Kapitel 1 - Vorstellungsgespräch mit Hindernissen

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Voller Elan betrat ich den Eingangsbereich des Heart-Hospitals und drehte mich mehrfach im Kreis, um mir erstmal einen kleinen Überblick zu verschaffen. Da entdeckte ich auch schon den Empfangstresen, an dem ein junger, orangehaariger Mann saß. Das kleine Schildchen an seiner Brust wies ihn als „Shachi" aus. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen trat ich auf ihn zu und sprach ihn auch sogleich an:"Halli Hallo. Shachi, könntest Du mir freundlicherweise sagen, wo ich Dr. Trafalgar Law finde?"
Völlig perplex sah er mich an. „Ähhhm...woher kennen Sie meinen Namen? Und was wollen Sie bitte von Law?"
Begleitet von einem lauten Lachen, deutete ich auf meine Brust. „Dein Name steht auf deinem Schild, Schätzchen! Und was den Doc angeht...nun ja... Sagen wir's mal so... Ich bin heute mit ihm verabredet...und wir wollen ihn doch sicher nicht warten lassen", gab ich mit einem zuckersüßen Lächeln von mir.
„Oh...Ähm...Ja...Sicher...",errötend deutete er auf die Fahrstühle rechts vom Empfang, „Fahren Sie in den dritten Stock, dann nach links, die fünfte Tür auf der rechten Seite."
„Danke, Schätzchen", zwinkerte ich ihm zu und machte mich dann auf den Weg nach oben.

Im dritten Stock angekommen, stieg ich aus dem Fahrstuhl und versuchte mich zu orientieren.
„Wie war das noch gleich...nach rechts und die sechste Tür von links? Ne quatsch...nach links und die fünfte Tür von links...rechts...oben...unten."
'Ein Hoch auf meinen fabelhaften Orientierungssinn', dachte ich augenrollend.
Und während ich, vor mich hin fluchend, durch die Gegend irrte, achtete ich natürlich nicht auf meine Umgebung und rannte direkt in den nächstbesten Typen rein.
Und ich weiß wirklich nicht, WAS ich so schlimmes verbrochen hatte, aber wie soll's auch anders sein...der Typ entpuppte sich,wie sein beknacktes Namensschildchen zeigte, als mein potenzieller neuer Chef...und DER wirkte ganz und gar nicht erfreut.
Könnte an dem riesen Kaffeefleck auf seinem blütenweißen Kittel liegen.
Na herzlichen Dank auch! Toller erster Eindruck!
Man ey!

Wie ein begossener Pudel saß ich da und tat mir einfach nur leid.Wie, zum Henker noch eins, konnte man eigentlich nur so viel Pech haben?
Verlegen sah ich zu ihm auf und entschuldigte mich wortreich für meine Tollpatschigkeit.
Er verdrehte jedoch nur genervt die Augen und wank mit einem geknurrten „passt schon" ab.

Mir den imaginären Schmutz von der Hose klopfend, sah ich Dr. Trafalgar enttäuscht an.
„Verzeihen Sie meine Ungeschicklichkeit .Ich nehme mal an, dass Sie nach diesem Malheur nun kein Interesse mehr an einem Vorstellungsgespräch mit mir haben, nicht wahr!?"
Verblüfft sah Law mich an. "Sie sind Miss Moreira?"
Mit einem entschuldigenden Lächeln hob ich die Hand. "Schuldig!"
Nachsichtig lächelnd drehte Law sich um, räusperte sich und ging in Richtung seines Büros. "Chrmchrm. Nun gut. Ignorieren wir einfach dieses Missgeschick und beginnen mit dem Gespräch."

Erleichtert folgte ich Dr. Trafalgar und nahm, auf dem mir angebotenen Stuhl vor dem Schreibtisch, platz. Nachdem die üblichen Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht wurden, begann Law auch schon damit mich zu befragen.

„Also Miss Moreira, warum genau haben Sie sich in der Kardiologie beworben?"

„Nun ja...es gibt immer wieder Menschen mit Herzproblemen...das lässt den Job relativ sicher erscheinen", erwiderte ich mit einem frechen Grinsen. "Außerdem faszinierte es mich schon immer, dass Innere eines Menschen zu erforschen."

Law, der gerade an seinem Wasserglas nippte, verschluckte sich und gab prustend von sich:" Sie nehmen aber auch kein Blatt vor den Mund, nicht wahr!?"

Schmunzelnd sagte ich: „Tja was soll ich sagen, Dr. Trafalgar. Ich bin ehrlich und direkt. Ich werde stets Ihren Anweisungen Folge leisten. Auch Kaffee koche ich Ihnen gerne. Nur in den Hintern kriechen werde ich Ihnen niemals. Das wäre einfach nicht mein Stil."

Mit hochgezogener Augenbraue erwidert er: „Sie überraschen mich wirklich, Miss Moreira.
Ihre Unverblümtheit beeindruckt mich. Ihre Bewerbungsunterlagen hatten mich bereits neugierig gemacht. An Ihrem Einstellungstest gab es nicht das Geringste auszusetzen. Dieser hatte viele der Kollegen sogar ziemlich beeindruckt. Für Ihr junges Alter scheinen Sie bereits ein doch recht großes medizinisches Wissen zu besitzen.
Nun denn. Dann gäbe es nur noch eines zu klären.
Wann fangen Sie an?"

Once more...with feelingWhere stories live. Discover now