Epilog

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Alexis

Genervt laufe ich auf Mister Anderson zu: "Ich bin schon viel zu spät dran! Das Casting ist in einer halben Stunde." "Sie schaffen es bestimmt noch pünktlich, Miss Smith", antwortet er monoton, genauso wie seit 3 Jahren. Ich verdrehe die Augen: "Dann sollten wir jetzt aber auch losfahren." Wir steigen in das Auto, das sich seit 4 Jahren nicht geändert hat und fahren los. Im Audi checke ich noch mal meine Schminke, die aber genauso sitzt, wie sie sitzen soll.

"Wir sind in ungefähr 15 Minuten da", meint Dan, den ich aber nur noch Mister Anderson nenne seit ich vor drei Jahren entschieden habe, niemanden zu brauchen. Nach Toms Trennung habe ich mich von allen abgeschottet. Was heißt allen? Jason, Anna, Zendaya, Tom und Dan. Nicht gerade viele, aber mit meiner Familie hege ich immer noch kein gutes Verhältnis. Dafür habe ich es auf der Karriereleiter nach ganz oben geschafft, ich bin eine der meist gefragtesten Schauspielerinnen, besonders seit dem Spiderman-Film. Aber auch Tom und Zendaya haben seitdem noch mehr Erfolg als sie nicht schon davor hatten.

Mein Handy piept, weswegen ich raufschaue. Eine WhatsApp-Nachricht von Jason. Er gibt nicht auf und will immer wieder den Kontakt aufbauen, was ich aber abblocke. Zu groß ist meine Angst mich wieder einem Menschen zu nähern. Ich tippe trotzdem rauf: 'Happy Birthday, meine Kleine', ein rotes Herz ziert die Nachricht. Ich schlucke, ja heute ist mein 23. Geburtstag und es ist ein Tag wie jeder andere. Ich ignoriere die Nachricht und stecke mein Handy wieder in meine kleine Handtasche. Ich bin alleine besser dran.

Und so verbringe ich meinen Geburtstag beim Casting für einen neuen Film.

Abends, um 21 Uhr, sitze ich auf meiner Couch in meiner neuen großen Wohnung, die ich durch meine Karriere seit eineinhalb Jahren habe. Und auch den Barkeeperjob habe ich vor zwei Jahren aufgegeben, dies hat mir auch das Ignorieren von Jason erleichtert. Und schon wieder sind meine Gedanken bei Jason, denn ich vermisse meinen besten Freund.

Meine Hand wandert von ganz alleine zu meinem Handy und bevor ich reagieren kann, rufe ich schon Jason an. Er geht nur nach wenigen Sekunden ran, als hätte er meinen Anruf seit drei Jahren sehnsüchtig erwartet. Kurz herrscht Stille, dann ertönt seine raue tiefe Stimme aus meinem Handy und man hört förmlich sein Lächeln: "Hey Kleine."

Kein Mensch will alleine sein.

New Star {T.H.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt