Kapitel:29

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Kevan saß am dunklen Küchentisch und massierte sich Kernseife in den frisch gewaschenen Bart, als Leonore das kleine Zimmer betrat.

"Ich habe deiner Freundin, den Verband gewechselt und ihr Schlafmohn gegeben.
Sie wird diese Nacht gut durschlafen.", erklärte die junge Kräuterfrau, während sie die Schüssel in der sich das Wasser befand mit dem Sie, Meras rechte Körperhälfte gesäubert hatte, aus dem offen stehenden Fenster entleerte.

"Danke das du dich darum gekümmert hast.", gab Kevan zurück, griff nach den scharfen Rasiermesser von Hector das auf den Tisch lag und fing an sich den Bart ab zu Rasieren.

"Das Mädchen hätte mit der Verletzung garnicht erst Reiten dürfen. Sie kann sich glücklich schätzen das sich nichts entzündet hat. Doch bevor ihr zwei euren Weg fortsetzt, sollte sie vollständig genesen. Vierzehn Tage Ruhe sollte sie sich schon gönnen.", sprach Leonore und setzte sich, mit einer warmen Tasse Kräutersud, den die junge Frau aus einen Kupferkessel schöpfte, der über der Feuerstelle köchelte, zu ihren Bruder an den Tisch.

"Gut ich nehme an das wir die Zeit über hier bleiben können? ",
fragte Kevan während er konzentriert in den runden Spiegel schaute.
Leonore nickte zustimmend und Trank einen Schluck ihres bitteren Kräutersuds.
Danach fing die dreiundzwanzig jährige Frau mit einem wichtigeren Gespräch an.

"Dann erzähl mal warum habe ich in den letzten drei Monaten keinen Bericht mehr von dir erhalten?"

"Ah gleich zum wichtigsten. Schwesterchen du bist immer so direkt. Nun ich konnte dir keine Taube senden weil ich eingekerkert war.", antwortete Kevan und reinigte das Rasiermesser in der Wasserschüssel die vor ihm stand.

"Ach sag bloß das du entdeckt wurdest.", erwiederte Leonore.

"Ja so könnte man es nennen. Dieser alte Galenus hat mich erwischt, als ich dabei war die Briefe, im Arbeitszimmer von Lord Cerkoss zu lesen. Dafür wurde ich im Kerker eingesperrt.",erklärte der frisch rasierte Kevan und bewunderte sein Spiegelbild.

"Verdamnt Bruder das geht so nicht. Du solltest doch vorsichtig sein. Das war doch nicht so schwer, als Kammerdiener hattest du zu allen Räumen der Burg zutritt.", erinnerte die schlanke Frau ihren Bruder und setzte nach.

"Hast du wenigstens etwas heraus gefunden, irgend etwas was wir den Rat des Ordens des ewigen Baumes  berichten können?", fragte Leonore hoffnungsvoll.

"Ja sogar eine ganze Menge und das wichtigste in den letzten paar Tagen.", erwiederte Kevan und sprach weiter.

"Du wirst es nicht glauben aber der Rat hat Recht. Lord Cerkoss plant tatsächlich das Reich der Sonne, mit dem Reich des Meeres zu vereinen.
Das ist noch nicht alles, in ein paar Wochen heiratet der Sohn von Lord Cerkoss, Prinzessin Eldrid, die einzige Tochter von König Harkas.
Ist dir bewusst was das bedeutet Leonore?", wollte Kevan von seiner Schwester wissen,während er sich mit einem Handtuch das glatt rasierte Gesicht trocknete.

"Ja das bedeutet, das danach nur noch König Harkas aus den Weg geschafft werden muss.
Dann wird Lord Andras Cerkoss zum neuen König vom Reich des Meeres gekrönt!"

"Das ist richtig und dann wird es zwischen den beiden Reichen einen Krieg, um die Herrschaft im Sonnenreich, geben. Wobei ich dir heute schon prophezeihen kann, das Lord Cerkoss als Sieger vom Schlachtfeld gehen wird.
Er hat die Unterstützung, seiner getreuen Landbesitzer und Stadthalter, die ihm mit ihren Soldaten unterstützen werden, und zusammen mit den Bannerträgern aus dem Reich des Meeres, besitzt Lord Cerkoss eine kaum aufzuhaltende Übermacht.", sprach Kevan aus was beide dachten.

"Das würde die Lage im Reich des Meeres nur noch mehr verschlimmer.", erwiederte Leonore, trank ihren abgekühlten Sud in einem Zug.
und redete weiter.

Mera - Weg einer Kriegerin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt