Prolog

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Eintrag ins Gründerbuch 12.4.2124 n. C.~ 1.1.0 ( neue Zeitrechnung)

Irgendjemand muss auf die dumme Idee gekommen sein, sich einen Ast zu schnappen und in einer Grunz-Sprache zu sagen : „Wir brauchen mehr Platz. Lasst uns unsere Nachbarn verjagen, damit unsere Zelte auch abends in der Sonne liegen!"

So muss es angefangen haben! Keine Zeit ohne Krieg, Gewalt, Hass. Die Menschen hatten sich in vielen Dingen weiterentwickelt, aber in diesem Punkt nie. Warum das alles? 

Obwohl die Motive sich durch die Zeit änderten, blieben doch Macht, Einfluss und Demonstration der eigenen Stärke zentrale Punkte.

Menschen wurden abgeschlachtet, gequält und versklavt. Wir sind ein Fehler, den die Natur gemacht hat. Eine kleine Mutation, die zu einem großen Unheil geführt hat. Was haben wir der Welt gebracht? Schlimm genug, dass wir uns untereinander bekriegt haben, aber wir haben auch unsere Umwelt, unser Heim, zerstört.

Wie naiv und gutgläubig wir waren.Wir mussten wohl gedacht haben, dass sich unsere Probleme irgendwann von alleine lösen werden.

Erstaunlicher Weise besitzt dies eine so schneidende und klare Richtigkeit, dass man fast meinen könnte, dieses Wissen wäre uns in unsere sterblich Wiege gelegt worden als zentraler Bestandteil unserer Menschlichkeit.

Doch hätten wir jemals angenommen, dass Zerstörung Frieden bringen kann? Dass, wie ein Phönix aus der Asche, eine neue friedvolle Ära entstehen kann? Aus jener von Menschenhand entstandener Asche, aus dem Geist einer gesamten Epoche, aus den Schreien und dem Blut der Gefallenen, aus Schrecken und Tod ein System von Liebe und Freundschaft? Die Lösung sind Grenzen, klare strukturierte Grenzen. 

Die Grenze zwischen gut und schlecht, schwarz und weiß. Wenn jeder eine andere Vorstellung von richtig und falsch hat, wird der Krieg niemals enden. Diejenigen, die eine falsche Vorstellung von Richtigkeit haben, sind nur zu bemitleiden. Sie wurden so geboren mit einem defekten Gehirn für das sie einfach nichts können. Eine klare, reine Person muss festlegen, was für diese gebrochene Welt richtig ist. Niemand hatte diese Aufgabe bisher übernommen, also musste ich diese Aufgabe in die Hand nehmen.

Der erste Schritt war festzulegen wessen Gehirn fähig ist, die wahre Richtigkeit zu erkennen. Diese Personen werden zum allgemeinen Verständnis die Höchstgeborenen genannt. Die Welt färbt sich aber nicht nur in schwarz und weiß, es sind die Grautöne, die gefährlich werden können, die es einzuordnen gilt.

Mittlerweile ist es uns zwar möglich die schlechten Eigenschaften zu minimieren, doch vollständig ausgelöscht werden können sie nicht. Unsere Gesellschaft würde nicht funktionieren, wenn die Niedriggeborenen nicht auch ihren Platz im System bekommen würden. Dieser Platz muss allerdings klar definiert werden.

Je niedriger geboren, je weniger einflussreiche Aufgaben können ihnen zugetraut werden. Jedem muss sein Platz in der Welt zugewiesen werden. 

Unsere Ressourcen sind zu begrenzt, dass jeder die gleichen Rechte und Privilegien haben kann. Deshalb wird den Höhergeborenen mehr zugestanden als manch anderen.

Dieses Opfer muss gebracht werden, um den Frieden und die Werte unserer Zivilisation zu erhalten. Somit wird jedem Glied der Gemeinschaft innerhalb des vierzehnten Lebensjahrs ein Stand zugewiesen, je nachdem wie viele gute und wie viele schlechte Eigenschaften es besitzt. So wird der Frieden in alle Zeit gewahrt werden und wir werden die Fehler unserer Vorfahren nicht wiederholen!

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Hi,
Ich hoffe euch gefällt der Prolog meiner allerersten Geschichte. Ich hätte nie gedacht, dass ich irgendwas mal veröffentlichen würde. Tja,hier ist es. Die richtige Geschichte fängt eigentlich erst in Kapitel 1 an und dort wird auch die „Hauptfigur" vorgestellt. Das sollte nur eine kurze Einführung in das Thema sein. (Und ihr könnt austesten ob ihr meinen Schreibstil mögt 😉) Wie findet ihr das?
Viel Spaß noch beim Lesen
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-Was meint ihr? Wir das System so funktionieren?-

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