
"Wo warst du?", fragte meine Mutter sofort und schaute mich ernst an. Mein Vater stand daneben und schaute mich mit einem durchbohrenden Blick, der mit einem Hauch Wut gekennzeichnet war, an.
Oh scheiße. Was ist jetzt los?
"Bei jemanden", antwortete ich und hoffte so einem Gespräch zu entkommen, obwohl ich genau wusste, dass das lange noch nicht das Ende des Gesprächs war.
"Aha, bei jemandem also. Willst du uns diesen Jemand nicht genauer beschreiben? So etwa einen Namen nennen?", fragte meine Mutter. "Warum interessiert das euch?", wollte ich dann wissen. "Du bist nach deiner Geburtstagsfeier nicht mit Jonas nach Hause gekommen. Denkst du wir machen uns da keine Sorgen?", sagte meine Mutter dann in einer typischen "Ich hab dich so lieb"-Mutterstimme. "Ja, was weiß ich. Ich bin volljährig, also darf ich doch wohl selbst entscheiden, zu wem ich gehe und vorallem wann", antwortete ich ihr. "Jetzt werd hier mal nicht frech", sagte mein Vater streng. "Wo warst du?", fragte meine Mutter erneut. "Bei jemandem. Hab ich schon gesagt", antwortete ich.
Ich habe gerade ein ganz ungutes Gefühl im Magen.
"Jetzt hör mal her: Du sagst uns jetzt sofort, wo du warst, oder es kracht anständig. Hast du uns verstanden?", wurde mein Vater etwas lauter. "ICH WAR BEI JEMANDEM, ZUM LETZTEN MAL", sagte ich vielleicht etwas zu laut, Jonas kam aus der Küche und lief an uns vorbei, um nach oben zu gehen. Dabei schaute er mich mit einem "Scheiße, du bist echt in Schwierigkeiten"-Blick an.
Oh scheiße man. Echt ey. Was mache ich jetzt nur?
"DU SAGST UNS JETZT WO DU WARST", schrie mein Vater mich an. "IHR HABT KEINE AHNUNG. IHR HABT KEINE AHNUNG WIE ICH MICH GEFÜHLT HABE, ALS IHR MICH MONATELANG IGNORIERT HABT. UND JETZT KOMMT IHR HER UND WOLLT UNBEDINGT WISSEN, WO ICH WAR, NACHDEM ES EUCH MONATE NICHT INTERESSIERT HAT? WARUM?", schrie ich zurück und brach fast in Tränen aus.
Wow, das ist schnell eskaliert.
"Ja, wir machen uns Sorgen, wenn du nicht nach Hause kommst", sagte meine Mutter ruhig. "Und davor hat es euch nie interessiert... Warum jetzt aufeinmal?",fragte ich traurig und leicht wütend, enttäuscht war ich auch. "Wir haben einen Fehler gemacht, das haben wir dir bereits gesagt. Und jetzt sag uns bitte wo du warst", wendete meine Mutter ein.
Ja, haben sie. In einem Brief. Im Krankenhaus. Als es mir echt scheiße ging. Fand ich alles andere als toll von ihnen.
"Nein, verdammt. Das ist meine Sache", ich war sichtlich genervt. "DU SAGST UNS JETZT, WO DU WARST", wurde ich angeschrien.
Und dann eskalierte es komplett. Das, was ich dann schrie, unüberlegt schrie, veränderte mein Leben von jetzt auf jetzt.
"ICH WAR VERDAMMT NOCHMAL BEI ANTONIA, MEINER FESTEN FREUNDIN. ABER IHR AKZEPTIERT DAS SOWIESO NICHT UND HABT MIR KONTAKT MIT IHR VERBOTEN, OBWOHL IHR NICHTMAL WISST, WIE SIE IST. HABT IHR EINE AHNUNG, WIE ICH MICH GEFÜHLT HABE, ALS ICH MICH NICHT MEHR MIT IHR TREFFEN DURFTE? NEIN, HABT IHR NICHT. EUCH INTERESSIERT IMMER NUR, WAS IHR DENKT UND WAS IHR FÜR RICHTIG HALTET. ABER FRAGT IHR AUCH NUR EINMAL, WIE ICH EURE DUMMEN ENTSCHEIDUNGEN, DIE MICH BETREFFEN FINDE? NEIN, FRAGT IHR NICHT. UND WISST IHR WAS? ICH HAB MICH TROTZDEM MIT ANTONIA GETROFFEN, OFT, SEHR OFT. UND DABEI IST ES MIR SOWAS VON EGAL, WAS IHR JETZT SAGT. IHR WISST NICHT, WIE GLÜCKLICH WIR ZUSAMMEN IN UNSERER BEZIEHUNG SIND, ALSO HALTET EUCH DA EINFACH RAUS. JETZT ZUFRIEDEN?", schrie ich heulend und wütend. Dann bekam ich eine von meinem Vater geklatscht, meine Mutter schaute mich entsetzt an und dann ging alles ganz schnell. "Pack deine Sachen, du wohnst hier nicht mehr. So jemand wie du, wohnt nicht in meinem Haus. Du bist eine Schande für die Familie mit deiner scheiß Freundin", wurde ich etwas lauter, mit unterdrückter Wut in der Stimme, gezwungen nach oben zu gehen.
Ich rannte heulend nach oben und schloss mich in meinem Zimmer ein.
Fuck. Fuck, fuck, fuck, fuck. Was hab ich getan? Warum hab ich das gesagt? Warum nur? Warum bin ich so ausgerastet? Fuck man.
Mein Vater klopfte wild an meiner Zimmertüre, weil er wollte, dass ich die Türe öffnete.
Dies tat ich dann kurz darauf und bekam zwei Koffer in die Hand gedrückt. "Du hast zehn Minuten, dann bist du hier raus", sagte mein Vater stur und ging. Meine Mutter schaute mich nur mit einem leeren Blick an und ging dann auch. "Ich bin enttäuscht von dir", sagte sie, als sie schon am Gehen war. Dann kam Jonas zu mir rein und umarmte mich fest. "Ich will nicht, dass du gehst", sagte er unter Tränen, "Bitte lass mich hier nicht alleine." "Ich will dich nicht alleine lassen. Ich will nicht gehen. Jonas, bitte mach was", weinte ich in seine Schulter. "Du kennst unsere Eltern... Wir sind machtlos... leider", sagte er traurig und enttäuscht. "Ich will bei dir bleiben", sagte ich komplett verweint und mit zittriger Stimme. "Ich will dich nicht gehen lassen", antwortete er.
Danach lösten wir die Umarmung und er half mir die wichtigsten Sachen zu packen. In die Koffer legten wir fast meinen kompletten Kleiderschrankinhalt, ich packte meine Kamera in die Kameratasche und nahm noch meine Schulsachen in meine schwarze Adidas Umhängetasche.
Dann kamen auch schon meine Eltern hoch und schickten mich nach draußen vor die Haustüre. Dort fing ich wieder an stark zu weinen und saß einfach nur da. Nach einer Weile kam Jonas raus und gab mir eine Papptüte mit Essen drinnen. "Nur für den Fall", sagte er, umarmte mich und ging wieder rein. Er würde sowas von Ärger bekommen, wenn unsere Eltern merken, dass er auf meiner Seite ist und mir Essen gegeben hat...
Man, wieso müssen unsere Eltern so altmodisch und verklemmt sein?
Ich saß weiterhin heulend auf der Treppe vor unserer Haustüre und rief Lea an.
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Let the drama continue...
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Hotter Boy
Teen FictionImmer wieder werde ich von Mädchen angesprochen... Ich könnte kotzen. Ich hasste sowas. Seit meiner neuen Frisur hat sich so viel in meinem Leben verändert, obwohl ich doch eigentlich nur endlich mal was neues ausprobieren wollte. Meinen Hairstyle...