Mona Lisa

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„Hey! Viel Glück Timberlake!" provozierte Sean weiter und DK wand sich aus Neelas Umarmung. In 2 Schritten stand er vor ihm und grinste. „Du bist der, der Glück hat. Weil ich jetzt ein Rennen fahre!" „Dann lass uns ein Rennen fahren!" DK lachte und ich sah etwas genervt zu Han. „Mit was? Mit deinem Skateboard? Du hast ne große Klappe aber keinen fahrbaren Untersatz" fragte DK und lächelte ihn an. Han griff sich in die Hosentasche und hielt dann seinen Schlüssel in der Hand.

„Baby!" zischte ich, aber er hatte seinen Entschluss gefasst. „Nimm meinen!" sagte er und warf Sean den Schlüssel zu. „Was? Ich will sehen was der Kleine drauf hat!" sagte er und küsste mich. „Du bist unmöglich! Pass jetzt gefälligst auf unsere Tochter auf, ich pass auf den Jungen auf!" Mit diesen Worten war ich bei Twinky und Sean. Wir stiegen gemeinsam in den Aufzug der uns zu Hans Mazda bringen sollte. „Kann er fahren?" fragte Sean und ich sah Twinky kopfschüttelnd an. „Was hat sich Han dabei gedacht? Hast du gefragt ob er fahren kann? Weißt du wofür DK steht?" fragte ich. „Donkey Kong?" fragte er und grinste mich an. „Drift King!" sagte ich und schüttelte weiter den Kopf.

„Drift? Was meint sie mit Drift?" fragte er Twinky und die Fahrstuhltür öffnete sich. 2 Autos rutschten an uns vorbei. „Du kennst doch dieses total berühmte Bild? Mit der Braut drauf die immer lächelt. Die Mona Lisa! Hör zu. Das hier ist die Mona Lisa der Drift Welt. Ihr Mann hat das Baby hier von Grund auf erneuert. Und er macht keine halben Sachen, weder bei Autos noch sonst woanders im Leben!" sagte Twinky und lächelte mich an. „Du bist süß Twinky!" kicherte ich und drückte ihn. „Ich brauch nen 30 Sekunden Crashkurs im Driften!" bat Sean und jetzt verlor ich gänzlich die Hoffnung, dass das Auto, in welches Han eine ganze Stange von unserem ergaunerten Geld gesteckt hatte, heil auf dem Dach ankommen würde.

„Versuchs mit der Handbremse, wenn du die Handbremse gezogen hast, musst du voll gegenlenken. Oder, weißt du was? Mach Mona einfach nicht kaputt!" Wir brachten ihn zur Startlinie wo schon Han mit Jesse auf dem Arm stand. „Wenn du das Auto nicht brauchst, wieso gibst du es nicht einfach mir?" fragte Twinky und nahm Jesse. Han sagte nichts und sah einfach auf Sean und das Auto. „Onkel Twinky, hat Papa schlechte Laune?" „Nein. Der ist einfach nur verrückt geworden Süße. Nur verrückt!" sagte er und tippte auf ihre Nase. „Halt dir ganz fest die Ohren zu wenn es los geht okay Schatz?" sagte Han und küsste Jesse. „Baby das war eine dumme Idee!" sagte ich und piekte ihm in die Brust. „Wieso?" „Weil er es nicht kann!" sagte ich und ließ mich von ihm in den Arm nehmen.

„Lass mich machen okay?" Ich nickte und sah zu Neela die soeben von DK wegging. „Halt dir schon mal langsam die Ohren zu Engel!" sagte ich und sah gespannt auf die beiden Wagen. „Fährt er das Auto zu Schrott, musst du sehen wie du Heim kommst!" knurrte ich noch und dann fiel das Startsignal. Die beiden schossen davon, Sean war viel zu schnell. „Die Kurve schafft er nicht!" sagte Twinky und prompt krachte er mit dem Auto in einen Pfeiler. „Du wirst laufen müssen!" sagte ich und lächelte Han an. So ging es bis auf das Parkdeck. Unterwegs krachte er noch gegen 2 Wände und demolierte ein weiteres Auto. Wir warteten bereits an der Ziellinie und Jesse plapperte vor sich hin. Twinky hatte sie mir gegeben und redete auf Han ein.

„Liebling der Papa ist wirklich verrückt!" murmelte ich und sie lachte. DK kam wie erwartet als 1. an und ließ sich feiern. Als Sean dann nach guten 2 Minuten das Ziel erreichte hätte ich weinen können. Es war schlimmer als erwartet und Jesse begann tatsächlich zu weinen. „Der hat Papa sein Auto kaputt gemacht!" schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht an meiner Schulter. Die Stoßstange hing nach unten und der Lack hatte mehr Kratzer als ein Rentner Falten. Twinky ging wortlos und auch DK und Neela verließen das Feld. „Wir gehen auch!" sagte Han und küsste Jesse. „Nicht die Stadt verlassen!" bat er und grinste Sean an. Wie versprochen ließ ich ihn nicht in das Auto einsteigen. „Muss Papa jetzt laufen?" fragte Jesse und winkte ihm zu. „Wer sein Auto kaputt machen lässt, der kann auch laufen!"

Ich hatte mich bei niemandem verabschiedet, so schlechte Laune hatte ich. Unterwegs rief ich das Kindermädchen an, da wir nun eine Stunde eher zuhause waren, musste sie nicht kommen. „War es trotzdem schön?" fragte ich und krabbelte ihr Knie. „Also Mama, ich muss nicht wieder mitkommen!" sagte sie und zuckte die Schultern. Mein Kind war bedient von diesen Parkhauspartys. Richtig so. Uns beiden gefielen die 10 Sekundenrennen viel mehr. Wir flogen mindestens zwei Mal im Jahr nach LA, die anderen besuchen und jedes Mal wenn wir dort waren beschäftigten wir uns mit den Rennen. Auch wenn es nur ein Rennen zwischen mir und Mia war, bei dem die Kinder Beifahrer sein durften. Schon bald würde wieder solch eine Reise anstehen. Zuhause machte ich Jesse Bettfertig und legte sie hin, mich parkte ich vor dem TV.

Es dauerte eine Weile bis Han zuhause aufkreuzte. „Schläft sie schon?" fragte er und ich nickte nur. „Bist du sauer?" Jetzt reagierte ich gar nicht. „Also ja. Baby was hast du denn?" Ich sah ihn strafend an. „Wieso erzählen sich immer alle dass er bei der Yakuza ist?" fragte ich zuerst. „Ein albernes Gerücht! Schatz, du weißt das ich nichts illegales mehr machen würde!" „Wieso hast du das Auto verschrotten lassen?" Darauf sagte er nichts und setzte sich einfach neben mich. „Gibst du mir einen Kuss?" fragte er und schob seinen Kopf so vor mich das ich den Fernseher nicht mehr sah. Seinen Kuss bekam er. „Jesse möchte nicht mehr mit ins Parkhaus!" sagte ich und grinste. „Fand sie es so schlimm heute?" Ich nickte und schaltete den Fernseher aus. „Du mein Freund, gehst jetzt auf dem schnellsten Weg duschen! Ich geh ins Bett!" Es war komplett dunkel um uns herum.

„Ich wüsste da etwas Besseres! Lass uns doch zusammen ins Bett gehen!" „Lieber zusammen duschen. So lass ich dich nicht ins Bett!" kicherte ich und küsste ihn. „Na dann komm!" sagte er und nahm meine Hand. In der Dunkelheit trat er gegen den Couchtisch und stöhnte laut auf. „Verdammte Scheiße!" Das Licht ging an und da stand Jesse und blinzelte verschlafen. „Papa das sagt man nicht!" „Komm Jesse. Wir gehen ins Bett. Papa kommt auch gleich!" sagte ich und küsste Han. Dieses Kind musste irgendwo Sensoren haben, denn sie wusste genau, wann sie kommen musste um uns zu unterbrechen. Dennoch liebte ich meine Tochter mehr als mein Leben.

Last WayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt