Kapitel 2 - Die Abreise

877 42 4
                                    

Ihr Flossen einige Tränen über die Wangen, als wir aus der Ausfahrt fuhren und sie mir zum Abschied winkte. Ich war immer noch sauer auf meine Mutter, weshalb ich nur still aus dem Fenster sah..

"Freust du dich schon auf die neue Schule? Du wirst bestimmt viele Freunde finden!", sagte meine Mum nach einer Weile.

"Auf was für ne Schule gehe ich überhaupt?", fragte ich genervt.

"Auf das Bergkloster in Bestwig... Ich dachte mir du willst dort als Leistungskurs auch Kunst haben, wie in Berlin..."

Schlagartig setzte ich mich aufrecht hin.

"Ne Klosterschule??? Ich will doch kein Mönch werden!", sagte ich laut

"Beruhig dich! Da gibt's keine Mönche, nur Nonnen! Und dir wird es nachdem du dich eingewöhnt hast bestimmt gefallen!"

"Na toll!", ich seuftzte enttäuscht und setzte mir meine Musik auf, damit ich ihr Geschwafel nicht hören musste.

Die Reise war für'n Arsch! 7 Stunden plus Pausen auf einem ungemütlichen Autositz!

Als wir endlich ankamen und die Auffahrt hochfuhren, kam ich aus dem Staunen nicht mehr raus. Unser Haus war riesig. Es lag ziemlich weit oben auf einem Berg, aber so, wie es aussah, war das hier ne ganz schöne Bonzengegend...

Mein Zimmer war fast drei mal so groß, wie mein altes! Ich musste wegen dem Möbelproblem vorerst auf einer Matratze schlafen, weshalb alles ziemlich Kahl wirkte, aber.... WOW ich konnte es nicht fassen! Da Haus war riesig, mein Zimmer war riesig, ich hatte sogar mein eigenes Badezimmer und das war auch riesig!

Am nächsten morgen wurde ich um sechs Uhr aus dem Bett geworfen.

"Steh auf! Gott verdammt! Ich fahre dich heute zur Schule, aber ab morgen musst du Zug fahren!"

"Zug? Verarsch mich doch nicht!"

"Doch und jetzt mach hin! Wir fahren in zweieinhalb Stunden los!"

Ich drehte mich auf meiner Matratze rum und döste noch ein wenig, bevor ich auf stand und mich fertig machte: Duschen, Zähne putzen etc.

Meine mittellangen dunkelbraunen Haare wuschelte ich mir nur durch, sodass sie nicht ganz so nach Grade erst aufgestanden aussahen. Ich zog mit eine dunkele Jeans an und ein rotes t-Shirt von Hollister an. Dabei wie immer meine schwarzen sneakers.

Als ich meine Tasche gepackt hatte und die Treppe runter ging saß meine Mutter schon am Frühstückstisch.

Ich aß eine Schale Schokomüsli und zog dann meine Schwarze Lederjacke an.

Nachdem wir eine viertel Stunde durch irgendwelche Dörfer und an zigtausend Feldern vorbeigefahren waren standen wir endlich auf dem Parkplatz der Klosterschule.

"So, jetzt musst du alleine klarkommen. Da vorne ist der Eingang! Du hast erst zur dritten also musst du um fünf nach halb zehn in der klasse sein! Und in fünf Minuten musst du beim Sekretariat sein!"

"Schön, dass du mich jetzt auch noch alleine lässt!"

Genervt stieg ich aus dem Auto und ging zum Eingang. Als ich Grade durch den Haupteingang durch war rief meine Mutter hinter mit her.

"Du solltest deine Tasche mitnehmen!"

Ich nahm ihr die Tasche ab und sah ihr nach, bis sie im Auto saß. Als ich mich umdrehte....

"MAN, PASS DOCH AUF WO DU HIN LÄUFST!", schrie der Kerl mich an. Ich war mit ihm zusammen gestoßen und hatte seinen Kaffee komplett über seinem t-Shirt verteilt. Er hatte genauso lange Haare, wie ich, allerdings in dunkelblond und verdammt.... Er sah echt gut aus.

Bei ihm bei war noch ein Mädchen, ein Kopf kleiner als er, also ungefähr meine Größe. Sie hatte rotbraune glatte Haare, die ihr bis zur Hüfte gingen.

"T..tut mir leid!", stotterte ich,"i..i...ich hab dich nicht gesehen!"

"Offensichtlich!",

Ich kramte in meiner Tasche, nahm einen fünf Euro Schein und drückte ihm den in die Hand.

"Hier.. Als Entschädigung... Ich bin übrigens Chris...."

Ich hielt ihm meine Hand hin, aber er schaute weg. Stattdessen nahm das Mädchen sie und schüttelte sie...

"Ich bin Johanna Sahi... Und das ist Tomi.. Tomi Iugodi.."

"Genau, und meinen Namen solltet du dir merken! Du wirst ihn noch öfter hören!", sagte Tomi und ging weg.

"Lass ihn! Er ist nicht immer so... Man muss ihn besser kennen...", sagte Johanna und lächelte mich an, " ich ab dich hier noch nie gesehen... Bist du neu?"

Ich seuftze, " Ja. Meine Mutter und ich sind gestern umgezogen... Ich wusste es erst seit Freitag! By the Way, kannst du mir sagen wo das Sekretariat ist? Ich muss mich da irgendwie melden oder so.."

"Klar, Treppe hoch und dann kannst du das Schild nicht übersehen.. Ich denke wir sehen uns bestimmt nochmal! Bye.", sagte sie, als sie in die gleiche Richtung ging, in die Tomi zuvor ging. Was für ein Arschloch! Ich hoffte ich müsse nie etwas mit ihm zu tun haben, aber Johanna... Sie war echt Nett...

Ich ging die Steintreppe hoch und sah direkt das in grellem weiß erstrahlende Sekretariat.

Nachdem alles schriftliche geklärt war und ich den Stundenplan etc. hatte erklärte mir Christina, die sehr nette Sekretärin, wo mein Klassenraum war.

"Geh aber zum Lehrerzimmer und frag nach Frau Berg, deine Klassenlehrerin. Die nimmt dich mit in die klasse!"

Sie erklärte mir, wo das Lehrerzimmer war und ich ging zu meiner Lehrerin, welche mich freundlich begrüßte und mit zur klasse nahm.

Als ich den Klassenraum zuerst sah, sah ich nur einen kleinen Raum mit grünen Tischen und weißen Wänden. Die paar Schüler, die ich wahrnahm sahen sehr nett aus und es waren die verschiedensten Typen und style vertreten. Ich sah nur Mädchen.

"In der letzten Reihe ist noch ein Platz frei.", sagte Frau Berg, nachdem sie mich vorgestellt hatte und als ich in die letzte Reihe sah, glaubte ich meinen Augen kaum: ganz hinten in der linken Ecke saß das Arschloch was ich vor weniger als einer Stunde kennenlernen musste... Tomi Iugodi.. Und direkt neben ihm... War ein leerer Platz..... Na toll, das fing ja gut an!

Secretly official (Boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt