S01 ❖ 09

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Gegen einen kleinen Ausflug in Stadt war nichts einzuwenden, denn auf Dauer, wurde es im Schloss recht langweilig und allzu viel, hatten die beiden Geschwister von der Hauptstadt noch nicht gesehen. Viel gehört, aber nicht gesehen.

Wobei an dieser Stelle nicht von langweiliger zu sprechen sein dürfte, denn es geschah so einiges im roten Bergfried. Je länger man dort lebte, desto mehr bekam man von dem hinter die Kulissen und dem, ach so schönen Schein, der königlichen Familie und dessen Stab mit.

Eines Nachmittags als Norvina durch die Gänge des Schlosses streifte, sah sie, wie es zu einer Unterhaltung zwischen Lord Varys und Kleinfinger kam und an dieser Stelle, wären wohl nur die allerwenigsten einfach weitergegangen, denn alles, was mit Baelish zu tun hat, könnte eines schönen Tages von Bedeutung sein. Aus dem anfänglichen Gespräch über Bordelle und Huren, welches sehr verstörende Züge annahm, durch gewisse Vorliebe von reichen Kunden, ging es zu dem Punkt, dass Bealish vorgeworfen wurde, an Neds Frau interessiert zu sein. Daraufhin, warf der jeweils andere ihm Verrat vor. Einmal, dass die Lannister womöglich Schuld seien, an dem Sturz von Bran, was die Starks durch Kleinfinger erfuhren und das Varys mit einem bestimmten Mann gesehen worden. Wer dieser besagte Mann jedoch war, konnte Vin nicht aus dem Gespräch entnehmen, doch es hörte sich so an als sei dieser nicht gänzlich unbedeutend.

"Wem in Königsmund kann man wahrhaftig trauen?", seufzte Kane auf dem Weg in die Stadt, wo seine Schwester und er nach einem Schmied oder Händler für Waffen Ausschau hielten, und Norvina ihm von dem Treffen der beiden Männer erzählte, "Jeder hier, besitzt einen versteckten Dolch, den er jemanden in den Rücken rammt, sobald er ihn ihm zuwendet. Lügen, Intrigen, das Spiel um Macht."

"Schau dich um, Kane. Die Reichen werden immer reicher und die Armen, immer ärmer", und mit Robert Baratheon als König oder seinem aktuellen kleinen Rat, würde es weiterhin so bleiben, zumindest ging Norvina davon aus, "Und dann gibt es noch jene, wie Varys und Kleinfinger, die versuchen, Leute gegeneinander aufhetzen, um ihre Stellung zu festigen oder aufzusteigen. Keiner von beiden besitzt einen Dolch, weil jemand anderes es sein wird, der den letzten Stoß ausführen wird. Wir werden ihn nur nicht kommen sehen."

Und nun, wurde immer verständlicher, warum Henry sagte, die linke Hand sei zum Halten eines Dolches hinter dem Rücken da. In Königsmund durchaus angebracht, obwohl Kane und Norvina nie davon ausgegangen waren, dass dies keine Übertreibung sei.









Einen Schmied zu finden, war nicht das Schwerste gewesen, doch ihnen wurden von einem dunkelhaarigen Jungen mitgeteilt, dass sein Meister im Augenblick nicht da sei und sich erst am morgigen Tage, wieder in der Schmiede befinden würde. Vielleicht könne er dennoch behilflich sein, wenn es für sie beide in Ordnung wäre, bot der Dunkelhaarige an, worauf Norvina ihm die Ledertasche reichte, indem sich die ehemaligen Messer ihrer Mutter befanden.

"Zu was sollen die bitte gut sein?", lachte der Dunkelhaarige amüsiert, nachdem er die beiden Messer ausgiebig begutachtet hatte, "Ihr verletzt Euch am Ende damit noch selbst."

"Die waren einst schärfer", entgegnete Norvina, doch der Dunkelhaarige musste bei ihren Worten abermals zu lachen beginnen, "In Ordnung, das klingt als wäre etwas falsch. Darf ich nach Eurem Namen fragen?"

"Gendry. Einfach, Gendry", antwortete Gendry, der eines der Messer hochwarf, auffing und auf seinem Zeigefinger balancierte, "Es liegt nicht daran, dass Klingen mittlerweile stumpf geworden sind, sondern daran, dass die, nicht für den Zweck gemacht sind, für den sie von Euch genutzt werden. Schlecht ausbalanciert; durch den Griff, liegen die nicht gut in den Händen und das größte Problem, die sind zu schwer. Damit könnt Ihr Tiere schlachten aber nicht kämpfen, denn, die müssten ganz leicht, um die Finger wandern können, was sie nicht tun."

"Ich schätze Vin, wir hätten bei niemand besseren landen können", begeistert blickte Kane von Gendry zu Norvina und wieder zurück, "Wir bräuchten drei."

Dies sollte kein Programm sein, wie Gendry ihnen versicherte, doch es würde einige Tage dauern, zudem sollen die Geschwister zwischenzeitlich vorbeikommen, um zu schauen, ob die Dolche nach ihrer beider Geschmack seien und richtig, in den Händen lagen.









Ein Mann wie Eddard, war kein dummer Mensch und Norvina hatte ihn nie für dumm gehalten, nicht mal annähernd, doch zu sagen, dass auf seine Anweisung, Tyrion gefangen genommen wurde, als Jaime nach der Gefangenschaft seines Bruders fragte, war dumm. Natürlich wurde der große Bruder und Kommandant der Königsgarde daraufhin sauer, denn schließlich, ging es hier um die Familie. Wenn Cersei an seiner Stelle gewesen, wäre nichts dergleichen geschehen.

Als Erstes starben Neds Männer und zu allem Überfluss, kam es anschließend zum Kampf zwischen Jaime und Ned auf offener Straße. Vor einem Bordell, welches Kleinfinger gehörte. Ein Zufall? Mitnichten. Ein guter Kampf, wie erzählt wird, doch einer von Jaimes Leuten musste dem Stark Oberhaupt einen Speer (ein wenig Vorschnell) in die Wade rammen, damit der Lannister nicht verlor, was ihn nicht sonderlich erfreute. In ganz Westeros gilt Jamie Lannister als der beste Schwertkämpfer, wodurch klar sein dürfte, dass dieser nicht auf Hilfe angewiesen war und für einen guten Kampf, immer zu haben war. Es war schließlich Ser Barristan Selmy, der ihn ausbildete.

Aus dem 'unbedeutenden' Haus Selmy, einem kleinen Vasallen des Hauses Baratheon, entstammte Barristan. Ehrbar und ein fähiger Krieger mit einem ausgezeichneten Ruf, der trotz seines hohen Alters, noch immer seinesgleichen sucht. Unter König Aerys II. Targaryen diente er in der Königsgarde und in dieser Zeit, kämpfte er im Krieg der Neunhellerkönige und beendete die Schwarzfeuerlinie mit dem Sieg im Zweikampf gegen den letzten Schwarzfeuer-Anwärter. Auch kämpfte er später gegen die Bruderschaft vom Königswald und tötete einen der Anführer, Simon Toyn. Der sechzehnjährige Jaime Lennister war während dieser Schlacht der Knappe von Barristan und soll aufgrund seiner Fähigkeiten von ihm bewundert worden sein. Nach dem Untergang der Herrschaft des Hauses Targaryen durch Roberts Rebellion, wechselte Barristan die Seiten, was in Übereinstimmung mit den Gelübden der Königsgarde geschah. Den Respekt von Robert Baratheon als auch den von Eddard Stark, konnte er dadurch gewinnen. Nach der Thronbesteigung durch Robert, wurde er von ihm begnadigt und zum Lord Kommandant seiner Königsgarde ernannt.

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