Kapitel 24

186 3 0
                                    

Lina's Sicht
Ich konnte mein Glück kaum fassen. Er hatte mich nicht fallen gelassen, er wollte mich nicht vergessen...obwohl es besser für ihn wäre, viel besser. Ich war doch sowieso nur eine weitere Belastung. Als ich am Steuer meinen Bruder ausmachen konnte, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Sie waren hier. Alle vereint. Eine kleine Träne der Erleichterung und des Glücks rollte über meine Wange. „Wohin fahren wir?"
Neugierig blickte ich aus dem Fenster. „Zu der Ferienhütte meiner Eltern. Sie fahren nicht mehr so oft hin." Arian lächelte mich an. „Ach so."
Es herrschte eine Stille, die alles andere als unangenehm war. Wir alle brauchten erstmal Zeit uns zu sortieren.
„Bist du Müde? Willst du schlafen?" Arian musterte mich fürsorglich. „Alles gut." Ich konnte nicht schlafen, ich war noch viel zu aufgewühlt. Sie hatten mich befreit...

Nach 1 1/2 Stunden parkte das Auto vor einer kleinen Hütte im Wald. Sie sah sehr gemütlich aus. Wir stiegen aus und Arian zückte den Schlüssel zur Hütte.
„Ich war zwar lange nicht mehr hier, aber es hat sich rein garnichts verändert." Murmelte Arian, als er die Tür aufschloss. Alles war sehr schlicht gehalten und genau das machte es um so schöner. „Okay, ich schlafe im Auto." Mein Bruder ging aus dem Haus raus. „Nein, du kannst-..." Ich wollte protestieren, aber er winkte ab. Anscheinend brauchte er mal wieder Zeit für sich.
„Ookay, ich zeige euch dann mal eure Schlafplätze. Ist es für dich Okay, wenn du bei mir im Bett schläfst?" Er musterte mich fragend. „Klar." Ich brauchte ihn jetzt.
Arian zeigte uns alles, und wir gingen kurz darauf auch schlafen. Ich konnte nicht gut schlafen, da sich in meinem Kopf alles drehte und meine Gedanken Marathon liefen.
Wie lange könnten wir bleiben? Wann würde unser Plan aufliegen? Gab es einen Ausweg?
Nach einer gewissen Zeit schlief ich ein und wurde von gruseligen Albträumen heimgesucht. 

Schweiß gebadet wurde ich wach. Es war Stock duster und Arian schlief. Ich hatten einen Traum. Den Traum wie immer... Ich war alleine mit meinen düsteren Gedanken. Schnell stieg ich aus dem Bett und lief ins Bad. Kaltes Wasser würde vielleicht helfen meine Gedanken hinunter zu fahren.
Schnell zog ich mich aus und stieg unter die Dusche.
Im Spiegel betrachtete ich meinen vernarbten Körper. Immer weiter wuchs der Druck und damit auch der Drang ihn zu lösen. Doch es gab nur eine Lösung. Ich schloss meine Augen, aber sofort stieg mein Traum vor mein Inneres Auge und lief wie ein Film weiter. Die Hände die noch immer wie Tattoo's auf meiner Haut klebten. Tränen stiegen in meine Augen. Nein, nicht jetzt! Nicht hier!
Doch der Druck wuchs immer weiter. Ich stieg aus der Dusche und ging zu dem Kulturtäschchen und holte die Rasierklingen hervor.
Nun wird es mir besser gehen...

Arian's Sicht
Ich wurde durch die plötzliche Leere neben mir wach. Ich tastete nach Lina, fand sie jedoch nicht. Schnell richtete ich mich auf. Ich rieb mir meine Augen. „Lina?" Keine Antwort. Ich stieg langsam aus dem Bett und ging Richtung Badezimmer. Vielleicht war sie ja auf Klo. „Lina?" Wieder keine Antwort. Ich wollte gerade weiter suchen, als ich ein Wimmern aus dem Badezimmer vernahm.
OH NEIN! BITTE NICHT!
„LINA?!" Schnell versuchte ich die Tür aufzumachen, doch sie war abgeschlossen. Da blieb wohl nur eins...
Ich nahm Anlauf und rannte gegen die Tür. Zu meinem erstaunen sprang sie tatsächlich auf, doch ich hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken, denn dort lag Lina. Sie lag in einer Blutlache. Ihre Arme waren offen und Blut quoll hinaus. „Oh Nein, oh nein." Ich ging runter in die Hocke und tastete nach ihrem Puls. Er war schwach! „HILFE!" Sofort kamen Mustafa und Sophie. Sophie fing an laut zu schreien, aber vielleicht war es auch Mustafa. „Ruft den Notarzt! SCHNELL!" Sofort sprintete Mustafa los. Sophie half mir mit den liegenden Handtüchern die Blutung zu stoppen. „Bitte tu mir das nicht an! Halt durch! Du schaffst das... Bitte Verlass mich nicht, bitte verlass mich nicht..." Immer wieder wiederholte ich diese Worte. Plötzlich kam Linas Bruder herein gestürmt und wie wir standen ihm die Tränen in den Augen. „Es war eine blöde Idee!" Nach einer kurzen Zeit, die sich bei mir wie Stunden anfühlten, kam der Krankenwagen. Die Typen stürzten ins Haus und legten Lina auf eine Liege.
Es wir alles gut...

Wir saßen nun schon über 3 Stunden hier, ohne ein genaues Ergebnis. Niemand sagte etwas, jeder war geschockt. Wie konnte sie sich, und uns so etwas antun? Sophie weinte ununterbrochen. Ich war wie gelähmt, genau wie Linas Bruder. Ich konnte und wollte das nicht wahr haben. Plötzlich sprang die Tür auf und eine Frau und ein Mann kamen herein gestürmt. Ich brauchte garnicht erst richtig hinzuschauen, um zu wissen dass es Lina's Eltern waren.
Sofort liefen sie zu einen der Ärzte und fragten nach ihrem Kind. „Wo ist mein Baby?!" Lina's Mutter hatte Tränen in den Augen und ihr Make-up war verschmiert. Auch Lina's Vater standen Tränen in den Augen. Sie achteten garnicht auf uns, sondern fragten immer wieder nach ihrem Kind. Nach einer Zeit stand Lina's Bruder auf und ging zu seinen Eltern. „Was machst du hier Leonardo?! Wieso hast du nicht auf sie aufgepasst?!"
Ich hatte das Bedürfnis ihm beizustehen, doch ich wusste, dass er das niemals zulassen würde. Leonardo schwieg und antwortete einfach nicht. Er sah betreten zum Boden. Wahrscheinlich hätte seine Mutter ihn noch weiter zusammengefaltet, wenn nicht der Arzt käme. „Sie können jetzt zu ihr. Sie scheint soweit stabil zu sein." Der Arzt ließ die Eltern durch. Ich sprang auf und wollte auch zu ihnen laufen, doch der Arzt hielt mich auf. „Nicht so viele auf einmal, und nur Angehörige des Patienten!" Ich schnappte empört nach Luft und wollte erwidern, dass ich unbedingt zu ihr musste, doch da legte sich eine Hand auf meine Schulter. „Er ist ihr Bruder."
Es war Leonardo. Ich sah ihn fragend an, doch er ignorierte meinen Blick. „Na wenn dass so ist. Ich werde mich gleich nochmal bei ihren Eltern erkundigen." Der Arzt verschwand, sodass ich alleine mit Leonardo war. „Wieso machst du das?" Ich aha ihn fragend an. „Weil ich weiß dass sie dich braucht, und ich nicht den Titel ‚Bruder' verdient habe." Meinte er das ernst? „Was laberst du da? Du bist ihr verfluchter Bruder!"

Ich weiß nicht genau wie Lina's Bruder nochmal hieß, weshalb ich ihn einfach mal Leonardo genannt habe. Dies wird wahrscheinlich das vorletzte Kapitel sein!!!
Ich habe schon seit langer Zeit eine andere Geschichte in Bearbeitung, und ich würde mich freuen wenn ihr (wenn die Story draußen ist) mal vorbeischauen könntet.
Danke fürs Lesen.
Love Love!!❤️🌈

Arian Ajeli FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt