eine hoffnungslose Flucht

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Es Angst zu nennen wäre untertrieben. Den Terror im Nacken, versuchte Sie vergeblich einen Ausweg zu finden. Wie konnte das alles nur passieren, fragte Sie sich immer wieder und blieb keuchend stehend, um sich neu zu ordnen und umzusehen. Es war sinnlos. Alles war dunkel, in pechschwarz gehüllt. Die Kälte der nassen Steinwände kribbelte in ihren Fingern und ließ Sie zittern.
Ihr einst prachtvolles Kleid ,dass mit goldenen Verzierungen geschmückt war hängte wie ein zerrissener Fetzen an ihrem Körper.

"Tik Tak Tik Tak...deine Zeit läuft ab Prinzessin.", hauchte eine dunkle, verstörende Stimme ihr ins Ohr.

"Du Monster...fass mich ja nicht an!", schrie Sie verbittert in den pechschwarzen Korridor, ihre Augen rasten verzweifelt jeden Zentimeter ab, auf der Suche zu fliehen. Doch Sie fand keinen Ausweg, nein, ihr Blick fiel auf etwas, was Sie vergeblich meiden wollte. Zwei rote Augen erschienen im Nichts, Blutrot und voller Hass.
Sie fühlte sich wie eine verletzte Beute, die vergebens sich an einen Funken Hoffnung klammerte. Gefangen in seinem Blick wartete Sie auf seine nächste Tat. Ihr Körper bebte vor Angst. Sie wusste wie gefährlich er war, immerhin war er Ganondorf's Auftragskiller Nummer eins. Tagtäglich hatte Sie in Hyrule damit zu kämpfen seine Blutbäder und Zerstörungen wiedergutzumachen.

"Wie lange willst du dieses Spielchen noch spielen Zeldalein?", durchbrach er die Totenstille. Der plötzliche Laut ließ Sie zusammenzucken.

"Ich werde niemals aufgeben Dark Link! Ganondorf soll zur Hölle fahren!", fauchte Sie mit zitternder Stimme. Für einen Moment verschwanden die roten Augen ihres Entführers und Sie war wieder in Dunkelheit gehüllt. Langsam tastete Zelda die Wand ab um weiterzukommen.

"Pass auf du tust dir noch weh!", flüsterte seine Stimme und sie spürte einen leichten Windhauch im Gesicht. Erschrocken krallte Sie sich mit einer Hand an ihrem Kleid fest und im nächsten Moment konnte Sie kaum noch atmen. Seine roten Augen erschienen direkt vor ihrem Gesicht und bohrten sich in ihre. Er war ihr so nah, das Sie seine pechschwarzen Pupillen sehen konnte, ohne jeglichen Skrupel oder Mitgefühl. Diese Augen zeigten ihr wie gefährlich er war. Sie hatten keinen Hauch von Gnade.

"Nein so darf es nicht enden. Link wird mich retten....ich muss Zeit gewinnen..",schoss es ihr durch den Kopf.
Mit letzter Kraft stoßte Sie Dark Link weg von sich. Mit Erfolg. Überrascht von ihrer Willenskraft flog er zurück und Sie konnte an ihm vorbeilaufen.

"Das wirst du bereuen Schätzchen. Ganondorf hatte zwar gesagt ich soll dich lebend zu ihm bringen, aber nicht in welchen Zustand!", lachte er auf.

Durch die Dunkelheit wusste Sie nicht wohin, aber ihr einziger Gedanke war die Flucht. Einfach weg, eine Entfernung zu ihm gewinnen. So weit und so gut es geht sich zu verstecken.

Ein schwaches Licht flakerte in der Ferne und war für Zelda wie eine Ziellinie. Keuchend und erschöpft lief Sie immer weiter, ohne zu wissen wohin ihr Weg Sie führte. Wieder war Sie in einem weiteren endlosen Korridor, diesmal aber konnte Sie durch Kerzen an den Wänden genaueres erkennen. Die Steinmauern waren alt und feucht. Sie rochen modrig und Dreck klebte an den Wänden. Es waren keine Fenster zu sehen. "Warscheinlich bin ich in einem Keller?...ich kann nicht mehr...", jammerte Sie flehend zu sich selbst und Tränen bildeten sich in ihren müden Augen.

Die Angst im Nacken setzte ihre Füße in Bewegung. Schritt für Schritt schreitete Sie voran, ihr Blick immer wieder hinter sich gerichtet ob der Dämon in schwarz auftauchte. Natürlich würde er wieder kommen. Es war sein Schloss, sein krankes Spiel und ihre Folter, doch Sie hatte immer noch einen Funken Hoffnung in ihr. Es war ihr Lebenswille, ihre Liebe zu Hyrule weiterzumachen.

"Wie konnte mir nur dieser Fehler unterlaufen...ich hätte wissen müssen das es eine Falle von Ganondorf war.", dachte Sie verbittert und musste an Kakariko denken. Sie bekam eine Nachricht von Link zum Schattentempel zu kommen, weil er ihre Hilfe brauchte und Kakariko in Gefahr war. Es stellte sich heraus das Link nicht Vorort wartete, sondern der Alptraum in Person. Dark Link. Geschockt von seinem Erscheinen, konnte er sie durch ein Portal zu sich in sein Schloss bringen und nun lief Sie um ihr leben. Waren es Stunden? Ein ganzer Tag? Sie konnte sich nicht mehr orientieren. "Link hätte mich nie in Gefahr gebracht..wie konnte ich nur darauf reinfallen..", bibberte sie verzweifelt.

Plötzlich hörte Sie ein Geräusch und sah in der Ferne einen Schatten. Kerze für Kerze ging langsam aus und die Dunkelheit bahnte sich einen Weg zu ihr. Der Schweiß in ihrem Nacken wurde kalt und ihr Herz raste. Adrenalin schoß durch ihre Adern und ihre Gedanken waren wie ausgeblendet. Ihr Instinkt klickte sich ein und ihre Beine bewegten sich wie von selbst weg von der Gefahr. Eine Tür am Ende des Korridors erschien ihr wie ein Schutzschild. Schnell huschte Sie in den unbekannten Raum und das klicken und sperren des Schlosses klang wie eine kurze Auszeit für die derzeitige missliche Lage. Es war wie ein Auschaltknopf. Luft schnappend starrte Zelda die Tür an und hoffte auf einen Moment Ruhe. Ein Moment um zu atmen, sich ein Bild der Lage zu machen und Lösungen zu finden. Es war ruhig. Vielleicht hatte er genug von seinem Verfolgungsspiel und machte eine Pause? Er war nicht nur ein blutrünstiges Monster, sondern auch ziemlich arrogant und launisch.
Langsam wurde ihr Herzschlag normal und ihre Blicke wanderten umher. Es war ein sehr schönes Zimmer. "Es muss seines sein..", flüsterte Sie zu sich selbst.
Ein großes Doppelbett, rote Laken, schöne Sessel, alles sauber und sehr edel verarbeitet und was ihr Blick sofort erfasste war das riesige Fenster. Schnell trat Sie davor und konnte sehen das sie im obersten Stock war. Enttäuscht, nicht fliehen zu können, ließ sie sich in einen Sessel fallen und wollte aufgeben.

Plötzlich entdeckte Sie etwas Seltsames. "Das ist doch...", sagte Sie ungewöhnlich laut, ihre Stimme rau vom Schreien. Auf einem Nachtisch stand ein Bild in einem schönen schwarzen Rahmen, mit Rosen verziert. Ein wünderschönes Mädchen lachte ihr entgegen mit großen funkelten Augen. Zelda musste lächeln, es ging nicht anders. Sie war umwerfend schön. Selbst Zelda, die als Schönste galt, würde den Titel ihr weiterreichen.

"(D/N) was machst du hier in meiner dunkelsten Stunde...", flüsterte Sie und für einen kurzen Moment fühlte Sie wieder Wärme, doch nicht für lange..sein größter Besitz und seine einzige Schwachstelle wurde entdeckt...sein Herz...

"Jetzt bist du zu weit gegangen Prinzessin"...knurrte er und trat hervor....Sein Blick kalt und ernst.

Das Spiel war vorbei...

Die Erinnerung an dich...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt