Es war zu eng! Für ihn gab es hier keinen Platz mehr. Verzweifelt versuchte er seine Beine und Krallen auszustrecken doch die Membran und Schale ließen es nicht zu. Seine kleine Welt drückte und das wohlige empfinden war verschwunden. Frustriert piepste er und spürte wie seine Mutter geduldig draußen auf ihn wartete. Er hatte Monate in seiner Schale verbracht und nun war es an der Zeit. Er wiegte sich vor und zurück. Doch die Schale hielt. Über Stunden versuchte, wiegte, drückte, presste er mit allen Mitteln und mit aller Kraft die er hatte.
Er musste bald raus. Er brauchte Luft und Wasser und Futter. Je länger er blieb, je eher würde er auf ewig in dieser Welt bleiben. Er musste raus!Mit allen Gliedern und seiner letzten Kraft streckte und drückte er sich gegen sein Gefängnis. Er musste raus. Er musste einfach die neue Welt die nur durch Schale und Membran getrennt war, erkunden.
Knack! Seine Schale brach in den Mitte. Wohlige Kälte und frische Luft strömte in seine alte Welt und umhüllte seinen schleimig nassen Körper. Erschöpft nahm er die intensiven Gerüche seiner Umgebung auf. Er roch sie. Er roch zum ersten Mal seine Mutter. Ausgelaugt piepste er in seine Schale und lauschte ihrer tiefen Stimme. Sie war nun lauter, nicht mehr so dumpf wie damals. Und alles war hell. Viel zu hell.
Die Feuchtigkeit an seinen Schuppen bildete schnell Frost und hieß ihn willkommen in der neuen Welt. Zumindest war es kalt. Eisig kalt. So schlimm konnte es hier draußen nicht sein.
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Die Erben der Drachen - Glacia
FantasyGlacias Elterns sind bei einer eigentlich harmlosen Fahrradtour ums Leben gekommen. Nun zieht sie zu der Familie ihres Vaters: Die Dracos. Aber diese Großfamilie in Kanada ist keine übliche chaotische Familie. Nein, diese Familie stammt von einem Dr...