Kapitel 1: Hotel Cortez

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In meinem Kopf herrschte das reinste Chaos.

Meine Gedanken rasten hin und her, doch gleichzeitig lag alles still. Eine seltsame Ruhe hatte sich um meinen Körper gelegt, doch meine Gedanken kreisten dennoch unaufhörlich umher. Mir fehlten die Worte, um zu beschreiben, was in mir vorging. Noch dazu fragte ich mich, ob das hier wirklich die Realität war.

Ich fühlte mich auf merkwürdige Weise befreit. Als würde endlich eine schwere Last von mir abfallen.

Endlich hatte ich es geschafft. Nach jahrelanger Quälerei hatte ich das geschafft, was ich mir in meinen kühnsten Träumen niemals vorzustellen gewagt hatte: Einen Neuanfang.

Alles stand auf null. Alle Zeiger waren zurückgesetzt worden.

Ich befand mich in Los Angeles, der Stadt der Engel und öffnete die Eingangstür meines vorüber gehenden Hotels. Hotel Cortez. Ich fühlte mich wie im Paradies. Meine vorherigen Entscheidungenspielten keine Rolle mehr, die Karten waren neu gemischt worden.

Ich hatte meinem alten Leben entfliehen können und das obwohl ich für sehr, sehr lange Zeit gedacht hatte, dass dies nicht zu realisieren wäre. Es gab nicht viele, die eine zweite Chance bekamen, deshalb sollte ich mich glücklich schätzen, eine neue bekommen zu haben.

Dieses warme Gefühl, dass sich in mir ausbreitete, wurde nur noch durch die leicht retro, aber dennoch behaglich eingerichtete Hotellobby verstärkt. Die bordeauxrote Sofagarnitur, die auf einem Teppich mit roten Waben- und Viereckmustern und einer gold- schwarz gestickten Umrandungen platziert worden war, vermittelte einen gemütlichen Eindruck, was durch das schummrige Licht - das die Lobby noch viel älter wirken lies - verstärkt wurde.

Von außen hin hatte ich schon erahnen können, dass das Hotel riesig war, doch jetzt wo ich drin stand, fühlte ich mich wie eine Ameise in der großen, weiten Welt. Die Lobby besaß mehrere Kronleuchter und eine Galerie, die die Pracht und Größe des Hotels noch besser zur Geltung brachte, während die detailreichen Verzierungen an den aus Edelholz bestehenden Wänden, hervorgehoben wurden.

Es sah wunderschön aus, fast schon, als hätte ich einen Zeitsprung in die Vergangenheit gemacht.

Es war so... Anders. Genau das brauchte ich jetzt.

Schnurstracks ging ich mit meinem Koffer zur Rezeption und betätigte die Klingel. Zuerst tat sich nichts, doch nach einer Weile kam eine ältere, pummelige Frau, mit grauen Haaren und einer eindeutig zu großen Brille zum Vorschein. Selbst ihre grimmige Miene konnte nichts an meiner guten Laune ändern, dennoch war ich leicht nervös, weil ich bei meinem Neuanfang nichts falsch machen wollte.

Einfach cool bleiben, sagte ich mir

Morghan Langdon. Ich hatte mir ein Zimmer reserviert... Hallo."

Falsche Reihenfolge.

Iris", sagte sie neutral. Willkommen im Hotel Cortez. Wie ich sehe, haben Sie im voraus bezahlt."

Ja, es könnte allerdings sein, dass ich später noch ein paar Nächte dazu buche"

Sie müssen nur Bescheid geben", meinte sie und schenkte mir ein leicht erzwungenes Lächeln.

Sie drehte sich um und holte einen Schlüssel hervor. Zimmernummer 61. Ich führe Sie dorthin, wenn Sie wollen"

Nein, danke. Ich werde den Weg schon alleine finden", antwortete ich und nahm mir den Schlüssel. Sie zuckte die Schultern. Wenn Sie meinen. Nur passen Sie auf die Gäste auf, einige können ziemlich... ruppig wirken. In der Regel sind sie trotz allem ziemlich nett. Sie werden schon sehen: Wir werden Ihnen noch ans Herz wachsen." Ich stutzte. Es war eine merkwürdige Art, jemanden willkommen zu heißen, dennoch machte ich mir keine Gedanken darüber.

Sweet Dreams (are made of this) / American Horror Story FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt