Kapitel 5

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„Gute Idee mit dem Pfeil."


Sagte Brandon schließlich, als er sich wieder zu Runa umdrehte und ihr half aufzustehen.


„Ich wusste doch dir fällt was ein."


Runa griff nach seiner Hand und befreite sich anschließend vom Schnee, der an ihr klebte.


„Ehm... naja ich wusste nicht ob es klappen würde. Es hätte auch schief gehen können. Und tut mir leid, dass ich so panisch geworden bin, ich hatte nicht damit gerechnet von hinten angegriffen zu werden. Beim nächsten Mal passe ich besser auf, versprochen."


Stammelte sie und sah dabei betrübt zu Boden.

Brandon umfasste sie leicht am Arm.


„Es hat aber geklappt Runa. Das Monster ist tot und wir sind am Leben, das ist alles was zählt!"


Auf einmal klang seine Stimme gar nicht mehr streng und befehlend, sondern fast schon beruhigend.


„Und außerdem, " fuhr er fort, „dass du überrascht wurdest war allein meine Schuld. Ich habe die Situation falsch eingeschätzt und das, obwohl ich bereits kein gutes Gefühl bei der Sache hatte.
Also bin ich derjenige, der sich entschuldigen muss."


Nach diesen Worten wusste Runa nicht was sie antworten sollte.

Stattdessen hob sie leicht errötet ihren Blick und sah ihrem Anführer direkt in die Augen.

Ihre Reaktion verwunderte ihn etwas.
Brandon war wesentlich besser darin die Bewegungen eines Monsters zu lesen, als die Gedanken einer Frau.
Er konnte nicht so recht einordnen, was sie ihm damit sagen wollte, woraufhin er ihren Arm wieder losließ.

Schnell verfiel er wieder in sein gewohntes Sprachmuster.


„Wie auch immer, das werden wir später besprechen müssen."


Als er einen Schritt zurück trat, bemerkte er, wie sich Runa mit beiden Händen eine Stelle etwas oberhalb ihrer Hüfte hielt.


„Du bist verletzt. Hat es dich stark erwischt?"


Sie schüttelte den Kopf.


„Nein, es ist nichts weiter. Meine Rüstung hat gute Arbeit geleistet. Ich denke es kam vom Sturz."


Brandon vergewisserte sich, dass kein Blut zu sehen war. Was ihm bestätigte, dass ihre Schmerzen nicht durch Krallen oder Zähne verursacht wurden.


„Wie schlimm ist es? Kannst du weitermachen?"


Runa zog eine Arznei hervor und öffnete den Deckel des kleinen Gefäßes.


„Hiermit wird's gehen.", versicherte sie Brandon, bevor sie das ganze Glas in kleinen Schlücken leerte.


„Sehr gut.", erwiderte Brandon zufrieden.


„Dann lass uns schnell zu Tess und Donniel stoßen, sie werden sicher schon auf uns warten.
Schließlich haben wir die größte Herausforderung noch vor uns!"


Er drehte sich um und war schon beinahe losgestürmt, doch Runa ließ ihn innehalten.


„Brandon..." sagte sie leise, als sie sich den Mund mit ihrem Ärmel abwischte.


„Danke... für eben..."


Brandon blicke über seine Schulter und schenkte ihr ein warmes Lächeln, gefolgt von einem kurzen Nicken, dann rannte er weiter in Richtung Blangonga.

Runa schnappte sich hastig ihren Bogen und folgte ihm durch den tiefen Schnee.

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Das Blangonga rollte rücksichtslos umher, wobei es mehrere Wolken aus feinem Schnee aufwirbelte. Der Effekt der Blitzbombe war kurz davor seine Wirkung zu verlieren.


„Jetzt ist es erst recht wütend.", rief Donniel zu Tess rüber.

„Wir sollten uns besser wieder zusammen tun! Wo bleiben die Zwei denn so lange?"


„Keine Sorge, sind schon da!", schrie Brandon, der mit Runa im Schlepptau angerannt kam. 

Sofort eilte Donniel ihnen entgegen.


„Runa! Wie geht's dir? Ist dir waszugestoßen?"


„Mir geht's gut, Brandon hat mir aus der Klemme geholfen."


Antwortete sie ihrem sichtlich besorgten Jagdgefährten.


„Tut mir leid dich allein gelassen zu haben. Wir hätten besser aufeinander achten müssen."


„Mach dir keinen Kopf darüber Donniel, es ist ja alles gut gegangen. Ich bin okay, wirklich."


Brandon unterbrach das Gespräch der beiden.


„Wie ist die Situation bei euch? Und wo ist Tess?", fragte er in seinem gewohnt ernsten Ton.


„Bei uns lief alles glatt, die Blitzbombe hat perfekt funktioniert und wir haben die kleinen Biester erledigen können. Allerdings glaub ich nicht, dass die Wirkung noch länger anhält. Wir sollten uns also schnell was überlegen.", berichtete Donniel.


„Und Tess ist drüben beim-„


Brandon musste nicht darauf warten, dass Donniel seinen Satz beendete, denn Tess machte ganz von allein auf sich aufmerksam.
Hinter dem aufgewirbelten Schneeschleier konnten sie ihre Kameradin rufen hören.


„Ähm, Leute... Ich unterbrech euch ja nur ungern, aber ich könnte hier eure Hilfe gebrauchen. Ich glaube das Vieh hat sich von unserer kleinen Aktion erholt und es sieht nicht grade glücklich aus!"


Sofort folgten die drei ihrer Stimme. 
So standen sie nun, endlich wieder vereint, ihrem Ziel gegenüber.


„Ihr wisst was zu tun ist!", erinnerte Brandon sein Team.


Die Zeit des Rumgeplänkels war vorbei, jetzt wurde es ernst!

Red Snow [Monster Hunter Story]   /german ver.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt