Heilung

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Schweißgebadet wachte ich auf und schaute erschrocken aus dem Fenster. Ein seltsames Gefühl breitete sich in mir aus und ich fühlte mich schrecklich.

Ich versuchte ruhig zu atmen und stützte mich an der Wand ab. Mein Atem beruhigte sich wieder.
Was war los mit mir?
Was war das für ein Gefühl?

Neben mir hörte ich ein Rascheln und und ein leises: ,,Was ist los?"

,,Nichts. Ich kann einfach nicht schlafen!"

Mickey setzte sich auf und schaute mir fragend in die Augen. Sein sorgender Blick traf mich tief und ich musste schwer schlucken.

,,Hey! Alles ok?"
Ich sah ihm tief in die Augen ohne ein weiteres Wort zu sagen.
,,Ian? IAN?!"

,,Es ist alles gut Mickey!"

Ich löste mich aus meiner Starre und legte mich wieder hin. Ich drehte mich mit dem Gesicht in Richtung Wand und ignorierte das was Mickey sagte.
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×Mickey's Prov×

Fuck. Was war denn mit ihm schon wieder los? Ich wollte das alles nicht schon wieder.
Nicht für ihn und auch nicht für mich.

Ich legte meinen Arm um ihn, doch dieser wurde von ihm weggeschoben.
Mit einem leichten Kuss auf die Schulter, sagte ich ihm gute Nacht.

Am nächsten Morgen roch es ihm ganzen Haus nach verbranntem Gummi. Ian lag immernoch mit dem Gesicht zur Wand und ich wusste was das bedeutet.
Neugierig stand ich auf und verfolgte den Geruch. Er kam aus der Küche.
Unten angekommen, sah ich wie Debbie verzweifelt versuchte eine halb brennende Mikrowelle zu löschen.

,,Fuck",entfuhr es mir und Debbie sah überrascht zu mir.
,,Jetzt steh nicht so bescheuert herum! Hilf
mir gefälligst!",befahl sie und ich griff mir
ein Handtuch.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war die Mikrowelle endlich gelöscht und wir beide saßen erleichtert auf dem Küchenboden.
Debbie griff sich ein Bier, welches sie nachdem sie ein kräftigen Schluck genommen hatte, auch mir anbot.
Ich nahm es dankend an und wollte all die Gedanken die durch meinen Kopf gingen, wegspülen.

,,Wo ist eigentlich Ian?",fragte sie nach einer Weile.
,,Im Bett.",antwortete ich knapp.
,,Code Monica?",fragte sie kaum verwundert.
Ich nickte nur und schaute mir leerem Blick auf den Boden.

Ich wusste wie ich mit Ian umzugehen habe, wenn er wieder depressiv ist.
Doch ich konnte nicht mehr.
Ich konnte ich nicht mehr so sehen.
Ich konnte es nicht ertragen ihn so traurig und niedergeschlagen zu sehen.
Es zerbrach mein Herz.

,,Hey Mick, alles ok?",hakte Debbie nach.

,,Ja mir geht es gut. Es ist nur...",meinte ich.

,,Es ist für uns alle schwer Mickey. Vergiss
nicht, dass du nicht alleine bist. Carl und
ich können dir helfen!",versuchte sie mich
zu beruhigen doch ich konnte es nicht mehr zurückhalten.

Vereinzelt flossen mir Tränen übers Gesicht.
Debbie legte einen Arm um mich und ich spürte wie auch ihr die Tränen übers Gesicht flossen.

,,Es ist eine scheiß Welt. Wir leben in einer
  scheiß Welt. Viele Dinge sind ungerecht.
  Das beste was wir tun können, ist das was
  wir haben, zum Besten zu machen.
  Du schaffst das Mickey. Wir schaffen das."

Ich sah zur Seite und bemerkte wie sie nervös auf ihrer Unterlippe kaute.

,,Es tut weh ihn so zu sehen."

,,Ich musste mir mein ganzes Leben lang
dasselbe bei Monica ansehen. Ich weiß was
du meinst."

Wir saßen noch lange auf dem Küchenboden, redeten aber kein einziges Wort mehr miteinander.

I Love You|Shameless|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt