Kapitel 8

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Mittlerweile sind 4 Monate vergangen, in denen ich und meine Armee unseren Plan vervielfältigten. Wir bestanden aus 12 Mutanten und heute war der Tag der Abrechnung.

Ich packte meine aus Kleidern zusammengenähte Tasche und eilte zum Treffpunkt im Untergrund. Tag und Nacht gruben wir an dem kleinen Tunnel, der uns in die Freiheit führen sollte.

„AVA!"

Ich schreckte zusammen, als ich Linéa sah. Das ruinierte meinen Plan. Was machte sie überhaupt hier?

„H-Hallo, i-ich wollte einen, äh, kleinen Spaziergang machen."

Sie zog eine Augenbraue hoch.

„Ich bin nicht dumm. Ich wusste, dass ihr fliehen würdet. Ich habe euch beobachtet. Wenn du mich mitnimmst dann verrate ich euch auch nicht!"

Erleichtert atmete ich nun aus.

„Geh deine Sachen holen."

„Ich bin schon fertig."

Sie drehte sich um und zeigte mir den großen Rucksack.

„Dann komm. Sonst werden wir noch erwischt."

Wortlos folgte sie mir und zusammen betraten wir den Tunnel. Plötzlich durchzuckte mich ein Schlag und ich war wie gelähmt. Irgendetwas kontrollierte meinen Körper.

„RENN!", schrie ich und versuchte mich zu wehren.

Dieses Gefühl so hilflos zu sein, brachte mich um.

„Nein! Ava, ich lasse dich nicht alleine!"

„Geh! Ich schaffe das schon."

Sie schluchzte und versuchte mich wegzuzerren, doch nichts half.

„Los! Geh endlich!"

Zuerst hielt sie inne, doch dann rannte sie los. Der Angreifer zeigte sich noch immer nicht, als Linéa weg war. Mein Körper vibrierte und bewegte sich aus dem Tunnel. Ich erblickte Lenox, der mich konzentriert anstarrte.

„LENOX! PASS AUF! HIER IST EIN SEDUCT! FLIEH!"

Das Gefühl kontrolliert zu werden, verschwand und Lenox fing an lauthals zu lachen.

„Du hättest dein Gesicht sehen müssen.", kicherte er und hielt sich den Bauch.

Plötzlich fiel mir alles wieder ein. Lenox war ein Seduct. Dieser Halunke hat es gewagt mit meiner Angst zu spielen.

„Du Idiot! Mach das nie wieder!"

Ich formte einen Klumpen Erde und schmiss ihn mit meiner Macht in sein Gesicht. Auf einmal hörte ich weitere Stimmen von hinten.

„Mist, sie haben uns gefunden!"

Panik überkam mich und ich rannte mit Lenox geduckt durch den Tunnel, während ich immer wieder Schaufeln oder Erde nach hinten fliegen ließ.
Doch das hielt unsere Verfolger nicht auf.

„Lauf! Ich werde sie aufhalten!"

„NEIN!"

Er blieb stehen und beschwor Eiszapfen herauf. Während die Leute immer näher kamen, schmiss er sie nach hinten.

„Ihr seid schwach.", lachte eine tiefe Stimme.

„Man sollte euch verbrennen und eure Asche im Klo runterspülen. Erbärmlich seid ihr!"

Mein Zorn wuchs und ich lief auf den Angreifer zu.

„Los! Verbrennt mich doch!", rief ich.

Erst später wurde mir im Nachhinein klar, was für eine dumme Tat dies war.

Der große Mann packte seinen Dolch und rannte auf mich zu. Ich hingegen blieb stehen, schloss meine Augen und wartete auf die Hiebe, die mich jedoch nicht erreichten.

Nur ein Fauchen und das gequälte Schreien des Mannes.

ÜbernatürlichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt