Secretly official (Boyxboy)

Kapitel 1 - Neuanfang

"Meschede? Wo soll das denn bitte sein?", fragte ich meine Mutter.

"In Nordrhein-Westfalen!", antwortete sie mir.

"Es ist mit völlig egal, wo das ist! Ich will da nicht hin! Ich will hier bleiben!", schrie ich sie an.

Meschede..... wo auch immer das genau ist, ich wollte nicht in so ein Kaff ziehen! Erstrecht nicht, wenn ich an das gigantische Berlin gewohnt war! Und außerdem wollte ich nicht mitten im Schuljahr die Schule wechseln müssen! Und was war bitte mit meinen Freunden? Ich würde sie nie wieder sehen! Jakob, der für wirklich alles einen Rat wusste, Tim, der einfach mehr Stil hatte als ganz Hollywood und Jennifer, die den beiden immer wenn sie Bock hatten ein.... Naja... Kleines Vergnügen bereitete und für mich einfach die beste Freundin war, die es gab! Warum sie für mich NUR eine Freundin war? Ich war schwul und das war ein Geheimnis... Nur Jennifer wusste davon! Nicht einmal meine Mutter wusste es! Eigentlich war es keine Schande schwul zu sein. Ganz im Gegenteil! Dennoch hatte ich nie den Mut gehabt es zu erzählen, aus Angst Freunde zu verlieren. Es gab einfach zu viele Menschen, die es als unnatürlich empfanden... Leider!

Wütend rannte ich in mein Zimmer und knallte die Tür zu. Ich nahm mein Handy aus der Hosentasche und rief Jenny an. Als ich ein leises "Hey!" am Ende der Leitung hörte, plapperte ich sofort los:

"Ich ziehe um oder MUSS umziehen, um genau zu sein. Mum verschleppt mich in irgendson Kaff, namens Meschede! Ich verliere meine Freunde und das auch noch mitten im Schuljahr!"

Als ich fertig war, war es am Ende der Leitung still. Entweder sie überlegte oder sie war sprachlos oder beides.

"Du...... Du ziehst weg?", hörte ich sie stammeln, "aber... D...du kannst nicht weg!"

"Hab ich etwa gesagt, dass ich weg WILL?", antwortete ich, "Ich kann nichts mehr machen! Mama hat schon echt alles geklärt.... Übermorgen bin ich schon weg...."

Ich hörte ein leises Schluchzen: "Ü.. Ü...übermorgen sch..sch..schon?"

"Hey.... Nicht weinen... Bitte nicht weinen... Du kannst mich immer besuchen! Das dauert zwar mit dem Auto 7 Stunden, aber du kannst mich immerhin besuchen....", versuchte ich sie zu trösten, dabei war ich der, der hier hätte getröstet werden müssen, "Ich schreibe den anderen eine Nachricht bei whatsapp und du beruhigst dich... In 2 Stunden bin ich bei dir, verstanden?!"

"O..o...ok...", hörte ich sie stottern. Danach hörte ich Nur noch das tuten des Telefons.

Ich legte auch auf und fing sofort an eine Nachricht zu tippen, die ich an alle Kontakte weiterleitete:

Leute, meine Mutter und ich ziehen um! In irgendso ein Kaff namens Meschede! Kein plan, wo das ist, aber es klingt schon beschissen! Übermorgen bin ich weg! Ich werd euch echt übel vermissen, Ey.....

Ich lag noch ein paar Minuten in meinem weichen Bett und fing an meinen ganzen Kram in irgendwelche Kisten zu werfen. Möbel und so sollten wohl irgendwie nachgeschickt werden.

Eineinhalb Stunden später machte ich mich auf den weg nach Jenny...

Als sie die Tür offen machte, sah sie total verweint aus. Ich tröstete sie und wir redeten den ganzen Abend über alte Zeiten. Irgendwann spät abends fuhr ich Heim.

Die vorletzte Nacht in meinem Bett war unruhig. Ich konnte einfach nicht schlafen, weil mir einfach zu viel durch den Kopf ging.

Am Samstag half ich meiner Mutter die restlichen Sachen einzupacken. Ich hatte kaum etwas geschafft, da alle zwei Minuten mein Handy klingelte und mir irgendjemand zum Abschied eine Nachricht schickte. Am Abend wollte ich mich ein letztes mal mit meiner Clique in unserer Stammkneipe treffen, doch, als ich dort ankam.....

Ich wurde von meinen ganzen Schulkameraden und Freunden begrüßt oder wohl besser verabschiedet. Sie schmissen ein Abschiedsparty für mich.

Den ganzen Abend unterhielt ich mich mit Freunden, Trank Alkohol und feierte ein letztes mal.

Als ich spät in der Nacht nach Hause ging, nahm ich Jennifer mit. Sie wollte mich persönlich verabschieden und mir persönlich zum Abschied winken.

Ich Vermisste meine Freunde jetzt schon.