Sia PoV.:
Ein Klingeln an der Tür verrät mir die Ankunft von Liam. Wie jeden Samstag im letzten Monat steht er anstatt von Jack pünktlich vor der Tür. Jack ist zwar wenig erfreut über diese Änderung, konnte aber auch nicht Nein zu Liam sagen, da er im Moment doppelt so hart arbeiten muss, weil wieder Kündigungen vor der Tür stehen. Mich stört es auch nicht, denn seit unserem kleinen Schneeabenteuer bin ich in seiner Gegenwart nicht mehr so angespannt und kann unser Zusammensein wieder genießen, auch wenn es mich manchmal zu sehr an alte Tage erinnert. Aber an die guten alten Tage, bevor er spät heim kam, jeden Tag feiern ging und mich alleine gelassen hat. Ich öffne ihm die Tür und ziehe ihn in eine Umarmung, die er lächelnd erwidert. Als wir uns wieder voneinander lösen, fällt mir ein Sackerl in seiner Hand auf. Ich deute darauf: "Ich hoffe das sind nicht schon wieder Geschenke für meine Kleinen, ich hab euch doch allen gesagt, dass sie nichts brauchen..." Ich seufze, doch der Brite legt mir eine Hand an die Wange und richtet meinen Blick von der Tasche zu seinem Gesicht zurück. Seine Berührung ist ganz sanft und seine Augen strahlen eine Zuneigung aus, die mich von innen wärmt. "Keine Sorge, das ist nur unser Mittagessen oder besser gesagt die Zutaten dafür.", erklärt er kichernd. Ich hebe verwundert eine Augenbraue: "Zutaten? Wer wird denn kochen?" "Ich natürlich.", meint dieser grinsend und gibt mir dann einen Klaps auf den Hintern, der mich überrascht aufquieken lässt, woraufhin mir natürlich gleich Farbe in die Wangen schießt. Liam kichert einfach nur und schiebt mich dann aus der Wohnung: "Hop hop, komm in die Gänge sonst bekommst du nichts mehr von meiner Spezialität." Das Letzte was ich sehe ist, wie er mir einen Luftkuss zuwirft. Dann stehe ich auch schon verwirrt vor einer verschlossenen Tür und frage mich wie ich eigentlich hier gelandet bin.Eine Stunde später stehe ich wieder am selben Fleck, nur dieses Mal mit zwei Sackerl beladen. Da ich keine Hand frei habe, betätige ich die Türklingel mit meinem Ellbogen. Ich kann von drinnen Stimmen vernehmen, doch keine Schritte die sich der Tür nähern, also klingel ich erneut. Ich krame schon mühsam nach meinem Schlüssel als plötzlich Derek vor mir steht. Ich sehe meinen Sohn verwundert an: "Hallo Der. Wo ist denn Liam?" Doch der Kleine kommt gar nicht zum Antworten, als Liam mitsamt Schürze, Soßenflecken und Kochlöffel in der Hand um die Ecke kommt und mich angrinst: "Du kommst genau richtig! Das Essen ist gleich fertig." Ich bedanke mich, als er mir ein Sackerl abnimmt und in die Küche vorgeht. Doch das Zimmer ist nicht mehr wiederzuerkennen, da es von schmutzigen Töpfen und Besteck nur so wimmelt. "Liam! Was hast du gemacht?", frage ich schockiert. Er wirkt nun etwas verlegen, als er erklärt: "Ich koche eben nicht so oft, aber ich mach nachher sauber... versprochen." Ich muss über den Dackelblick auf seinem Gesicht lachen und nicke. Bevor ich mich allerdings abwende hebe ich noch tadelnd meinen Finger: "Und wehe wenn nicht!" Dieses Mal ist der Brite mit Kichern dran als er mir mein Sackerl abnimmt und es zur Seite stellt. Er nimmt sich die Schürze ab, doch selbst darunter sind noch Flecken auf seinem T-Shirt. "Was hast du denn aufgeführt?", meine ich kichernd, während ich ein paar Krümel von seinem Shirt wische. "Ich glaube in meinem Zimmer sind noch ein paar Sachen von dir." Liam nickt mit einem Lächeln und gibt mir einen Klaps auf den Hintern wie zuvor: "Ihr beginnt daweil zum Essen sonst wird es kalt. Ich schlüpf gschwind in frische Sachen." Dann ist er auch schon verschwunden und ich frage mich, was Liam nur heute mit meinem Hintern hat und warum mich das so kribblig macht. Kopfschüttelnd gehe ich ins Esszimmer, das so anders als die Küche ist. Hier herrscht kein Chaos, sondern der Tisch ist säuberlich gedeckt und meine Kinder sitzen brav in ihren Sesseln, während ich Derek dabei erwische, wie er bereits etwas von der Soße nascht. Ich setze mich und finde vor mir einen Haufen Spaghetti mit Fleischbällchen und daneben steht bereits ein Glas Rotwein bereit. Es sieht und riecht einfach köstlich und ich grinse über beide Ohren. "Mum, können wir beginnen?", fragt Derek bereits mit der Gabel in der Hand, doch ich schüttle meinen Kopf: "Liam hat für uns gekocht, also ist das Mindeste, das wir tun können, auf ihn zu warten." Mein Sohn schmollt etwas fällt aber zurück in seinen Kindersessel. Dann kommt auch schon der Brite zurück, doch mein Lächeln erfriert als ich seinen Gesichtsausdruck sehe. Seine Stimmung hat sich merklich verändert. Nichts ist mehr von dem überglücklichen Liam von vorher zu sehen. "Ist das Harrys Shirt?", fragt dieser und ich mustere ihn für einen Moment bevor ich etwas zurückhaltend meine: "Kann sein... Er hat letzte Woche ein paar Tage hier verbracht während ich krank war." Er scheint kurz innerlich zu fluchen, reißt sich dann aber zusammen, setzt ein Lächeln auf und nimmt mir gegenüber Platz. "Schlagt zu.", fordert uns Liam begeistert auf, doch es wirkt immer noch leicht gekünstelt. Während meine Kinder seiner Aufforderung mehr als gerne Folge leisten, sehe ich ihn fragend an, doch er schüttelt nur seinen Kopf und beginnt ebenfalls zu essen.
![](https://img.wattpad.com/cover/21320011-288-k822178.jpg)
DU LIEST GERADE
Patience (Sequel to Pretending)
FanfictionSequel zu Pretending ;) Published: September 8th 2014 Finished: March 22nd 2015