14. Die erste Aufgabe

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Wir warteten noch lange im Gemeinschaftsraum, um zu sehen, wann Harry zurückkam. Als sich das Porträt öffnete und Harry herein kam, fragte Ron sofort: "Wie hast du es geschafft, deinen Namen in den Kelch zu werfen? Nicht mal Fred und George konnten das und die beiden sind 2 Jahre älter." "Ich habe meinen Namen da nicht reingeworfen", sagte Harry, "ich will keinen Ruhm und außerdem bin ich müde. Gute Nacht!" Damit verließ Harry den Gemeinschaftsraum in Richtung Schlafsäle.

"Ron, das hättest du nicht sagen dürfen", sagte Hermine sofort. "Wieso nicht? Harry kann doch wenigstens seinen Freunden erzählen, wie er sich in das Turnier geschmuggelt hat." "Harry hat sich da nicht reingeschmuggelt, er braucht keinen Ruhm, es kennt ihn eh schon jeder in der Zauberwelt", erwiderte Hermine. Ron grunzte etwas Unverständliches. "Ich verstehe es doch auch nicht", mischte ich mich jetzt ein, "Wenn Harry seinen Namen nicht in den Feuerkelch geworfen hat, dann muss es jemand anderes getan haben, jemand, der Harry schaden will." "Wäre ja nichts Neues", murmelte Ron. "Ron!", empörte ich mich, "Harry ist dein bester Freund, du musst jetzt zu ihm halten. Wir alle müssen ihn irgendwie lebend durch dieses Turnier bringen." "Bei dem Turnier sterben Menschen", wunderte sich Ron, "Sowas würde Dumbledore niemals zulassen." "Die Altersbeschränkung wurde nicht ohne Grund auf 17 Jahre gesetzt, denn vor längerer Zeit kam es immer wieder zu Unfällen und Teilnehmer sind gestorben. Das Turnier testet zwar die Fähigkeiten der Teilnehmer, aber das auf brutalste Weise. Ron, es sterben Menschen und dein bester Freund ist ein Champion", sagte Hermine. "Dann melden wir Harry wieder ab", meinte Ron, "ganz einfach!" "Nichts ist einfach, Harry hat durch die Auswahl einen bindenden Vertrag abgeschlossen, er hat keine Wahl. Harry muss mitmachen und wir müssen ihm helfen, er braucht uns Ron, versteh das endlich," probierte ich noch einmal den Ernst der Lage zu erklären.

Am nächsten Morgen im Unterricht war Harry still. Beim Mittagessen ging er uns aus dem Weg, wie er es schon beim Frühstück getan hatte.

Verteidigung gegen die dunklen Künste machte dieses Jahr weniger Spaß. Remus musste leider kündigen, da Eltern nicht wollten, dass ihr Kind von einem Werwolf unterrichtet wird. Dieses Jahr hatte Dumbledore nun einen ehemaligen Auror namens Alastor Moody, auch bekannt als Mad-Eye Moody, eingestellt. Er hat echt Ahnung von den dunklen Künsten, schließlich verdankt Askaban die Hälfte seiner Häftlinge ihm. Doch irgendwie ist er seltsam. Er trinkt andauernd etwas aus einem kleinen Flachman und hat keinen Skrupel, die Unverzeihlichen Flüche vor der Klasse vorzuführen. Er hat den Imperius-Fluch sogar an Schülern ausprobiert.

Am Nachmittag fand ich Harry alleine im Gemischaftsraum sitzen. Normalerweise hätten wir Quidditchtraining gehabt, doch die Saison fiel aufgrund des Trimagischen Turniers aus. "Harry, hast du schon eine Idee, was in der ersten Aufgabe drankommen könnte?", fragte ich meinen Freund. "Nein", antwortete er, "Was aber viel schlimmer ist: Ron spricht nicht mehr mit mir." "Ich habe zusammen mit Hermine mein Bestes gegeben und ihm alles erklärt. Du musst ihm noch etwas Zeit geben, ich denke, er wird sich wieder bei dir entschuldigen." Harry nickte und lächelte leicht: "Danke, Ella." "Und jetzt Schluss mit den trübsinnigen Gesprächen. Wir können zum Quidditchfeld gehen und ein bisschen fliegen", schlug ich vor. Harry stimmte zu, sodass wir unsere Besen holen gingen und uns auf den Weg zum Quidditchfeld machten.

Es wurde ein schöner Nachmittag und ich sah meinen besten Freund zum ersten Mal nach der Auswahl der Champions wieder lachen.

Auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum traf ich auf Draco Malfoy, der mit seinen Freunden in einem der Korridore herumlungerte. Harry wollte Hagrid noch einen Besuch abstatten und war demnach nicht da. „Oh Black, wird Daddy jetzt der neue Dunkle Lord?", machte sich Malfoy über Sirius lustig, als er mich kommen sah. Natürlich hatte er den Artikel im Tagespropheten gelesen so wie eigentlich die ganze Schule. Ich ignorierte ihn, doch er ließ nicht locker. „Wie ist das Gefühl, wenn der Vater den eigenen Freund umbringen will?" „Dad will niemanden umbringen", fauchte ich, „sogar du wärst ihm zu Schade und das soll was heißen." Malfoys Grinsen verschwand sofort und er richtete den Zauberstab auf mich, doch ich war schneller. „STUPOR!", schrie ich und Draco Malfoy wurde zurückgeschleudert. „Miss Black, Sie greifen Ihre Mitschüler an! Duelle in den Korridoren sind strikt untersagt", schnarrte eine mir bekannte Stimme. „Ich wollte..., ich habe... „, begann ich, doch Snape ließ mich nicht ausreden. „Ihren Vater hat das auch nie interessiert. Er und Potter haben auch gedacht, sie könnten jeden angreifen, der Ihnen im Weg stand. Ich glaube, Sie sollten am Samstag zum Nachsitzen in mein Büro kommen." „Professor, aber am Samstag können wir nach Hogsmeade und..." „Nun, Sie werden am Samstag eben nicht dorthin können. Ihre Freunde kommen schon ohne Sie aus." „Sir, aber...", probierte ich es nochmal. „Wenn Sie es so wünschen Miss Black: Sie werden dieses Schuljahr gar nicht mehr nach Hogsmeade gehen und sollte ich mitbekommen, dass Sie sich aus dem Schloss schleichen, dann werde ich mir etwas Schönes für Sie überlegen", grinste Snape hämisch.

Die Wochen flogen vorüber und langsam näherte sich die erste Aufgabe. Ron sprach noch immer nicht mit Harry und Hermine und ich versuchten, Harry so gut es ging wieder aufzubauen, da ihm die Tatsache, dass sein bester Freund ihn keines Blickes mehr würdigte, doch sehr zu schaffen machte.

"Drachen sind die erste Aufgabe", erzählte Harry Hermine und mir nach einem Besuch bei Hagrid, "sie haben vier Drachen, für jeden von uns einen." Daraufhin übten wir jeden Abend bis spät in die Nacht etliche Zauber, die Harry vielleicht helfen könnten. Hermine und ich stellten uns immer als Opfer zur Verfügung, wenn Harry Schockzauber übte. Es gefiel ihm zwar nicht, dass wir beide nach den Übungsstunden etliche blaue Flecken hatten, doch wir fanden keine andere Lösung und an irgendwem musste er die Zauber schließlich ausprobieren.

Der Tag der ersten Aufgabe kam. Wir verabschiedeten uns von Harry und machten uns mit den anderen Schülern auf den Weg zum Stadion, das auf den Ländereien aufgebaut worden war. Harry war der letzte Champion, der den Drachen besiegen musste. Zum Glück schaffte er es und landete nachher sogar auf Platz 2.

Am Abend feierten wir noch lange im Gemeinschaftsraum, auch Ron war dabei. Er sprach wieder mit Harry, wie ich aus der Entfernung sehen konnte.

Verlorene Tochter - Eine Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt