Alexis
Über den nächsten Tag hinweg bildet sich ein blauer Schatten auf meiner Wange. Am Anfang lässt er sich noch gut überschminken, so dass am Set niemand etwas bemerkt hat. Aber am Abend schimmert er selbst unter der Schminke durch. Genervt versuche ich vor dem Spiegel den Schatten zu verstecken, aber mit meiner wenigen Schminke, die ich habe, geht es einfach nicht gut genug. Frustriert gebe ich auf und lege meine Schminke zurück.
'In der Bar ist es dunkel, da sieht man das bestimmt nicht', denke ich mir noch bevor ich mich wieder zu meiner normalen Schicht aufmache.
Seit gerade mal zwei Minuten stehe ich an der Bar, da kommt schon Jason grinsend auf mich zu und zieht mich in seine Arme. "Hey, Kleine." Ich lächle sofort zurück. "Ich bin nicht klein", protestiere ich und schiebe mich von seinem muskulösen Körper weg. Er grinst mich weiterhin frech an, doch während er mein Gesicht analysiert verschwindet sein Grinsen. Er nimmt mein Kinn mit seiner rechten Hand und dreht es so zur Seite, dass er freie Sicht auf meine bläuliche Wange hat.
"Mit wem hast du dich denn angelegt?", fragt er besorgt, während aber gleichzeitig kurz sein Mundwinkel verdächtig gezuckt hat. Ich zucke nur die Schultern: "Ein Gast, der etwas zu viel getrunken hat. Sieht schlimmer aus als es ist." Seine Augenbrauen sind zusammengezogen, er überlegt wohl, ob es wirklich nur halb so schlimm ist und er mir glauben kann. Dann nickt er zögerlich, was wohl so viel bedeutet wie, dass er meine Einschätzung akzeptiert, obwohl er immer noch misstrauisch ist.
"Na dann, lass uns arbeiten", sage ich grinsend zu ihm und wende mich ab.
Die Schicht zieht sich wie ein Kaugummi und ich bemerke wie ich immer müder werde. Kein Wunder wenn man bedenkt, wie wenig Schlaf ich in den letzten 24 Stunden hatte. Als ich einem Gast gerade was einschenken wollte, fallen mir schon wieder meine Augen zu. Ich kann sie nur schwer weiter offen halten und schütte prompt etwas daneben. Ich reiße meine Augen auf und fluche vor mich hin. Schnell mache ich sauber und schenke ihm den Rest ein. Erleichtert stelle ich fest, dass der Gast von dem ganzen wohl gar nichts mitbekommen hat, weil er lachend zur Tanzfläche schaut.Ich folge seinem Blick und sehe ein paar Jugendliche ausgelassen tanzen, ich grinse kurz, wende mich dann aber ab.
Ungeduldig und müde schaue ich während meiner Schicht immer wieder auf die Uhr und als es dann endlich 23 Uhr ist, stürme ich nach einer Verabschiedung zu Anna und Jason schon los. Fix und fertig lasse ich mich zuhause sofort in mein Bett fallen.
Morgens gehe ich müde duschen und mache mich im Halbschlaf fertig für den Dreh. Wie jeden Morgen klingelt Dan und erwartet mich dann unten vor der Haustür. Nur diesmal bin ich mich da noch am schminken, weil ich verzweifelt versuche den mittlerweile deutlich erkennbaren bunten Schatten auf meiner Wange zu überschminken.
Ich höre noch ein ungeduldiges Klingeln und fluche kurz. 'Es muss so reichen', denke ich mir kopfschüttelnd. Schnell angezogen, renne ich schon die alten Treppen runter zur Haustür. Als ich heraus stürme, schaut Dan kurz zu mir, nickt abgehackt und läuft zum Auto. Beim losfahren sage ich dann neckend: "Heute so still, du bist wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden?" Er schaut über den Rückspiegel zu mir und nach einer Analyse meines Gesichtes, ziehen sich seine Augenbrauen zusammen. "Viel interessanter ist, wem ich eine Lektion erteilen muss?", fragt er wütend und in seiner Stimme schwingt auch Besorgnis mit. Ich runzele die Stirn, dann verstehe ich worauf er hinaus möchte, meine Wange. Ich winke ab: "Das habe ich schon selbst mit etwas Hilfe geklärt."
Dan nickt kurz und knapp, seine Augen verweilen immer noch auf meinem Gesicht. Nach einem beruhigenden Blick meinerseits wendet er sich endlich ab.
Am Set angekommen, läuft Dan mit schnellen Schritten voraus, verwirrt sehe ich ihm hinterher. "Hey! Wohin läufst du?", rufe ich ihm verwirrt hinterher, da er nie mitkommt und erst recht nicht vorläuft. Im Studio angekommen sehe ich wie er schon bei Tom steht und ihm etwas zuflüstert. Irritiert sehe ich wie Tom's Blick besorgt zu mir schweift. Warum habe ich das Gefühl es geht gerade um mich? Dann nickt Tom und erwidert etwas.
Ich laufe auf die beiden zu, aber als ich ankomme höre ich von Dan nur noch: "Danke. Auf Wiedersehen, Tom." Dan läuft weg, umarmt mich noch flüchtig und ist verschwunden. "Was hat er zu dir gesagt?", frage ich Tom misstrauisch und verwirrt.
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New Star {T.H.}
Fanfiction"Ich kann das nicht", bringe ich stotternd hervor. "Was kannst du nicht?", fragt Tom liebevoll nach. "Das was alle von mir erwarten." ☆☆☆ Alexis Smith, eine unscheinbare 20 Jährige die nur ab und an kleine Nebenrollen in unbekannten Serien und Film...