S01 ❖ 08

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Ein Versprechen zeichnet sich dadurch aus, dass es, komme was wolle, eingehalten wird, daher hatte Norvina, obwohl sich jede Faser ihres Körpers dagegen sträubte, Krähen verschickt, so wie sie es Kane, auf dem Weg nach Königsmund, versprochen hatte. Nicht einen, weil nicht gewiss war, wohin die Krähen denn müssen. Zu viele Orte kamen für den aktuellen Aufenthaltsort ihres Verlobten, wenn es nach ihrem Vater ginge, infrage.

Und der Wunsch, die Briefe würde niemals ihren Weg finden, wurde nach einer guten Woche zunichtegemacht. In diesem Moment wünschte Norvina sich, als eine der zahlreichen Zofen, die im Dienste der Baratheons standen, zu ihr kam und einen Brief brachten, sie hätte ihrem Bruder, nie dieses Versprechen gegeben, weil eines, nun unausweichlich war. Auf diese Begegnung würde sie allzu gerne verzichten, doch ihren Bruder alleine zu ihm zu schicken, könnte sie noch weniger.

Wann es jedoch soweit war und Kanes Traum, den er schon seit Ewigkeiten besaß, endlich wahr wurde, stand allerdings noch aus, was Norvina genügend Zeit gab, wenn es die überhaupt gäbe, sich innerlich auf dieses Treffen einzustellen, welches nie in ihrem Interesse lag. Trotz dessen, wurde ihr bereits mitgeteilt, wo das Schiff und die Mannschaften anlegen wird.

Abermals käme es dadurch zu einer kleinen Reise, jedoch keine, die einen Monat bräuchte. Es ginge nach Steintanz, was südlich von Scharfspitze auf der Landzunge Massies Haken, im Südosten der Schwarzwasserbucht und an der Meerenge, lag. Keine Woche würde es dauern, daher noch zu ertragen. Ihr würde früh genug mitgeteilt werden, wann das Schiff ankäme, wodurch Norvina und Kane genügend Zeit besäßen, um aufzubrechen. Was für eine dies doch war.

"Ich verstehe eines nicht", begann Norvina, die sich auf einen Hocker im Schlafgemach ihres Bruders niederließ und zum Bett schaute, wo Kane, die Messer seiner Schwester prüfte, die nach all der Zeit und Trainings, recht stumpf geworden waren, "Warum hat Ned den Posten als Hand wieder abgelegt? Dies dürfte kein Monat gewesen. Genau deswegen, ist er doch nach Künigsmund gekommen. Nicht wegen Sansa oder Arya."

"Es würde mich nicht verwundern, wenn Kleinfinger damit zu tun hat. Das, ist eine Sache, die ich nicht verstehe", vieles, was diesen Mann anging, dürfte nur schwer, zu verstehen sein, somit nahm Kane die Hände herunter und sah zu seiner Schwester, "Wieso vertrauen Leute Lord Baelish? Wenn gesagt wird, jemandes Namen sei 'Kleinfinger', ist der erste Gedanke, der bei mir aufkommt, der Mann ist ein Dieb. Es mag vielleicht nicht immer stimmen, doch, wie im Falle von Jaime, trifft es zu. Eine gute Sache, die ihm teuer zu stehen kam."

"Daher dürfte es weit aus Interessanter sein, warum Vater mit ihm verkehrt hat", es wäre eine erste Antwort, wie Norvina wusste, doch dadurch, kämen sicherlich neue auf, "Es dürfte nämlich Grund sein, warum wir zunächst nach Winterfell geschickt wurden und nicht mit Vater direkt, nach Königsmund kamen. Ein Umweg, der genügend Zeit brachte. Zudem sind wir nun hier, doch, wo ist er? Von Mutter wissen wir, dass er nicht heimgekehrt ist."

Zu viele Fragen auf die niemand eine Antwort zu haben schien.



Was macht einen Menschen aus, wenn nicht die Summe seiner Entscheidungen und Taten? Wahrscheinlich gar nichts.

Clash of the Titans [Game Of Thrones]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt