27. Kapitel

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Alexis

Die Schlagzeile lautet: "Alexis Smith und Tom Holland: ein Paar?". Darunter sieht man ein Bild auf dem Tom und ich uns vor dem Kino küssen. Anscheinend hat uns doch tatsächlich ein Paparazzi aufgelauert und diesen winzigen Kuss erwischt. Ich ziehe scharf die Luft ein und sehe aus dem Augenwinkel, dass auch Tom geschockt scheint. "Könnt ihr mir das bitte erklären? Ihr wisst, dass Beziehungen am Set nicht erlaubt sind", sein strenger Tonfall und der anklagende Blick lassen uns wissen, dass es ihm ernst ist. Verdammt, wie kommen wir aus der Nummer nur wieder heraus? Wenn wir überhaupt wieder aus der Nummer rauskommen.

"Ja, Tom und ich sind seit kurzer Zeit zusammen", murmle ich in meinen nicht vorhandenen Bart. Mister Nellson nickt, dann härtet sich sein Blick und er sagt etwas, was vielleicht alles zerstören wird. "Ihr werdet diese Beziehungen beenden oder einer von euch beiden wird, wenn nicht sogar ihr beide, gefeuert. Ihr könnt meinetwegen, wenn der Film abgedreht ist, zusammen sein, aber während dem Dreh ist das einfach zu viel Ablenkung und vor allem, Potential für Skandale und Drama." Als er sagt, dass mindestens einer gefeuert wird, weiß ich sofort, wenn es heißt 'Tom oder ich', werde ich gefeuert. Ich schlucke. Dann nicke ich kurz und knapp, stehe auf, verabschiede mich und laufe zügig aus dem Büro. Meine Gedanken kreisen, es lief alles so gut! Und jetzt soll ich mich zwischen Tom, den ich über alles liebe, und meinem Job, durch den ich meine Wohnung behalten kann und der zudem ein Sprung auf der Karriereleiter wäre, entscheiden? Ich laufe durch die endlos wirkenden Gänge und raufe mir die Haare.

"Alex!", höre ich Tom hinter mir rufen, seine Schritte hallen durch den Gang. Dann greift er nach meiner Hand, so dass ich mich zu ihm umdrehen muss. Verzweifelt schaue ich in sein Gesicht und als ich in seine braunen Augen gucke, werde ich noch verzweifelter. Wie soll ich eine faire Entscheidung treffen? "Hey... nicht weinen", kommt von Tom besorgt und sanft wischt er die Tränen auf meiner Wange weg, die ich nicht mal bemerkt hatte. Ich schluchze kurz auf, dann zieht Tom mich wortlos in seine Arme. Und ja, das habe ich gebraucht. Ich weine stumm in seine Schulter und kralle mich in seinen Pullover. Und so, ineinander verschlungen stehen wir im leeren Gang.

Nach einiger Zeit löse ich mich von ihm. Ich habe mich wieder beruhigt und atme tief durch. Dann schaue ich wieder in sein Gesicht: "Können wir irgendwo kurz in Ruhe reden?" Er nickt. Wir gehen in einen der Pausenräume, wo momentan niemand ist. Tom schließt die Tür hinter uns und dreht sich zu mir. Es herrscht unangenehme Stille und so ganz weiß anscheinend niemand, wie er diese brechen soll. Nach kurzer Zeit, die sich wie eine Ewigkeit anfühlt, fange ich an zu reden: "Wir müssen uns trennen. Das mit uns geht nicht." Fassungslos weiten sich Toms Augen: "Warte was? Also werden wir uns jetzt einfach aufgeben? Du willst erst gar nicht versuchen, um uns zu kämpfen?" Er klingt so verzweifelt wie ich mich gerade fühle und sein anklagender Blick macht es mir nicht leichter. "Wir könnten unsere Jobs verlieren!", meine Stimme wird lauter, weil ich mich unter Druck gesetzt fühle.

"Dein verdammter Job ist dir also wichtiger als unsere Beziehung?!", Tom zieht seine Augenbrauen zornig zusammen und auch sein Ton wird wütend. "Natürlich nicht!", brülle ich nun genauso aufgebracht zurück. "Aber ich musste mir das erkämpfen! Verdammt, ich arbeite nebenberuflich als Barkeeperin! Wenn ich diesen Job verliere, dann war's das für mich. Ich werde so einen nicht noch mal kriegen, werde meine Miete nicht mehr bezahlen können und schließlich auf der Straße landen! Klar, wenn du diesen Job verlierst, dann findest du einen neuen tollen, denn du bist Tom Holland!" Ich rede mich immer mehr in Rage und auch Tom scheint sprachlos. Es herrscht wieder Stille. Dann schluckt Tom und sein Gesichtsausdruck erstarrt, monoton und ohne jegliche Gefühlsregung sagt er: "Wir haben alles gesagt. Es ist aus." Er wendet sich von mir ab und marschiert aus der Tür hinaus, dann knallt er die Tür hinter sich zu. Und es ist als würde mein Herz genau in diesem Moment in tausend Teile zerfallen und jedes einzelne will wieder zu Tom. Und ich weiß, es ist richtig so, aber mein Herz sagt mir etwas anderes. Ich schlucke die Tränen hinunter, richte mich auf und setze ebenfalls eine eiskalte Maske auf, die ich durch meine Familie längst perfektioniert habe.

Ich schaffe das alleine, denn ich habe es mein ganzes Leben lang alleine geschafft.

Allerdings kannte ich Tom da noch nicht...

New Star {T.H.}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt