Kapitel 8

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Zoeys P.O.V

Paula lag zusammen gezogen auf dem Boden. Ihr Körper war Blut verschmiert. Von meiner Position aus konnte ich nicht sehen ob sie noch atmete oder nicht.

"Alles okay bei dir?", Brian war verschwunden, um eine Dusche zu nehmen und Ryan stand nun vor mir und blockierte meine Sicht zu Paula.

Sein Gesichtsausdruck zeigte mir, dass er besorgt war. Ich beschloss ihm keine Antwort zu geben. Er konnte sich gut denken, was ich zu ihm gesagt hätte.

"Warum wirst du nicht einfach Brians Freundin und beendest das alles hier? Dann hat jeder das was er will. Du weißt, dass deiner Familie nichts passiert und Brian hat dich wieder als seine Freundin. Keiner wird mehr verletzt."

"Keiner wird mehr verletzt?", schrie ich ihn an, "hast du schon mal an mich gedacht? Was ist wenn er mir das gleiche an tut wie früher? Ich will nicht, dass er mir noch einmal so weh tut."

Ich spürte wie mein Körper mich dazu zwang zu weinen, doch mein Körper redete mir jedes mal ein, dass ich ihnen keine Schwäche zeigen durfte.

Um mich selbst zu beruhigen, atmete ich einige Male tief ein.

"Wenn du tust was er will, dann wird dir nichts passieren."

"Du willst also, dass ich mich wieder von ihm vergewaltigen lasse?"

Das konnte er nicht ernst meinen, oder?

"Nein, aber ich weiß, dass du ihn liebst, also wo ist das Problem?"

"Ich will einfach wieder meinen alten Brian zurück, der der mir zu jedem Date eine Rose mit brachte, mich zu nichts gedrängt und mir zum Abschied nach jeder Verabredung einen Kuss auf die Wange gegeben hat. Was ist daran zu viel verlangt?"

"Vielleicht solltest du einfach mal mit ihm reden, Zoey."

"Mit Brian kann man nicht reden....nicht mehr", die Tränen stiegen wieder zurück in meine Augen und machten meine Sicht unklar.

Ich hörte wie jemand die Treppen zum Keller hinunter ging und sich vor mich stellte.

"Warum weinst du?", fragte Brian sauer.

"Ich habe dich etwas gefragt!", sagte er als ich ihm nicht antwortete.

"Ich weine nicht", antwortete ich so leise, dass ich nicht sicher war, ob er mich verstanden hatte.

"Lüg' mich nicht an! Wieso weinst du?"

"Warum lässt du mich nicht einfach gehen und wir vergessen das alles hier? Keiner muss davon wissen."

"Ich will dich aber nicht gehen lasse, Zoey. Ich will, dass du meine Freundin wirst!"

"Und was ist dann? Wir können schließlich nicht hier bleiben? Jeder wird nach uns suchen."

"So bald die Dinge hier geklärt sind gehen wir in ein anderes Land. Wir heiraten, bekommen Kinder und sind glücklich. Wir gründen unsere eigene kleine Familie. So wie wir es uns früher immer gewünscht haben."

"Genau Brian. Früher... aber Menschen verändern sich mit der Zeit. Du bist nicht mehr so wie früher....und ich auch nicht."

"Du wirst also nicht meine Freundin und lässt weiter Leute wegen dir sterben?"

"Brian, bitte..."

"Was bitte? Was willst du Zoey?", er sah mich sauer an und kniete sich hin, so dass er auf meiner Höhe war.

"Ich will einfach nur, dass du mich gehen lässt...und meine Familie und Freunde."

"Weißt du eigentlich wie selbstsüchtig du gerade klingst?! Alles muss sich immer nur um dich drehen. Was ist mit mir oder den anderen Leuten um dich herum? Was ist mit den Leuten, die dir wichtig sind und wichtig waren? Denk an deine Freundin, die wegen dir gestorben ist, an deine Eltern und Freunde, die sich Sorgen um dich machen. Das hier ist alles nur wegen DIR. Warum willst du nicht meine Freundin werden? Wovor hast du Angst? Nochmal zu lieben und enttäuscht zu werden?"

"NEIN! ICH HABE ANGST, DASS DAS GLEICHE PASSIERT WIE FRÜHER!", schrie ich ihm ins Gesicht, meine Wangen feucht von den Tränen, "ich habe Angst, dass du mich wieder verletzt. Nicht nur körperlich sondern auch psychisch."

"Ryan, bind sie los. Ich möchte mit ihr alleine sprechen",befahl Brian und meine Augen weiteten sich. Er sollte mich los machen?!

"Versuche bloß nichts! Du kommst hier nicht raus, Zoey!", warnte er mich in der Zeit, in der Ryan, die Seile an meinen Armen und Beinen löste.

„Komm mit“, bevor ich Brian antworten konnte, hatte er mich schon am Arm gepackt und zog mich sich die Treppen hinter sich hoch und aus dem Keller raus.

„Wo bringst du mich hin?“, fragte ich unsicher.

„In mein Zimmer“, seine Antwort war kurz und zeigte mir, dass es besser wäre jetzt meinen Mund zu halten.

Lenas P.O.V

„Sie geht nicht an ihr Handy“, frustriert fuhr ich mir mit der Hand über mein Gesicht und steckte mein Handy zurück in meine Hosentasche.

„Lass ihr noch ein bisschen Zeit, Lena. Sie wird sich schon melden, wenn sie etwas weiß“, versuchte Luke mich zu beruhigen. Was trauriger Weise aber nicht klappte.

„Luke hat recht, vielleicht haben sie einfach nur ein bisschen mehr zu bereden“, stimmte jetzt auch Chase ein, der nach der Arbeit direkt zu uns kam.

„Ich habe ein echt schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache. Irgendwas ist hier falsch. Vielleicht sollten wir zu dem Café fahren, an dem sich Ryan und Paula treffen wollten.“

„Wie wäre es wenn du jetzt einfach mal eine entspannende Dusche nimmst und Paula und Ryan etwas Zeit lässt zu reden. Danach können wir weiter überlegen“, ohne mich überhaupt antworten zu lassen schob mich Luke ins Badezimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich hoffte nur Paula war ok.

Zoeys P.O.V

„Du bist also nur nicht mit mir zusammen, weil du Angst hast, dass ich dich verletzte“, unterbrach Brian endlich die Stille.

„Es wäre ja nicht das erste Mal, dass du es machen würdest“, murmelte ich. War mir aber ziemlich sicher, dass er es laut und deutlich verstand.

Ich saß ungeduldig auf dem Bett und wollte wissen wieso ich hier war, in seinem Zimmer und wieso er so nervös war.

„Du weißt, dass ich dich liebe“, sagte er und setzte neben mich, achtete dabei aber genau darauf, dass genug Platz zwischen uns war.

„Das hast du mir die letzten Male aber nicht gezeigt, Brian. Du hast mich vergewaltigt, mich mit deinem Messer verletzt und mich zusammen geschlagen. So etwas nennt man nicht Liebe.“

„Ich habe, dass alles nur getan damit du mich nicht verlässt.“

Verwirrt sah ich ihn an.

„Okay, jetzt lass mich das nochmal wiederholen, damit ich nichts falsch verstanden habe. Du hast mich so behandelt, weil du nicht wolltest, dass ich dich verlasse? Das musst du mir erklären, Brian. Normalerweise ist nämlich genau das ein Grund Schluss zu machen.“

Brian seufzte und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare, die so weich aussahen, dass ich mich zusammen reißen musste nicht seine Hand mit meiner zu ersetzen. Das war eine Sache, die ich früher, als zwischen uns noch alles perfekt lief, immer gemacht hatte. Ich liebte das Gefühl seiner Haare zwischen meiner Finger. Zusammen mit ihm alleine in einem Raum wurde mir klar, dass es schwer werden würde, nicht Brians Freundin zu werden, denn egal was er für einen Mist gebaut hatte. Ich liebte ihn trotzdem noch. Er war schließlich mein erster Freund. Meine große Liebe.

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Es hat mich eine Ewigkeit gebraucht, das zu schreiben. Ich weiß nicht woran es lag, aber ich war einfach nicht zufrieden mit dem was ich geschrieben habe

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----Laura----

Kidnapped to be his girlfriend (On hold)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt