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James-Cormac MacKinley

Breit grinsend sah ich Diego an. "Ist das wirklich passiert?", fragte er und legte sich auf die Seite. Seine Hand verschwand unter der Decke. Dann spürte ich, wie er über meinen nackten Oberschenkel bis hin zu meinem Penis strich.

"Lass das!", lachte ich und zog seine Hand weg. "Ich musste wirklich wissen, ob das passiert ist." Diego legte seinen Arm unter meinen Kopf. "Ob du wirklich nackt neben mir liegst."

"Ich muss dann zurück ins Krankenhaus." "Ich komme mit." Diego gab mir einen Kuss. "Weißt du was? Ich verstecke mich jetzt nicht mehr."

Entschlossen nahm ich mein Handy und ging auf Instagram. "Was hast du vor?" "Mich outen. Wenn Jamie das konnte, kann ich das auch. Er ist so mutig." Ich klickte auf die Kamera und fing an, mich zu filmen.

"Hey, Leute. Ich weiß, es ist lang her. Und ich möchte nicht lügen, Jamie geht es immer schlechter. Doch dieser kleine, starke Kerl hat mir gezeigt, dass man sich nicht sein ganzes Leben verstecken kann. Also sage ich euch jetzt, dass ich ebenfalls schwul bin. Ich weiß, das klingt total abgedreht und unrealistisch, aber ja, wir sind schwule Zwillinge." Leicht lächelte ich. "Und ich wollte es all die Jahre nie wahr haben, doch dann fand ich ebenfalls jemanden, der mich glücklich macht. Jemanden, der immer für mich da ist." Lächelnd sah ich zu Diego. "Ich liebe dich."

Diego lächelte und gab mir einen Kuss. "Ich liebe dich auch." Dann grinste er in die Kamera. Ich drückte auf senden, nachdem ich Diego markiert hatte, und legte mich auf ihn, küsste ihn.

"Daran könnte ich mich gewöhnen", grinste er. "Ich könnte ja endlich bei dir einziehen, wenn es Jamie besser geht", lächelte ich. "Hm, mein Sohn kann dich leiden, also wieso eigentlich nicht? Wir könnten uns auch etwas größeres suchen."

"Wieso? Ich finde es toll hier", lächelte ich. "Ich muss mir nur noch einen Job suchen."

***

Im Krankenhaus wich ich nicht von Jais Seite. Als wir für ein paar Minuten alleine waren, erzählte ich Jamie, dass ich zum ersten Mal Sex mit Diego hatte.

Jedoch kam keine Reaktion. Er lag einfach nur still da.

"Und das sind meine Zwillinge, James und Jamie." Ich sah auf. Mum hatte mit zwei Unbekannten, alten Leuten den Raum betreten.

"Wer ist das?", fragte ich leise, hielt dabei Jais Hand. "Das sind eure Großeltern." "Die haben Leon von unserer Familie getrennt. Das sind nicht unsere Großeltern. Das sind nur Menschen ohne Herz."

Mum kam zu mir und hockte sich neben mich. "Ich weiß. Und das werde ich ihnen nie verzeihen können. Aber sie können Jamie retten."

"Wie denn? Es ist hoffnungslos. Er reagiert schon gar nicht mehr", flüsterte ich traurig.

"Es gibt eine Möglichkeit. Dr Harvey hat uns erzählt, dass es in Perth eine Klinik gibt, die eine passende Lunge besitzt und es für Geld anbietet. Wir müssen Jai nur nach Perth bringen und ihn dort operieren lassen."

"Ich bin kein Arzt, aber ist er nicht zu schwach?" "Wir würden morgen früh mit dem Helikopter starten." Dr Harvey betrat den Raum. "Wir haben eine Chance, haben aber nicht mehr viel Zeit."

"Wie viel kostet das?" Mum schluckte. "Knapp 45 tausend." "So viel Geld haben wir nicht!"

"Dein Vater wollte erst die Firma als Sicherheit geben, aber meine Eltern haben es mit gehört. Sie zahlen es", flüsterte Mum lächelnd. "Und dafür bin ich ihnen mehr als dankbar."

Ich sah Jai an. "Hast du gehört? Bald geht es dir besser!", lächelte ich. "Bald habe ich dich wieder!"

Mum strich mir durch meine Haare. "Ich habe dein Video gesehen. Ich bin stolz auf dich." "Jamie ist so mutig. Da kann ich das auch sein, oder? Aber ich habe Angst auf die Reaktionen."

"Das muss dich nicht kümmern. Du hast uns." Ich nickte. "Oh, und weißt du, wo Charlie ist? Seine Eltern sind da und wir suchen ihn überall." "Er wird bestimmt gleich kommen."

Doch auch nach mehreren Minuten kam er nicht. Es war untypisch für ihn! Charlie war die ganze Zeit an Jamies Seite!

Dann klopfte es. Doch es war nicht Charlie, sondern Nathan.

"Charlie wird die nächsten Stunden nicht kommen", erwiderte er. Noch nie hatte ich ihn in einem Arztkittel gesehen.

"Wieso nicht?" "Sagen wir so: seine Nerven liegen blank. Und dadurch ist er gestürzt. Wir haben ihm etwas zum beruhigen gegeben und jetzt schläft er. Der junge Mann ist wirklich am Ende. Mehr als ihr." Nathan nickte leicht und verließ wieder das Zimmer.

"Armer Charlie." "Ich sollte dann am Besten zu ihm", erwiderte Dad Nachdenklich. Seufzend sah ich Jamie an.

Breit grinsend umarmte ich meinen Bruder. "Du warst so toll!" "Findest du? Ich war so aufgeregt!" Jamie strahlte mich an. "Du bist der beste Sechsjährige aller Zeiten!", bestätigte ich.

"Und denke an deine Musiklehrerin: du bist der beste Gitarrenspieler von all ihren Schülern! Und singen kannst du auch!", grinste ich.

"Wenn du das sagst, muss es ja stimmen!" Jai grinste mich mit seinen Zahnlücken an. "Sieh nur!" Jamie schob seine Zunge zwischen die Lücke, wo seine Schneidezähne rein wuchsen.

Ich fragte mich immer noch, wieso man neue Zähne bekommen musste, obwohl die normalen Zähne ja in Ordnung waren!

Hand in Hand liefen wir zurück zu Mum und Dad. "Du warst großartig!", lächelte Mum. Sie weinte. "Wieso weinst du?", fragte ich. "Weil ich glücklich bin." "Das ist ein komischer Grund", erwiderte ich.

Dad lachte leicht. "Das verstehst du, wenn du älter bist." Leicht zuckte ich mit den Schultern. "Wenn du das sagst, dann muss es stimmen."

heavy past | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt