Die Kriegerin lag auf ihrer Pritsche. Neben ihr saß eine ältere Frau die einen rot-weiß gestreiften Umhang trug.
Die Frau, mit der von der Sonne tief gebräunten Haut war
die Hofheilerin.
Sie hatte Mera den Verband abgenommen und ihre rechte Seite abgetastet.
Nun war die Frau mit den kurz, geschorenen Haar dabei,so etwas wie eine Kräutermischung auf Meras, Brust und rechte Seite aufzutragen.
Der Rotschopf ließ die Prozedur über sich ergehen.
Es wäre zwar ein leichtes für sie, der alten, blondhaarigen Frau das Genick zu brechen. Jedoch würde ihr das nichts nützen.
Die Kriegerin war noch zu geschwächt um schnell fliehen zu können.
Dazu kam noch das die Heilerin von zwei Wachen begleitet wurde denen Mera zur zeit nicht gewachsen wäre.
Das Mädchen konnte ja noch nicht einmal ihren rechten Arm richtig anheben ohne ihre Rippen zu spüren.Ausserdem tat ihr diese selbst hergestellte Kräutermischung gut. Sie roch zwar etwas Streng, besahs aber auch eine kühlende Wirkung.
Also ließ Mera der Heilerin ihrer Arbeit nachgehen,und lauschte dabei den Pfeifen des Mannes der die Kerkerzelle neben ihr bewohnte.
Sein Name lautete Kevan und die Shinobi hatte sich in den letzten paar Stunden mit ihm Unterhalten.
Er hatte ihr erzählt das er aus dem Reich der Sonne stammte. Das er mal ein Ritter am Hof von Lord Cerkoss war bis er in Ungnade gefallen war, und dafür hier im Kerker eingesperrt wurde. Kevan sprach davon das er schon seit vier Jahren in seiner Zelle sitzen würde.
Was eine ziemlich lange zeit war.
Wenn man bedenkt das Kevan wie er selbst sagt, erst neunundzwanzig war.
Obwohl Mera den Mann aus ihrer Nachbarszelle noch nie gesehen hatte, weil sich ein dicke Steinmauer zwischen ihrer und seiner Zelle befand. Hatte das junge Mädchen sofort einen guten Draht zu Kevan. Der stets gute laune zu haben schien und immer einen frechen Spruch auf der Zunge hatte.
Komischerweise vertraute Mera den Mann fast auf anhieb was wohl an seiner Frohnatur lag.
Sie hatte ihn ebenfalls ein wenig von sich selbst erzählt. Weshalb der Rotschopf hier drinnen saß, das wusste Kevan ja bereits.
Es war ja nicht so als hätte ihr Bruder besonders diskret mit ihr gesprochen. Alle Gefangenen hatten es mitbekommen.
Jedoch hatte nur Kevan seine Meinung dazu geäußert.
Mera hatte ihn erzählt das Sie aus dem Reich des Meeres stammte und von dort entführt wurde. Das sie aus einem Bordell geflohen war und das sie von da an im Reich des Holzes gelebt hatte.
Alles von sich preisgeben wollte Mera noch nicht, so gut kannte sie Kevan nun doch nicht.
Aber vielleicht würde Sie ihm mit der Zeit völlig vertrauen und Kevan alles erzählen.
Schließlich würde die Shinobi noch mindestens vier Wochen in der Zelle verbringen müssen.
Solange würde es ungefähr dauern bis ihre Rippen so weit verheilt waren das Sie sich an ihre Flucht wagen könnte.Mera hatte nicht vor den Rest ihres Lebens im Kerker zu verbringen.
Auch wenn Samuel tot war.
Was dem rothaarigen Mädchen zu schaffen machte.
Hatte sie dennoch eine Aufgabe zu erfüllen.
Mera musste versuchen Oscar zu retten. Selbst wenn er nur noch eine Bestie war die fürs töten lebte, wie Trimo es ihr gesagt hatte. Wollte Mera dennoch ihren Schwur einhalten und zumindestens einen ihrer Brüder retten.
Sobald Oscar und Sie wieder vereint wären.Würde die Shinobi nochmal versuchen mit Trimo zu sprechen. Sie wusste ja jetzt wo er sich aufhalten würde. Sollte das nicht gelingen würde Mera, Lord Andras umbringen."So das wars erstmal für heute. Ich werde morgen nochmal nach dir sehen.", vernahm Mera, die raue Stimme der Heilerin,die gerade damit fertig geworden war der Kriegerin einen neuen Verband anzulegen.
Womit die alte Frau, Mera aus ihren Gedanken, in eine kleine, frustrierende Zelle zurückholte."Danke."
"Du musst dich nicht bedanken.
Ich behandle dich nur auf Anweisung von Lord Andras.
Ich verabscheue euch Verbrecher ,wenn es nach mir gehen würde,
dann wärst du schon längst gestorben.", erwiederte die alte leicht, gekrümmt, gehende Frau und verließ zusammen mit ihren zwei Begleitern, das dunkle und kalte Verlies.
Welches sich,wie Mera von den anderen Gefangenen schon erfahren hatte, noch immer innerhalb der Burgmauern befand.
Was schonmal von Vorteil für Sie war. Das würde eines Tages ihre Flucht erleichtern, vor allem wenn Silver noch in seiner Box im Burgstall verbleibt.
Mit etwas Glück würde bis dahin niemand die Satteltaschen des Schimmels durchsuchen, so das ihr Katana und die Goldmünzen die sie den Abgesandten abgenommen hatte nicht entdeckt wurden.
Das hoffte die achtzehnjährige zumindestens inständig."Ach ja die gute Madame Undare,
ist sie nicht ein wahres Geschenk der Götter?", erklang sofort die Stimme von Kevan kaum das die Verlies Tür ins Schloß gefallen war."Geschenk der Götter dieses alte, garstige Biest.", erwiederte Mera sarkastisch.
" Ja sie ist eine alte Hexe. Aber du darfst das, was sie sagt nicht auf die Goldwaage legen.
Madame Undare sagt zwar das wir Abschaum sind, trotzdem sieht sie einmal in der Woche nach uns und behandelt jede noch so kleine Verletzung von den Gefangenen.", antwortete Kevan."Mag ja sein dabei ist sie aber nicht gerade zimperlich. Meinen Verband hat die Alte viel zu fest gewickelt.", beschwerte sich der Rotschopf bei Kevan während sie nach ihren Rippen tastete.
"Na dann solltest du das, dass nächste mal selbst machen."
"Wie witzig ich kann kaum mein rechten Arm anheben."
"Dann beschwer dich auch nicht.", meinte Kevan und fing an zu lachen.
"Aber mal was anderes du hast wirklich vor von hier abzuhauen?""Ja irgendwann in den nächsten Wochen. Das hab ich dir doch schon gesagt wieso fragst du danach.", wollte Mera wissen.
"Ach weißt du ich hab mir gedacht das ich vielleicht mitkommen könnte.", erwiederte Kevan.
"Und weshalb sollte ich dich mitnehmen?"
"Ach ich habe nur gedacht, da du aus dem Reich des Holzes kommst, wirst du dich nicht so gut im Reich der Sonne auskennen.
Ich könnte dir behilflich sein,
ich würde dich hinführen wo immer du hin willst.Und es sprechen noch zwei gute Gründe dafür mich mitzunehmen.
Erstens ich bin ein hervoragender Schwertkämpfer undzweitens kenne ich wichtige Leute im Reich der Sonne. Du siehst also ich kann dir nützlich sein.",
erklärte Kevan seinen Wert."Ich werde mal darüber nachdenken Kevan. Wenn es nicht zuviele Umstände macht nehm ich dich mit.",
antwortete Mera lächelnd während Sie versuchte sich behutsam aufzusetzen. Das Mädchen konnte nicht noch länger liegen bleiben.
Jede noch so kleine Bewegung verursachte ihr zwar Schmerzen. Aber die Shinobi wollte sitzen und versuchen ein wenig zu Meditieren um den Kopf frei zu bekommen."Mera ist alles in Ordnung mit dir?", hörte der Rotschopf die besorgte Stimme von Kevan als Sie leicht aufstöhnen musste.
"Ja schon gut. Ich wollte mich aufsetzen und habe mich dabei zu schnell bewegt.",
antwortete Mera."Was machst du denn da drüben. hat dir Madame Undare nicht strengste Ruhe verordnet?"
"Kevan ich kann nicht einfach nur still daliegen.Ich muss wieder zu kräften kommen sonst wird das nichts mit der Flucht.", sagte Mera und bewegte ihren Oberkörper in eine aufrechte Position.
"Das solltest du nicht machen. jede Bewegung ist gerade wie Gift für dich.
Dein Körper braucht Ruhe." ermahnte Kevan besorgt seine Zellennachbarin."Ich weiß genau was ich meinen Körper zumuten kann und was nicht! Also könntest du jetzt bitte solange still sein bis es was zu Abendessen gibt.", beharrte Mera auf ihren Sturkopf. Dann setzte sich unter leisen schmerzhaften Stöhnen, auf ihre Pritsche
aufrecht in den Schneidersitz.Die Shinobi schloss ihre Augen und versuchte zu sich selbst zu finden.
(Los Mera du schaffst das. Vergiss die Schmerzen und den Ort um dich herum.
Erinner dich an die Worte des Meisters. Mit einen freien Geist kannst du alles erreichen. Du musst so schnell wie möglich gesund werden. Denkt an den Sonnenaufgang im Reich des Holzes, den du jeden Morgen bei deinen Übungen gesehen hast. Erinnere dich an die Eule die dir jeden Abend neugierig zugeschaut hat während du im Handstand die Lichtung umrundet hast.
Hör das rauschen der Blätter, der riesigen Bäume im Holzreich,
Ihr klang ist einzigartig.Stell dir vor du sitzt auf der Lichtung vor deinem Zuhause.Nimm den Geruch des Waldes in dich auf und vergiss alles andere.)
Der Rotschopf atmete tief ein und es gelang ihr selbst an diesen Ort einen klaren Kopf zu bekommen.
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Mera - Weg einer Kriegerin
FantasyMera ein junges Mädchen das durch Verlust, wut ,trauer, das unüberwindbare Gefühl nach Rache und einen Schwur, den Weg einer Shinobi kriegerin wählt. Eine lange Reise durch, das Land Lamea mit seinen sechs Konigreichen erwartet das Mädchen mit den...