ɴᴇɪɢʜʙᴏʀs? sɪɴᴄᴇ ᴡʜᴇɴ?

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Die Hitze in meinen Wangen ließ mich erst später realisieren, was dieses Geräusch zu bedeuten hatte. Und das auch nur, weil Yoongi lautstark angefangen hatte zu husten und in seinem sonst so leerem Blick auf einmal Panik mitschwang.

„Wer ist das?", fragte er heiser und stand langsam von seinem Stuhl auf. Ohne ein Wort zu sagen, tat ich es ihm gleich und trat langsam aus der Küche heraus, bevor ich die Freisprechanlage anschaltete und seine Frage leise weitergab.

„Pizza! Für Park Jimin!", hörte ich Tae's erschöpftes Keuchen durch die Anlage.

„Was zur Hölle machst du hier?", fragte ich komplett perplex über dieses plötzliche Auftauchen meines besten Freundes. Eigentlich wusste dieser nämlich genau, dass ich für gewöhnlich den Samstag für Jungkook reserviert hatte.

„Kann ich dir das oben erklären? Ich hab Seitenstechen und meine Lunge fühlt sich an, als hätte ein Elefant sie als Kissen benutzt." Ein tiefer Atemzug seinerseits, der sich am Ende der Leitung anhörte, als würde ein Grizzlybär zufrieden seufzen, veranlasste mich dazu ihn mit einem Knopfdruck reinzulassen und mich grinsend von der Tür abzuwenden.

So lange grinsend bis ich unsanft gepackt und gegen die Wand gedrückt wurde. Heiß durchfuhr der Schmerz die Stelle an meinem Arm, wo ich gestern gestürzt war, und ich unterdrückte ein schmerzerfülltes Aufstöhnen. Ohne zu überlegen schoss mein Knie nach vorne, woraufhin Yoongi entsetzt aufschrie.

„Willst du mich kastrieren oder was?", zischte er erschrocken und starrte auf die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte, um mich festzuhalten. „Sei froh, dass ich Reflexe hab!"

„Warum bist du mich dann überhaupt so angegangen?", versuchte ich mich erschrocken zu rechtfertigen und dachte für einen Moment daran, was passiert wäre, wenn Yoongi nicht ausgewichen wäre.

„Du bist echt nicht so hell im Kopf, oder?", fauchte er und sah mich abwertend an, was das Fragezeichen in meinem Kopf zu meinem eigenen Ärger allerdings nur noch weiter wachsen ließ. „Ja, ich seh schon. Was glaubst du, wird passieren, wenn dein Freund jetzt hier hoch kommt und mich sieht..."

„Oh."

„Ja. Oh", äffte Yoongi mich nach. „Gott wie kann man nur so dumm sein. Hast du noch irgendeinen Raum, wo ich bleiben kann, bis du den Schwachkopf wieder losgeworden bist?"
„Tae ist kein Schwachkopf."
„Er wird wohl nicht schwachköpfiger sein, als du. Da hast du recht!"

Das Bedürfnis mein Knie dieses Mal in die richtige Richtung schnellen zu lassen, wuchs überraschend schnell.

„Geh in mein Zimmer. Ich schau, dass er dich nicht findet", brachte ich hervor und hielt solange den Funken sprühenden Blickkontakt mit Yoongi, bis dieser sich umdrehte und mir meine eigene Zimmertür vor der Nase zuknallte.
Wichser.

Vor meinem inneren Auge blitzten Bilder auf von mir, wie ich heulend in Tae's Armen lag, weil Yoongi mein Lieblingslied direkt am Anfang performt hatte.
Resigniert lehnte ich mich neben die Tür an die Wand und genoss für einen kurzen Moment den Schmerz, der sich durch meinen Arm zog.
Verdient, Park Jimin. Verdient.

Ein lautes Klopfen an der Tür ließ mich aufschrecken.
„Jiminie?!"

Langsam stieß ich mich ab und entriegelte meine Wohnungstür, woraufhin der Blauhaarige mir sofort stürmisch um den Hals fiel und mich so zurück in die Wohnung drängte. Mit einem halben Blick auf meine Zimmertür erwiderte ich die halbe Umarmung und zog Tae in die Küche.

Carry On  ⇢  YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt