I Love You|Shameless|

Pillen

Mein Nacken schmerzte als ich aufwachte.
Ich war tatsächlich vor dem Kühlschrank eingeschlafen.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits 12 Uhr Mittags war.
Fuck. Ich hatte bei der Arbeit nicht Bescheid gesagt.
Ich zog mich am Kühlschrankgriff hoch und stolperte ins Wohnzimmer.
Frank lag schlafend auf dem Sofa und schnarchte vor sich hin.

,,Hey wach auf!",schrie ich ihn an.
Erschrocken wachte er auf.
,,Wasch los?",nuschelte er.

,,Raus!"

,,Ich bezahle Miete und Strom also kannst du
  mich nicht rausschmeißen!"

,,Frank, du bezahlst schon seit Jahren
  keinen einzigen Cent für uns! Verschwinde
  lieber!"

,,Also das ist eine Unverschämtheit! Ich
  werde von meinem eigenem Sohn aus
  meinem Haus geschmissen!"

,,Frank geh jetzt!"

Ich hätte ihm liebend gerne ins Gesicht geschlagen, konnte mich aber noch zurückhalten. Frank versuchte noch ein paar Dollar, die auf dem Tisch lagen, mitgehen zu lassen, doch ich legte meine Hand über das Geld, bevor es soweit kam.

Ich grinste ihn an, nahm das Geld und öffnete für Frank die Tür.

,,Bitte Ian. Nur 10 Dollar!"

,,Nop. Du bekommst von mir nichts. Kannst
  dir ja einen Job suchen damit du uns bei
  den Miet-und Stromkosten helfen kannst!
  Vielleicht bekommst du dann ab und zu
  etwas Geld. Los geh jetzt!"

,,Und das muss ich mir von jemanden sagen
  lassen, der anstatt zur Arbeit zugehen
  lieber auf dem Küchenboden pennt."

,,Das hat einen ganz anderen Grund!"

,,Achja stimmt. Du bist ja handicaped. Keine
  Sorge ich kann auch nichts dafür, dass du
  geisteskrank bist."

Fassungslos sah ich Frank an und schlug ihn mit meiner Faust direkt ins Gesicht.
Ich hörte ein lautes Knacken und hoffte das es seine Nase war.

Frank hielt sich die Hand vor die Nase und stampfte nach draußen. Vor der Tür blieb er stehen und drehte sich nochmal um.

,,Sowas muss ich mir nicht von einer
  schwanzlutschenden Schwuchtel gefallen
  lassen!"

Er holte aus und boxte mir mit voller Kraft in den Magen.
Ein Schmerz durchzuckte meinen Körper und es fühlte sich an, als würde ich in tausend Teile auseinanderbrechen.

Ich taumelte zurück und stieß gegen das Regal. Krampfhaft versuchte ich mich auf meinen Beinen zu halten.

Frank stützte sich keuchend am Geländer ab und lächelte siegessicher.
Ich konnte ihn nicht gewinnen lassen.

Mein Körper raffte sich zusammen, ich sprang auf ihn zu und stürzte mit ihm die Treppe runter.
Ich landete zum Glück weich und sah wie Frank winselnd auf dem Boden lag. 
Mit letzter Kraft holte ich aus und schlug ihm in den Magen. Frank sah so aus als würde er gleich alles vollkotzen.

Zufrieden legte mich auf den Rücken und atmete tief durch.

,,Alta was ist denn hier passiert!"

Carl stand über mir und sah besorgt auf mich herab.

,,Nichts schlimmes. Frank wollte nur ein
  bisschen Stress machen!"

,,Ian, der Boden ist voller Blut."

Überrascht sah ich zur Seite. Der Boden war tatsächlich voller Blut.
Frank kniete hustend neben dem Blut.
Am Kopf hatte er eine große Wunde, welche ziemlich tief aussah.