Chapter 23

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Sia PoV.:
Ich kann fühlen wie mein Handy erneut in meiner Tasche vibriert. Ein Blick auf das Display verrät mir, dass ich mit meiner Vermutug Recht hatte und es Liam ist. Wieder einmal. Doch wie in den letzten beiden Tagen lasse ich es einfach klingeln bis meine Voicemail für mich rangeht. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll, was ich zu ihm sagen soll, ob jetzt einfach alles wieder wie vor 5 Jahren wird. Vielleicht läuft es ja anfangs wieder super und wir werden eine richtige Familie und dann wiederholt sich die Geschichte und Liam rutscht wieder ab....

Ria holt mich aus meinen Gedanken zurück in die Realität und ich blicke auf. Sie steht in einem aufwendigen Hochzeitskleid mit viel Spitze vor uns. Sie, Eleanor und Perrie haben mich hier her geschleppt um endlich ein Hochzeitskleid auszusuchen und ich vermute auch um mich etwas abzulenken. "Was haltet ihr von dem hier?", meint sie mit einem misstrauischen Blick und dreht sich vor uns im Kreis. Ich verdränge liebend gerne meine Probleme für einen Moment und beäuge sie genauer. "Es ist, wie bereits die drei zuvor, wunderschön, aber du siehst nicht gerade glücklich darin aus. Was ist los?", fragt Perrie besorgt nach, woraufhin Ria leise stöhnt: "Ich hab das Gefühl ein aufwendiges Kleid zu brauchen, aber ich kann diese ganze Spitze einfach nicht ausstehen..." Dabei zupft sie an dem Kleid herum um uns anscheindend die störenden Bereiche zu zeigen. "Ria, Niall wird dich lieben in egal was für einem Fetzen du den Altar entlang schreitest und das ist dein Tag also jetzt verschwindest du wieder hinter diesem Vorhang und schlüpfst gefälligst in ein Kleid, das dir auch gefällt." Das Ganze kam etwas harscher raus als ich geplant hatte und ich seufze innerlich, bevor ich mich schnell entschuldige: "Tut mir Leid, so war das nicht gemeint... Ich... ich." Doch zu meiner Überraschung unterbricht sie mein Stammeln mit einem Lächeln: "Nein, du hast Recht. Scheiß auf die Medien und andere Leute, das ist mein Tag und während ich mich wieder umziehe kannst du ja vielleicht einmal an dein Handy gehen, ich glaube da will jemand mit dir reden." Mit einem Zwinkern dreht sie sich um und verschwindet.

El und Perrie mustern mich mitleidig, wenn auch etwas verwirrt. Ich spüre wie mir die Blondine neben mir einen Arm um die Schultern legt um mir wohl etwas Komfort zu spenden. Natürlich wissen schon alle über Harrys und meine Trennung Bescheid, aber warum genau habe ich außer Jack und Ria niemanden verraten und mein Ex, dieses Wort fühlt sich so komisch an, wenn ich dabei an den liebenswerten Wuschelkopf denken muss, dürfte es keinem erzählt haben. Ich spüre bei dem Gedanken an ihn einen kleinen Stich im Herzen. Ich kann nur hoffen, dass es ihm gut geht, es war immerhin seine Entscheidung. Auf jeden Fall verstehen die beiden Mädels neben mir nicht warum ich auf einmal Angst habe Liam gegenüber zu treten oder auch nur mit ihm zu reden. Gestern habe ich Ria dazu gedrängt die Zwillinge von Liam abzuholen und momentan kümmert sich Jack um die Kleinen. Alles um ja nur nicht mit ihrem Vater konfrontiert werden zu müssen. "Sia, wir verstehen ja wenn du sauer, gekränkt, traurig und sonst noch etwas wegen Harry bist, aber deswegen musst du nicht gleich alle Männer aus deinem Lebeen ausschließen. Vor allem nicht den Vater deiner Kinder.", versucht Eleanor mich zu überreden und drückt mir gleichzeitig mein Handy in die Hand, was bereits 10 vermisste Anrufe von Liam anzeigt, und das waren nur die heutigen. Ich lehne mich seufzend in der Couch zurück und lasse meine Gedanken wieder zurück zu Liam wandern, während ich die beiden Mädchen neben mir ignoriere.

Immer wieder spielt sich dasselbe Szenario in meinem Kopf ab. Die Geschichte wiederholt sich. Ich weiß, dass Liam sich verändert hat, genauso wie ich, oder genau gesagt wir jetzt Kinder haben, was unsere Situation deutlich verändert, aber trotzdem kann ich diese Angst nicht abschütteln. Ich starre gedankenverloren auf mein Handy, das erneut zum Klingeln beginnt. Es ist Liam, der einfach nicht aufgibt. Ich bewundere ihn für sein Durchhaltevermögen, ihm scheint wohl wirklich etwas an mir zu liegen. "Na los, Sia. Geh ran.", drängt mich Perrie. Doch ich lassse es einfach klingeln. 

Ria unterbricht das frustrierte Seufzen von der Blondine, weil auch dieser Anruf nur von meiner Voicemail entgegen genommen wurde. Das Erste, dass mir auffällt ist das Strahlen in ihrem Gesicht. Sie grinst von einem Ohr zum anderen, als sie sich vor uns auf das kleine Podium stellt und vor die Spiegelfront tritt. Sie trägt ein Kleid aus einem leichten fallenden Stoff, der perfekt zu ihrer Sommerhochzeit passt und der A-Linien Schnitt mit einer Corsage, betont ihre Figur an den richtigen Stellen. Ich kann sie mir schon förmlich am Altar damit vorstellen. "Du siehst... einfach...", stammelt El neben mir und ich vollende ihren Satz mit einem einfachen "Wow." "Ich weiß.", kichert die angehende Braut vor uns. "Also sagst du ja zu dem Kleid?", fragt die nette Verkäuferin, die uns die ganze Zeit schon beiseite steht. "Jaaaa.", kreischt meine beste Freundin schon fast und ich muss über ihr Verhalten lachen. Wohl das erste richtige Lachen in den letzten beiden Tagen.

Patience (Sequel to Pretending)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt