Kapitel 11

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Stundenlang wanderten wir durch den Wald.

„Da! Ich sehe einen Schornstein!", rief Yara.

Wir folgten ihr und tatsächlich kamen wir an einem kleinem Bauernhof an.

„Okay. Vier von uns müssen Wache im Wald halten. Das seid ihr."

Ich tippte Odin, Sapienton, Lenox und Nathan auf die Brust.

„Der Rest folgt mir. Wir treffen uns bei Sonnenaufgang bei dem großem Baum dort."

Zusammen mit Linéa, Yara, Yuki, Carthago, Aethra, Caspar, und Terra lief ich zur Haustür und klopfte. Eine alte Dame und ein kleiner Junge öffneten mir.

„Hallo, ich und meine Brüder und Schwestern suchen für diese Nacht eine Unterkunft."

„Gerne,", antwortete die Frau, „wenn ihr morgen bei der Ernte mithelft."

„Können wir Euch auch mit Geld zahlen?"

Die Frau nickte.

„Wir haben nur 3 Betten frei. Ein Teil von euch müsste in der Scheune nachten."

„Wir werden uns die Betten teilen."

Wieder nickte sie.

„Mariusz, zeig den Gästen ihre Zimmer."

Er lief voran und wir folgten ihm. Er blickte uns zwar nie direkt in die Augen, aber mir fiel auf, dass seine Linsen milchig hell waren. War der Junge blind?

„Die letzten zwei Zimmer hinten.", sagte er und ließ uns alleine.

„Terra, Aethra, Yuki, Yara, Carthago. Ihr nehmt das mit den 2 Betten. Ich, Linéa und Caspar werden uns das andere teilen. Morgen bei Sonnenaufgang werden wir losziehen und uns etwas Verpflegung suchen. Nun hopp, hopp. Wir haben eine lange Reise vor uns.", sagte ich und betrat mit Caspar und Linéa unser Zimmer.

„Ich bin so müde. Weckt mich bitte nicht auf.", sagte Linéa, gähnte, kletterte auf die obere Etage des 2-stöckigen-Bettes und schlief ein.

Ich nahm vom unterem Bett die Decke, breitete sie auf dem Boden aus und legte mich hin. Caspar verfolgte das Geschehen mit gerunzelter Stirn.

„Du kannst ruhig auf das Bett, Ava."

„Nein, Caspar. Wir befinden uns in einer Notsituation. Du musst nicht höflich sein, denn Karma existiert bei uns nicht."

Er legte sich zu mir auf den Boden.

„Wenn du nicht auf dem Bett schläfst, dann tue ich es auch nicht.", sagte er trotzig.

„Gut.", antwortete ich und legte mich kurzerhand auf das Bett.

Nach einem kurzen Schweigen stellte ich ihm eine Frage.

„Caspar? Was für eine Fähigkeit beherrschst du nochmal?"

Er dachte lange nach, bevor er mir eine Antwort gab.

„Eine sehr schwache Telekinese und ein wenig Feuer."

„Wie definierst du eine schwache Telekinese?"

„Ich kann nicht einmal länger als 5 Sekunden einen Stift hochheben ohne in Schweiß auszubrechen. Ich beneide dich um deine Macht."

„Aus welchen Familien kommst du denn?"

„Väterlicherseits aus dem Calidumkreis und von meiner Mutter aus von den Sisenik."

„Calidum? Ist dein Vater Elijas Calidum?"

„Ich verachte ihn von ganzem Herzen."

„Warum? Du und er seid die letzten Caliden! Die letzten eurer Art! Dein Großvater war der einzige Ignie, der es je geschafft hat Blitze weiterzuleiten oder sie als Waffe zu speichern! Du beneidest mich? Ich sollte vor dir niederknien!"

„Genau das ist das Problem. Ich bin ein unfähiger Calide. Deswegen wurde ich doch aus der Familie verbannt!"

„Du kannst deine Macht erhöhen, indem du sie trainierst. Wir werden gleich morgen anfangen und nun schweig. Ich würde gerne schlafen."

ÜbernatürlichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt