13. Zurück in Hogwarts

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Vielen Dank für die ersten 100 Reads!

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Die Fahrt mit dem Hogwarts-Express verlief ruhig und obwohl es meine erste Fahrt war, war die allgemeine Stimmung beängstigend. Hermine blätterte in einer Zeitung, die die Schlagzeile Todesser auf der Weltmeisterschaft gesichtet trug und Harry und Ron saßen einfach nur da und starrten aus dem Fenster.

In der Großen Halle war die Stimmung am Abend jedoch ausgelassener und als Dumbledore verkündete, dass dieses Jahr in Hogwarts das Trimagische Turnier stattfinden wird, waren die Schüler nicht mehr zu halten. In wenigen Wochen würden schon die Gastschüler eintreffen, auf die jeder in der Halle gespannt war.

Die ersten Wochen verliefen ruhig, neben Hausaufgaben und dem üblichen Alltag war nicht viel los. Eines Abends klopfte meine Eule Lou ans Fenster. Sie trug zwei Briefe in ihrem Schnabel. "Harry, die sind von Sirius", sagte ich, "er hat auch einen an dich geschrieben." Voller Neugier öffnete ich den Umschlag, nachdem ich Harry seinen Brief überreicht hatte.

Liebe Ella,

ich vermisse dich und ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Ich habe auch eine Überraschung für Harry und dich. Am besten liest du dir dazu das zweite Pergament durch.

Alles Liebe, Dad

Ich schaute in den Umschlag und tatsächlich war dort noch ein Pergament. Ich entfaltete es und las:

Hiermit erlaube ich meiner Tochter Ella Lukida Black an den Wochenenden das Dorf Hogsmeade zu besuchen.

Mit freundlichen Grüßen
Sirius Black

"Ella, wir können nach Hogsmeade!", jubelte Harry, er hatte anscheinend einen ähnlichen Brief bekommen. Ich freute mich riesig, endlich konnte ich mich in Ruhe im Honigtopf umsehen oder ein Butterbier in den Drei Besen trinken, ohne dass ich aufpassen musste, entdeckt zu werden.

An einem Morgen Anfang Oktober kündete Dumbledore schließlich die anderen beiden Zauberschulen an. Die Schülerinnen aus Beauxbatons kamen zusammen mit ihrer Schulleiterin Madame Maxime in einer fliegenden Kutsche, während die Durmstrangs mit einem Schiff im Großen See auftauchten.

"Nun begrüßen Sie mit mir die Schülerinnen der Beauxbaton Akademie für Hexerei und Zauberei und ihre Schulleiterin Madame Maxime!", rief Dumbledore später, als sich alle zum Essen in der Großen Halle versammelt hatten. Die Mädchen, die nun den Raum betraten waren zweifelhaft schön und einige Jungen reckten ihre Köpfe, um besser sehen zu können.
"Und jetzt ein herzliches Willkommen für unsere Gäste aus dem hohen Norden, die Schüler des Durmstrang Instituts und ihren Schulleiter Igor Karkaroff", rief Dumbledore, nachdem der Applaus für Beauxbatons verklungen war. Wir staunten auch nicht schlecht, denn unter den Schülern befand sich der berühmte Quidditchsspieler Viktor Krum, der an der Seite seines Schulleiters die Halle betrat.

Die Hauselfen hatten noch einmal ganze Arbeit geleistet, denn wir fanden ein wundervolles Abendessen vor. Als wir alle satt waren, erhob Dumbledore wieder seine Stimme: "Nun, ich denke, es ist an der Zeit, das Trimagische Turnier näher zu erklären. Von jeder Schule wird ein Champion ausgewählt, der dann drei schwierige Aufgaben zu bewältigen hat. Diese Aufgaben testen Durchhaltevermögen, Können und Mut." In der Halle war ein Murmeln zu hören, das immer lauter wurde, bis Dumbledore einen Kelch erscheinen ließ. "Das ist der Feuerkelch", erklärte er, "wer an dem Turnier teilnehmen möchte, muss bis morgen Abend einen Zettel mit seinem Namen in den Kelch werfen. Überlegt euch jedoch gut, ob ihr wirklich daran teilnehmen wollt, denn einmal ausgewählt gibt es kein Zurück mehr. Die weiteren Regeln wird euch Mr. Crouch von der Abteilung für Magische Spiele und Sportarten erklären. Mr. Crouch war ein etwas älterer Mann mit grauen Haaren. Er trug einen schwarzen Umhang und einen ebenso schwarzen Hut.
"Wir haben uns dafür entschieden, das Mindestalter der Teilnahme auf 17 Jahre zu setzten. Minderjährige Hexen und Zauberer sind demnach vom Turnier ausgeschlossen", leierte er hinunter. Diese Regel stieß auf empörtes Murmeln der Schüler und gerade Fred und George waren nicht begeistert.

Der Feuerkelch wurde zum absoluten Highlight. Immer saß eine Schülergruppe um ihn herum und feuerte diejenigen an, die ihren Namen hineinwarfen. Ich sah nur, dass dieser Cedric Diggory, den wir auf der Weltmeisterschaft getroffen hatten, einen Zettel hineinwarf, was von lautem Applaus der Hufflepuffs quittiert wurde.

Am Morgen vor der Auswahl der Champions war es in der Großen Halle lauter als sonst. Überall versuchten sich ältere Schüler gegenseitig zu überreden und ihren Namen noch in letzter Minute in den Kelch zu werden. Ich war total in Gedanken, als Hermine plötzlich rief: "Das gibt's doch nicht!" "Was?", fragten Ron, Harry und ich sofort. "Hört mal", sagte Hermine nun bedächtlich leiser und begann etwas aus dem Tagespropheten vorzulesen:

"Neuigkeiten zum Anschlag auf der Quidditchweltmeisterschaft

Zu dem Anschlag der Gefolgsleute von Sie-wissen-schon-wem, den sogenannten Todessern, gibt es große Neuigkeiten. Der Massenmörder Sirius Black, der am 31. Oktober 1981 13 Muggel auf offener Straße in die Luft jagte, steckt womöglich hinter diesem Anschlag. Wie sie sicherlich wissen, stammt Black aus einer Familie, die Sie-wissen-schon-wem sehr nahe war. Er wird sicher den Verlust seines Meisters nur schwer verkraftet haben, weshalb Black nun seine eigene Armee aus ehemaligen Todessern aufstellen möchte.
Auch ist Black immer noch hinter seiner Tochter her, da er sie, in der Nacht als er auch seine Frau tötete, nicht ermorden konnte. Wir können Ihnen jedoch versichern, dass Ella Black in Hogwarts bestens geschützt ist. Bedauerlicherweise müssen wir zugeben, dass uns der Aufenthaltsort von Black unbekannt ist.

Wir bitten die Magische Bevölkerung, Vorsicht walten zu lassen und jedes Anzeichen von Black sofort der Aurorenabteilung Ihres Zaubereiministeriums zu melden.

Rita Kimmkorn, London, 06. Oktober 1994"

"Die glauben, Dad hätte die Todesser zur Weltmeisterschaft bestellt", empörte ich mich. Hermine nickte und fügte noch hinzu:"Und sie glauben, dass das erst der Anfang war und Sirius nun in die Fußstapfen von Ihr-wisst-schon-wem tritt." "Ich muss ins Ministerium und denen erklären, dass Dad unschuldig ist", sagte ich und wollte schon aufstehen, doch Harry hielt mich zurück: "Warte Ella, das bringt jetzt nichts, es würde zu sehr auffallen. Beim nächsten Hogsmeadewochenende kannst du ins Ministerium apparieren. Niemand wird merken, dass du kurz weg warst." Ich setzte mich wieder, denn Harry hatte ja Recht. Außerdem stand die Auswahl der Chamions an, die ich nicht verpassen wollte.

Am Abend stellte sich Dumbledore neben den Feuerkelch, aus dem plötzlich rote Flammen loderten. "Der Champion für Beauxbaton ist Fleur Delacour", rief er, als der Kelch den ersten Zettel ausspuckte. "Für Durmstarng tritt an, Viktor Krum", ein zweiter Zettel flog heraus. "Und der Hogwartschampion ist Cedirc Diggory." Nun war der Hufflepufftisch nicht mehr zu halten. Alle jubelten, als Cedric aufstand und genau wie die anderen Champions vorher, in einem Raum am Ende der Großen Halle verschwand.

Plötzlich flog noch ein Zettel aus dem Kelch. "Harry Potter", murmelte Dumbledore. Er wiederholte den Namen lauter und alle drehten sich zu uns. "Er ist doch erst 14", hörte man überall leises Gemurmel. Hermine schob Harry nach vorne und wir sahen ihm hinterher, bis er in dem Raum verschwand.

Es war ein Schock für uns. Harry sollte in einem Turnier kämpfen, bei dem eigentlich nur volljährige Schüler mitmachen durften. Irgendwas war daran faul, doch ich wusste beim besten Willen nicht was.

Verlorene Tochter - Eine Harry Potter FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt