Ich sah Wendy schon außer Atem zu mir rennend, kurz nachdem ich selbst aufs Display meines Handys die Uhrzeit erblickte und leicht geschockt war.
W:" Starr da nicht so rum! Komm lieber, du bist schon 35 min zuspät!"
T:" Warte kurz..."
W:" Wir haben keine Zeit zum Warten!"
T:" ...*starrend auf die Uhr*... Jetzt bin ich 36 min zu spät."
W: "Das war überhaupt nicht lustig und wir hätten schon längst bei der Klasse sein können!"
Sie rannte Richtung Ausgang und ich ihr natürlich hinterher...
Wollen ja nicht noch mehr Ärger bekommen...Mittlerweile 43 min zuspät sah ich von weiten schon Craig, welcher mich von der Mitte der Masse aus mit einem verwirrten Blick ansah. Als wir nun endlich beim Rest der Klasse ankamen, gingen wir ohne ein Wort vom Lehrer sofort zum Bus...Ich müsste öfters zuspät kommen!
Ich beobachtete wie sich Craig schon auf seinen alten Platz in der linken Reihe fallen ließ, jedoch setzte ich mich nun in die rechte Reihe und noch drei Sitzreihen weiter vor, welche, abgesehen von der, auf der ich zuvor saß, noch frei war. Ich wollte in diesem Moment einfach nicht, dass ER in meiner Nähe ist... Ich wollte ihn am liebsten garnicht mehr sehen und obwohl ich es doch schon für MICH geklärt habe und er überhaupt keine Ahnung haben kann, was mit mir falsch ist, weil er erstmal mein Verständnis dafür aufsuchte mit seinen alten 'Freunden' die Tour durch das Museum zu machen, war es irgendwie alles doch nicht so in Ordnung... Ich wollte doch am liebsten jede freie Minute mit ihm verbringen und nicht zusehen wie er UNSERE sinnvolle Zeit mit irgendwelchen dahergekommen Jungs verbringt. Ich rutschte an die Fensterseite, in die hinterste Ecke meines Sitzes, schmiss meine Füße auf die Heizungsanlage, steckte meine Kopfhörer in die Ohren und drehte auf volle Lautstärke, so, dass ich außer der Musik nichts mehr hören konnte... Kein dummes gelaber von den Andern, kein lästern von den Mädchen und vorallem nicht mein dummes Gewissen, welches mir rät, mit Craig zu reden, obwohl ich momentan doch die Schnauze voll von ihm habe.Nach der langen Busfahrt ging ich auf schnellstem Wege nach Hause, ohne wie sonst immer auf Craig zu warten, doch nach gefühlten 5 Minuten hörte ich ihn nur von hinten zu mir schreien, dass ich doch auf ihn warten solle, ich ging, stur wie ich bin, im gleichen Tempo weiter, bis natürlich die Ampel vor meinen Augen rot wurde und Craig dabei war mich einzuholen.
Autos an Autos fuhren an mir vorbei, dass selbst Craig mich schon eingeholt hat. Nach einer halben Ewigkeit wurde die Ampel grün und wir konnten unseren Weg fortfahren. Zuerst blieb er still und beobachtete mich von der Seite, darauf dass ich ihn ansehe und an lächle, wie ich das sonst immer mache, doch ich guckte stur starr nach vorne und tat so, als ob ich es nicht bemerken würde, worauf er stehen blieb.
Cr: "Tweek, was ist los?"
T: "Nichts"
Cr: "Tweek, was ist los?!"
T: "Nichts!"
Cr: "Geht es um den Vorfall im Museum vorhin??
Ich blieb still...
Cr:" Es ist wegen des Vorfalls im Museum vorhin... Was habe ich da schon wieder falsch gemacht?"
T: "Nichts!"
Cr: "Du musst es mir nicht erzählen, doch ich will nur nicht, dass wegen dieser einen Sache unsere Beziehung kaputt geht!"
Hat er gerade Beziehung gesagt?
*mit errötetem Gesicht*
T: "Du hast nichts falsch gemacht!"
Craig starrte auf die Erde und wir gingen weiter...
T: "Ich habe alles falsch gemacht..!"
Cr: "Schieb die Schuld nicht auf dich!"
Wir gingen still schweigend weiter, bis ich in der Einfahrt meines Hauses ankam.
Cr: "Soll ich dich noch bis zur Tür bringen?"
T: "Nein, ich schaff das allein... Aber danke..."
Nachdem ich die Tür hinter mir schloss beobachtete ich Craig durch den Spion, wie er verzweifelt mein Haus ansah. Ja, natürlich tat es mir leid und ich wollte auch nicht, dass es zwischen uns so zerbrechlich ist, aber ich konnte einfach nicht anders... Es war irgendwie nicht der richtige Zeitpunkt ihm davon zu erzählen, obwohl ich das vor hatte, doch mir fehlten dazu der Anschluss und die Worte. Ich rannte die Treppe zu meinem Zimmer hoch und schmiss mich in hohem Bogen aufs Bett, wobei ich hoffte, dass es meine Eltern nicht hören werden, doch die sind ja eh nie da... Ich presste mein Kissen über den Kopf und war einfach nur noch verzweifelt. Verzweifelt, weil ich nicht wusste, was ich jetzt tun sollte. Ich beschloss es nach langer Überlegung für heute dabei zu belassen und ihn Möglicherweise morgen drauf anzuschreiben.
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Bleib bei mir
FanfictionIn dieser/meiner Fanfiction, geht es um Tweek, dessen zerbrochene Welt vom eigentlich egoistischem Nachbar Jungen Craig verwundet wird.