ᴛᴏᴏ ᴛɪʀᴇᴅ ᴛᴏ ʙᴇ ᴍᴇᴀɴ

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Der Nachteil an meiner kleinen Ansprache fiel mir erst ein, als König der Löwen bereits lief.
Ich hatte absolut keine Lust einen Film zu gucken.

Eigentlich wollte ich Yoongi ein bisschen ärgern, in dem ich mich für einen Kinderfilm entschied, doch spätestens nach den ersten zwanzig Minuten bereute ich meine Entscheidung. Ich wusste nicht mehr wie oft ich bereits eingenickt und mein Kopf nach hinten gesackt war, bis der Abspann endlich lief und ich erwartungsvoll zu Yoongi blickte in der Hoffnung wenigstens einen Hauch von Ärger in seinem Gesicht zu sehen.

Zu meinem Pech allerdings hatte er dieses Pokerface aufgezogen, bei dem man absolut nicht einschätzen konnte, in was für einer Stimmung er gerade war.
Am besten ging man in diesem Fall vom schlechten aus.

„Willst du jetzt ins Bett gehen? Nachdem du hier schon einmal eingeschlafen bist?", brummte er nur nach einer Weile und drehte den Kopf dann zu mir, woraufhin ich einmal herzhaft Gähnen musste und versuchte meine Augen irgendwie wieder aufzubekommen.

Erst zu diesem Zeitpunkt fiel mir auf, dass Yoongi sich ein Kühlpack ans Auge drückte und bereits andere Klamotten angezogen hatte.
Wie lange hatte ich geschlafen?

Etwas verwirrt nickte ich nur und schob die Decke von mir, die ordentlich über meine Beine lag. Fröstelnd zog ich mich auf die Füße und gähnte noch einmal, bevor ich den ersten Schritt in Richtung meines Zimmers tat. Am liebsten würde ich mich zurück aufs Sofa legen und dort schlafen. Es war gerade so schön bequem gewesen.

Langsam setzte ich einen weiteren Fuß vor, woraufhin allerdings ein stechender Schmerz meinen Rücken hochfuhr und sich in meiner Schulter ausbreitete, sodass ich überrascht aufkeuchte.

„Jetzt weißt du, wie es mir nach der Nacht geht", hörte ich Yoongi aus dem Hintergrund murmeln und ebenfalls aufstehen. Zwischen meiner Müdigkeit spürte ich eine Hand an meinem verspannten Rücken und warmen Atem in meinem Nacken.

„Lass mich raten... es tut hier weh?"
Sein Daumen strich fest über einen verspannten Muskel an meinem Rücken, was eine neue Schmerzenswelle durch meinen Körper schickte und sich in Form eines entrüsteten Aufschreis meinerseits auswirkte.

„Mir ist nie aufgefallen, wie unbequem meine Couch ist...", nuschelte ich und drehte mich zu Yoongi um. Wäre ich weniger menschenfreundlich hätte ich Yoongi allein gelassen um schlafen zu gehen, doch so wie mein Rücken sich gerade anfühlte, wurde mein Mitleid mit dem Rapper geweckt.
Ich dachte nicht einmal mehr daran, was für ein Sackgesicht er war.

Eine Augenbraue hochgezogen musterte Yoongi mich und ich hörte seinen Kopf förmlich arbeiten. Bis ihm offensichtlich etwas einfiel.
„Wie wär's... ich massier dich und du lässt mich in deinem Bett schlafen? Du hast ja jetzt selbst gemerkt, wie unbequem es ist, auf deinem Sofa."

Das siegessichere Funkeln seiner Augen entging mir nicht und eigentlich hätte ich einfach aus Prinzip ablehnen müssen, doch der Waschlappen in mir machte sich bemerkbar und erinnerte mich an meine Grundsätze.

Ich war nicht gemein.
Ich konnte nicht gemein sein.
Mein Kopf war nicht für Intrigen oder eigennütziges Handeln ausgelegt.
Und ich war müde.
Verdammt noch mal müde.

„Mach doch was du willst. Hauptsache du trittst mich nicht", grummelte ich deswegen bemüht desinteressiert und ging halb humpelnd voran. Mein Rücken tat wirklich weh und eine Massage wäre jetzt vermutlich der Himmel auf Erden.

Ein Arsch wie Yoongi in meinem Bett hin oder her. Würde er auch nur den Ansatz eines Versuches starten mir die Decke oder das Kissen wegzunehmen, würde er auf dem Boden landen.
Das stand fest.

Halb schlurfend trottete ich in mein Zimmer und ließ mich in mein Bett fallen.
„Ich krieg die Massage morgen", war das letzte, was ich noch hervorbringen konnte, bevor meine Körpersysteme herunterfuhren und ich nur noch am Rande mitbekam, wie meine Beine hochgenommen wurden und ich auf die Wandseite meines Bettes gerollt wurde, bevor eine Decke über mir ausgebreitet wurde und ich die Wärme einer weiteren Person neben mir spüren konnte.

„Ja... vielleicht", war das letzte, was ich von Yoongi hörte, bevor ich komplett in den Schlaf abdriftete.
Hakuna Matata noch immer in meinem Kopf nachklingend. Das einzige, was ich bei vollem Bewusstsein mitbekommen hatte.

Ich schaute nicht auf die Uhr, als ich wieder aufwachte.
Das Einzige, was ich überdeutlich wahrnahm, war der kalte Wind, der über meine Beine strich, da Yoongi mir meine Decke zum Eigennutz entwendet hatte.

Zum Glück lag er mit dem Rücken zu mir.
So brauchte es nicht einmal große Umstände ihn mit dem Fuß so lange zur Kante des Bettes zu schieben, bis der Blonde ohne ein Geräusch von sich zu geben von der Matratze kippte und mit einem dumpfen Laut auf dem Boden aufkam.














Tut mir Leid, dass es so kurz geworden ist... mein Plan für diese Story schaut mich gerade sehr strafend aus dem Papierkorb heraus an

Carry On  ⇢  YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt