Beim Frühstück hatten alle drei viel Spaß und lachten, egal ob Julie einen Witz erzählt hatte oder ob Neil lustige Geschichten aus seiner Kindheit, sie lachten und hatten einfach Spaß.
Für alle drei kam es vor als wären sie eine kleine Familie. Kaum war das Frühstück vorbei musste Neil ins Badezimmer. Gefühlt eine Ewigkeit besetzte Neil das Bad bis er makellos gestylt raus kam und ins Wohnzimmer ging.
Dort setzte er sich zu Julie aufs Sofa und beide erzählten miteinander. Neil wusste zunächst nicht wie und worüber er mit Julie reden sollte, bis er eines ihrer gemalten Bilder sah und ihm die erste Frage klar war. "Wo ist dein Papa, Julie?", fragte Neil mit einer sehr einfühlsamen Stimme und sah Julie ins Profil. "Ich habe keinen Papa. Aber ich hätte gerne einen, auch wenn Mami keinen Papa möchte.", sagte Julie und malte nebenbei weiter ihr Bild.
"Wegen der bösen Männer mag Mami keinen Mann haben, oder?"
"Vielleicht, aber Mami.........", Julie brach den Satz ab und sah zu Beth in die Küche, die von dem Gespräch nichts mitbekommen hatte und friedlich kochte. "Was ist mit Beth, Julie? Sag es mir bitte, dann kann ich euch helfen.", sagte Neil und nahm Julie in den Arm. "Mami weiß aber nicht das ich das weiß, also....", Julie legte den Finger auf die Lippen und zischte leise."Mami weint Nachts manchmal und dann kommt Tante Jennett vorbei und versucht Mami zu trösten, aber Mami weint trotzdem weiter." "Und das geht die ganze Nacht so?" "Nein. Irgendwann hört Mami auf und Tante Jennett kommt leise aus Mamis Schlafzimmer geschlichen und schaut ob ich schlafe." "Danke, dass du mir das erzählt hast und ich werde versuchen deiner Mami zu helfen. Wir werden zusammen Mami helfen, stimmt's?"
Julie nickte und umarmte Neil. Dieser nahm sie natürlich und herzlich in den Arm. "Aber du erzählt Mami nicht, dass du mir das erzählt hast. Das mache ich dann, also musst schön leise sein.", Neil legte seinen Finger auf die Lippen und lenkte dann vom Thema indem er weiter fragen zu Julies Bild stellte.
"Wer sind denn die drei Leute hier?" "Das hier ist Mami, aber das sieht man doch.", und zeigte auf die Frau die links stande. Neil sagte:"Dann bist du das Mädchen hier, richtig?", und zeigte gleichzeitig auf das Mädchen in der Mitte. "Und wer ist das?" "Das bist du als mein Papi.", Julie lächelte Neil an.
Neil musste schmunzeln und aus schmunzeln wurde ein Lachen. "Danke, ich wollte schon immer dein Papa sein und es ist mir eine Ehre dein Papi sein zu dürfen." "Hast du denn keine Kinder?" "Ich hatte früher einen Sohn, doch leider ist er gestorben." Julie umarmte Neil erneut, aber diesmal fester und sie entschuldigte sich welche Neil annahm, auch wenn er nicht wollte.
Neil löste sich von Julie und ging zu Beth in die Küche wo er sich ein Glas holte und es drank. "Kann ich dann mal mit dir unter vier Augen sprechen, Beth?" Beth sah Neil verwundert an:"Ja klar, aber worum geht es denn?" "Sag ich dir später, wenn es soweit ist."
Beth sah das Essen an und sagte:"Das essen ist soweit fertig, also können wir gleich reden gehen. Im Schlafzimmer sind wir ungestört." Beth ging noch kurz zu Julie und sagte ihr etwas, das Neil jedoch nicht verstand. Zusammen gingen beide ins Schlafzimmer und setzten sich aufs Bett. Beth war sichtlich angespannt, sie wusste ja schließlich nicht was auf sie zu kam.
"Ich weiß nicht wie ich das sagen soll." Beth sah Neil an und sagte:"Sag es einfach. Was hast du, dass du so aussiehst?" "Julie weiß, dass du Nachts manchmal weinst und sie hat es mir erzählt. Du darfst sie dafür aber nicht bestrafen, weil sie es anfangs nicht sagen wollte, ich es aber aus ihr raus gequetscht habe. Bitte bestrafe sie dafür nicht."
Neil man Beth in den Arm, die vollkommen aufgelöst war. Wie in starre saß sie da und hatte sich nicht gerührt. Aber, dass Neil sie umarmte hatte ihr geholfen, sie spürte, dass jemand für sie da ist und sie unterstützt, was sie in Tränen ausbrechen ließ. "Ich will dir helfen, Beth, aber dafür musst du mir davon erzählen. Das musst du nicht jetzt machen, um Gottes Willen, das könnte ich jetzt gar nicht, aber ich möchte, dass du mir irgendwann erzählst was da passiert war. Du musst keine Angst haben, ich passe auf dich auf wenn du willst und nicht nur wenn du willst. Ich unterstütze dich, Beth und werde dir helfen und dich beschützen, aber du musst mir erzählen was vor gefallen war, bitte Beth."
Neil konnte nicht verhindern, dass ein leichtes Wimmern in seiner Stimme lag, aber dass wollte er auch nicht. Er wollte sich für Beth, nicht verbiegen.
"Ich möchte dir ja davon erzählen, aber........", Beths Worte waren durch ihr weinen kaum verständlich, aber Neil wusste genau was Beth sagen wollte. "Es ist ok wenn du es noch nicht kannst, ich verstehe das sehr gut. So hatte ich mich nach dem Tod meiner Familie auch gefühlt, aber es hatte mir geholfen darüber zu reden und zu wissen, dass jemand für einen da ist."
"Es war vor zehn Jahren und ich war von der Arbeit auf dem Weg nach Hause, als ich von hinten niedergeschlagen wurde und das Bewusstsein verlor."
Neil drückte Beth noch näher an sich heran und sagte:"Das reicht jetzt, Beth. Du brauchst nicht weiter zu reden, ich kann mir denken was vorgefallen war. Ich bin für dich da, Beth." Beth weinte nur noch lautstark und Neil konnte ein paar Tränen nicht mehr zurückhalten. Es hatte ihn sehr getroffen und mitgenommen.
Er wollte seine Tränen nicht zurückhalten und ließ sie laufen. Noch eine ganze Weile hatte Neil Beth im Arm gehalten bis sie sich wieder beruhigt hatte. Er drückte Beth von sich weg und sah ihr in die Augen. Beth lief noch eine Träne noch unten, die Neil mit seinem Daumen weg wischte und mit einem Lächeln sagte:"Ich bin für dich da, Beth. Versprochen."
Beth nickte und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht bevor sie auf stand. "Möchtest du wirklich so verweint zu Julie runter?" Beth sah Neil in die Augen:"Ich muss mit ihr reden. Ich wusste nicht, dass sie etwas mitbekommen hatte. Bitte verrate keinem etwas von unserem Gespräch, ja. Versprich es mir, Neil."
Natürlich versprach Neil es ihr und ging in die Küche um nach dem Essen zu sehen. Während Neil sich also um das Essen kümmerte sprach Beth mit Julie. Man konnte Beth immer noch ansehen, dass sie geweint hatte und auch immer noch ein paar Tränen verlor.
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Der neue Nachbar(Pausiert)
RomanceElisabeth(Beth) ist eine alleinerziehende junge Mutter mit einer neun jährigen Tochter. Beide lebten "glücklich" zusammen, bis Beth Neil traf und er ihr leben auf den Kopf stellt. Wird sie ihn akzeptieren?