Kapitel 19

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Es stellte sich heraus, dass die Heilerin Camilla hieß und der Junge, ihr bester Freund Troye, ein Seduct war.

Ich machte innerlich Freudensprünge, als ich sah, dass meine Gruppe unverletzt und vollzählig war. Ich rannte auf sie zu, aber als ich mich nur noch einige Meter von ihnen entfernt stand, packten mich Pflanzenranken und zogen mich zu Boden.

„Terra! Nimm die Pflanzen sofort wieder zurück!"

Als sie mich erblickte, weiteten sich ihre Augen und blitzschnell verschwanden die Ranken wieder. Ich zischte auf, als ich die roten Striemen an meinen Handgelenken sah. Anstatt mir hoch zu helfen, bückte sie sich hinunter und lachte.

„Hey, die Falle hat ja funktioniert!"

„Probier sie beim nächsten mal lieber bei den Wächtern aus, die uns angegriffen haben!"

„Was!? T-Tut mir wirklich Leid. Ich-"

„Spar dir das Gehabe und sorge dafür, dass die Umgebung hier gesichert wird. Wir haben eine Verletzte."

„Wer...?"

Sie blickte erschrocken zu Caspar, der die bewusstlose Yara in seinen Armen trug.

„NEIN!"

Yuki, Yaras Zwillingsbruder, schrie laut auf. Seine Augen fingen an rot zu glühen und er setzte die nächsten Baumgruppen in Flammen.

„WER HAT IHR DAS ANGETAN?", brüllte er und schlug mit der Faust in einen Baum ein, der nun auch anfing zu brennen.

Terra versuchte ihn mit ihren Pflanzenranken zu Boden zu kriegen, doch auch diese fingen Flammen.

„Beruhige dich, sie ist noch am Leben! Du bringst uns noch um!"

Die wütenden roten Augen blitzten mich an und und er hätte mich angegriffen, hätte ich ihn mit meiner Macht nicht zurückgehalten.

„Die Angreifer sind tot! Deine Schwester ist schon gerächt! Sorge mal lieber dafür, dass sie es schafft zu überleben!"

Seine Wut legte sich. Ich konnte mich nur zu gut in seine Lage versetzen. Immerhin war er nicht der Einzige, der auf Probleme mit unkontrollierter Wut hinwies. Yukis Augen nahmen wieder normale Farbe an. Nur seine Wangen glühten noch ein wenig.

Er ging auf Yara zu, die nun auf dem Boden lag. Über ihr standen Linéa und Camilla. Sie waren in einer Art Trance und versuchten Yara von ihren Verletzungen zu heilen. Plötzlich erwachte Linéa. Ihre Beine gaben nach und Caspar fing das kleine Mädchen auf.

„Was ist mit ihr?"

„Wahrscheinlich hat sie zu viel Energie freigesetzt. Sie ist überfordert. Hoffen wir, dass Camilla das übersteht."

„Nein! Ich will, dass Yara geheilt wird, aber die beiden sollen nicht zu Schaden kommen! Weck Camilla auf. Wir werden ihre Heilkräfte später noch gebrauchen!"

„SIE WIRD MEINE SCHWESTER GANZ HEILEN UND DAS WIRST DU NICHT VERHINDERN!"

„Wach auf, Yuki! Du bist absolut selbstsüchtig! Yara ist außer Lebensgefahr und später werden wir noch mehr Verletzte heilen müssen.
Tut mir Leid, aber wir können nicht Camillas ganze Energie draufsetzen."

Er ließ sich zu Boden sinken und strich Yara durch die Haare. Eine Träne lief ihm die Wange hinunter und landete in ihrem Gesicht.

„Es tut mir so Leid.", flüsterte er und schluchzte laut auf.

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