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Charlie Spencer

"Und du willst das wirklich über dich ergehen lassen?", fragte Jamie mich. "Ja. Mir gehts wieder besser." Mein Verlobter lächelte. "Außerdem ist es nur ein angebrochener Fuß. Und die Schiene kommt in ein paar Tagen wieder ab", fügte ich hinzu.

"Okay." Jamie gab mir einen Kuss. Dann stand er auf und lief mit James in Richtung Meer. "Wisst ihr, was mir Sorgen bereitet?" Wir sahen Nate an. "Das Jamie sein T-Shirt nicht mehr auszieht." Leicht nickte ich. "Hat er seit der Operation nicht mehr. Er schließt sogar die Badezimmertür zu, wenn er duscht oder sich umzieht."

Seufzend sah ich Jamie zu. "Nun, die Narbe ist groß. Jamie muss sich selbst erst daran gewöhnen. Erst wenn er sich und seinen Körper akzeptiert hat, wird das etwas."

Dr Harvey hatte recht. Und ich würde Jamie alle Zeit der Welt geben, denn er hatte mir damals ebenfalls die Zeit gelassen, die ich gebraucht hatte, um mich auf etwas Neues einzulassen.

"Auf jeden Fall bin ich auf seinen ersten großen Auftritt heute gespannt." Gaby lächelte. "Oh ja. Zum ersten Mal live. Vor Millionen von Zuschauern." Es waren irgendwelche jährlichen Awards- ich interessierte mich nicht wirklich dafür, doch das konnte ich Jamie nicht sagen.

***

Nach sehr vielen Stunden am Strand fuhren Jamie und ich nach Hause. "Ich freue mich schon auf  nächstes Weihnachten. Und im nächsten Januar fliegen wir endlich nach Irland!" Lächelnd sah ich ihn an. "Ich bin wirklich gespannt, wo du aufgewachsen bist. Aber wir können doch schon mal eher fliegen. Im Sommer, oder so."

Jamie nickte schloss die Haustür auf. "Ich gehe duschen und mich langsam fertig machen", erklärte Jamie dann, weshalb ich nickte. "Okay." Ich zog ihn zu mir, um ihm einen Kuss zu geben. "Wenn die Schiene ab ist, gehen wir zusammen duschen", flüsterte ich gegen seine Lippen. "Okay." Jai drückte sich an mich.

"Kann es kaum erwarten." "Ich meine es ernst. Ich habe dich schon Wochenlang nicht mehr nackt gesehen. Ich habe Entzug", flüsterte ich, damit er wusste, dass ich es ernst meinte. "Ich weiß." Jamie gab mir einen Kuss.

"Wieso darf ich dich eigentlich nicht mehr nackt sehen? Du brauchst dich nicht schämen", sprach ich dann das Thema leise an. "Ich schäme mich nicht. Vertrau mir. Heute Abend wirst du es verstehen", lächelte Jamie und sah mir in die Augen. "Ich werde dich immer lieben, Jamie. Auch mit Narben. Ich will, das du das weißt."

"Das weiß ich." Jamie setzte sich auf meinen Schoß, als ich auf der Couch saß. "Und ich kann es kaum erwarten, dir zu zeigen, wie sehr ich dich liebe." Seine Hand wanderte unter mein T-Shirt. "Du bist mein Mann", flüsterte er. "So gutaussehend. Heiß, sexy." Leicht lächelte ich. "Du solltest dich lieber fertig machen, sonst mache ich ganz andere Dinge mit dir", flüsterte ich und gab ihm einen Kuss.

"Du hast recht." Jamie stand auf und lief grinsend aus dem Wohnzimmer. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen legte ich mich auf die Couch und wartete, bis Jamie im Badezimmer fertig war. Das Ganze dauerte ungefähr eine Stunde und dreiundvierzig Minuten- aber das war natürlich nur grob geschätzt. Ich würde ja nicht seine Zeit stoppen, nein.

Jamie betrat das Wohnzimmer. Er trug eine schwarze Skinny Jeans, dazu das schwarze Hemd mit kleinen weißen Rosen, welches ihm Luke und Nathan von ihren Flitterwochen mitgebracht hatten. Er trug ebenfalls die weißen Adidas Sneaker, welche ich ihm letzte Woche geschenkt hatte. Seine blonden Haare waren wie immer perfekt gestylt, außerdem trug er schwarzen Eyeliner und irgendetwas glänzendes auf seinen Lippen.

"Du siehst gut aus." Jamie lächelte und zog ein schwarzes Jackett darüber. "Danke. Und jetzt bist du dran. Ich habe dir deine Klamotten aufs Bett gelegt." Ich nickte und stand auf, holte meinen Anzug aus dem Schlafzimmer und ging ins Bad.

Dort wusch ich mich- so gut es mit dieser Schiene eben ging. Während ich mich anzog, klingelte es bereits. "Charlie? Bist du bald fertig?" Ich verdrehte die Augen und lief in den Flur. "Ja." Jamie kam zu mir und rückte meine Krawatte zurecht. "Perfekt. Wenn du mich nicht hättest", grinste er. "Dann müsste ich so etwas nicht tragen", schmunzelte ich.

"Lasst uns fahren. Immerhin brauchen wir eine Stunde." Mit meinen zukünftigen Schwiegereltern verließen wir das Haus und stiegen in die Limousine ein. "Wir hätten doch mit unseren Autos fahren können", erwiderte ich, als wir dann saßen. "Wir können es uns auch mal gut gehen lassen."

***

Als wir auf dem roten Teppich standen, wurde ich fast blind. Überall Blitzlichtgewitter. Doch Jamie schien es zu genießen, denn er zeigte sich von seiner besten Seite. "Einfach lächeln", sagte er leiser zu mir. "In fünf Minuten können wir dann rein." Das würden die längsten fünf Minuten meines Lebens werden.

Und es wurden wirklich die längsten fünf Minuten meines Lebens! Drinnen war es recht voll, jedoch geordnet. Bei einer Frau zeigte Jamie die Einladung vor, dann wurden wir zum Rest der Familie gebracht, welche bereits an einem runden Tisch saßen.

"Da seid ihr ja", lächelte Gaby, als wir uns gesetzt hatten. "Ich bin so aufgeregt", grinste Jamie neben mir, sah dann zu mir. "Und denk dran, dieser Auftritt ist ganz alleine für dich. Du wirst es verstehen, wenn du es siehst." Leicht nickte ich.

Schaut doch bitte mal bei meiner neuen Story „Dark Times" vorbei 😊

heavy past | boyxman ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt