Wir schauten wieder zusammen Netflix und gingen dann irgendwann schlafen, weil wir am nächsten Tag, wegen Schule, wieder früh raus mussten.
|66| Alcoholic
Lena Pov
Ich wurde wieder, so wie gestern, von Leas Wecker geweckt und stand auf. Ich hab jetzt schon kein Bock mehr auf diesen Tag.
Ich will einfach nur zu Antonia und mit ihr kuscheln. Und ich will mit Jonas reden, chillen, einfach den Tag verbringen.
Aber nach Schule hab ich nur Zeit für einen von zwei meiner Lieblingsmenschen.
Da Jonas meistens jeden Freitag irgendwas mit seinen Freunden macht, fällt er für heute schonmal weg. Leider.
Ich hätte gerne einfach Zeit mit beiden von ihnen verbracht, mit Antonia UND Jonas, aber das geht leider nicht.
Irgendwie hab ich gerade das Bedürfnis nach Alkohol... Aber so früh am Morgen? Um 6:30 Uhr? Und das, obwohl ich kein Alkohol mag? Warum?
Ich verwarf den Gedanken ganz schnell, stand auf und ging diesmal vor Lea ins Bad. Ich duschte kurz, obwohl ich es hasse morgens zu duschen, weil meine Haare richtig durcheinander und nicht mehr zu retten waren, und zog mich um.
Lea ging direkt nach mir ins Badezimmer. Während sie sich richtete, packte ich Sachen für die Schule zusammen und schrieb Antonia.
Lena Pov Chat
Hey♡
Hast du heute Zeit? ^^
Lena Pov
Sie antwortete nicht, las meine Nachrichten nicht einmal. Das wunderte mich aber nicht, weil sie bestimmt noch schläft.
Ich schaltete mein Handy auf Standby und ging mit Lea nach unten zum Frühstück, nachdem sie fertig war.
Antonia Pov
Als ich aufwachte, sah ich gleich, dass Lena mir geschrieben hatte. Vor zwei Stunden.
Ich schaute schnell was und antwortete sofort.
Antonia Pov Chat (links Lena, rechts Antonia)
Hey♡
Hast du heute Zeit? ^^
Hey♡
Ja, hab ich. Aber erst spät abends... Also so gegen 18:00 bzw. 19:00 Uhr...
Antonia Pov
Ich hoffe sie kann da noch...
Ich fühle mich irgendwie schuldig, weil ihre Eltern sie rausgeschmissen haben. Ja, eigentlich kann ich nichts dafür, ich weiß, aber ich fühle mich schuldig, weil das nur passiert ist, weil was zwischen mir und Lena läuft...
Ich liebe Lena. Und jetzt hab ich Angst sie deswegen zu verlieren. Das muss verdammt schwer für sie sein.
Ich ging wie gewohnt zur Arbeit und folgte meinem täglichen Ablauf.
Lena Pov
Antonia hat mir geschrieben, als ich gerade Unterricht hatte. Sie hat erst spät Zeit, aber ich will sie heute trotzdem noch sehen. Egal, ob es nur kurz ist. Hauptsache ich sehe sie heute noch.
Ich antwortete, dass sie mir schreiben soll, wann ich kommen kann und fuhr dann mit dem Bus, zusammen mit Lea, nach da, wo sie wohnt. Also zu meinem vorübergehenden Zuhause.
Als es abends war und ich endlich zu Antonia konnte, schaute ich auf dem Weg zu ihr noch in einem Supermarkt vorbei. Ich hab immer noch so Lust auf Alkohol. Ich weiß auch nicht warum.
Ich kaufte eine Flasche Whisky und eine Flasche Rotwein. Warum ich das tat, weiß ich selbst nicht so genau, aber ich habe es halt irgendwie, warum auch immer, getan.
Kaum aus dem Laden draußen, öffnete ich schon die Whisky-Flasche und trank erstmal ordentlich große Schlucke. Als ich die Flasche wieder absetzte, war schon fast ein Viertel davon leer.
Fuck, was mach ich hier? Das ist so dumm...
Ich ignorierte meine Gedanken, die mich davon abhielten einfach und trank weiter.
Die halbe Flasche leer, schon halb torkelnd, lief ich zu Bushaltestelle.
Bei Antonia angekommen, war kaum noch etwas in der Whisky-Flasche. Ich bereute es schon irgendwie das gerade getan zu haben, aber andererseits fühlt es sich irgendwie extrem gut an, obwohl das Zeug echt scheiße schmeckt.
Ich trank noch einen Schluck, ehe ich klingelte. Hoffentlich macht Antonia auf...
Als die Haustüre aufging, erblickte ich Antonias wunderschöne braun-grünen Augen. Ihr Blick fiel direkt auf die fast komplett leere Whisky-Flasche und die Weinflasche.
"Hast du getrunken?", fragte sie gleich, ohne mich zu begrüßen. "Haiiiii", sagte ich leicht lallend.
Fuck, das war echt viel zu viel Alkohol.
"Komm rein", sagte Antonia und nahm mir die beiden Flaschen ab. Ich umarmte sie fest und gab ihr einen Kuss. Sie erwiderte.
Ich kam gar nicht mehr von ihr los. Seit wann bin ich so anhänglich? Ach ja genau... der Alkohol.
"Hast du die ganze Flasche getrunken?", wollte meine feste Freundin wissen und hielt mir dabei die Flasche unter die Nase. Ich nickte und kassierte einen ernsten, nicht ganz erfreuten Blick von ihr. "Warum?", schaute sie mich schon fast leer und enttäuscht an. "Ich weiß es nicht... Ich hatte Lust drauf...", antwortete ich ihr. "Ist es wegen der ganzen Situation gerade? Wegen dem mit deinen Eltern?", fragte sie vorsichtig und schaute mich intensiv, aber schüchtern, an.
Ich überlegte. Ja, das muss es sein. Das ist es. Sie hat Recht...
Ich nickte und kam näher auf sie zu, wollte sie umarmen und küssen, wurde aber abgeblockt. Sie schob mich etwas weg von sich und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.
"Es tut mir leid...", sagte ich völlig überfordert.
Ich bin nicht mehr ganz ich, durch den Alkohol. Das merke ich.
"Hey... schon okey. Alles gut. Mach sowas aber bitte nie wieder... Das ist nicht gut für dich", sagte sie in einer ruhigen, fürsorglichen Stimme. Sie kam wieder auf mich zu, griff nach meinem Handgelenk und wollte unsere Finger miteinander verschränken, aber ich zog meine Hand zurück. "Warum hast du mich gerade weggedrückt?", fragte ich traurig und irgendwie enttäuscht.
"Du riechst stark nach Alkohol... Das war einfach so eine Art Reflex... Tut mir leid, wenn dich das verletzt hat", antwortete sie. Ich schaute auf den Boden, ging auf Antonia zu und gab ihr einen sanften Klatscher auf ihren Po.
Was macht der Alkohol bloß mit mir? Das hätte ich sonst niemals gemacht... Okay, Antonia und ich sind zusammen, ein Paar, aber trotzdem.
Sie schaute mich mit weiten Augen an."Gott, bist du betrunken", sagte sie und nahm mich in den Arm. Dann zog sie mich auf ihr Bett und deckte uns beide zu. "So gehst du mir heute nicht mehr weg", fügte sie hinzu, machte das Licht aus und fing an mich zu streicheln.
Ich schloss genussvoll meine Augen und schlief irgendwann ein.
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Hotter Boy
Teen FictionImmer wieder werde ich von Mädchen angesprochen... Ich könnte kotzen. Ich hasste sowas. Seit meiner neuen Frisur hat sich so viel in meinem Leben verändert, obwohl ich doch eigentlich nur endlich mal was neues ausprobieren wollte. Meinen Hairstyle...