3|Geborgenheit

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|Midoriya|

>Kurz bevor die Pause anfing<

"Haaah, was soll ich denn jetzt machen?", fragte ich verzweifelt mich selbst.
Ich hatte mich vor einiger Zeit auf den Weg zur Schule gemacht, als es dann plötzlich angefangen hatte zu regnen und schließlich auch heftig zu stürmen.

Gerade stellte ich mich bei einer Bushaltestelle unter, um dem Regen wenigstens etwas zu entkommen.

"Ich bin viel zu spät dran, der Unterricht hat doch schon längst angefangen! Wie soll ich das den Lehrern erklären? Wird das Konsequenzen für mich haben?..
Ja, ganz bestimmt.", brabbelte ich wieder los.

Ich musste mich einfach zusammenreißen, wenn ich nicht noch später da sein wollen würde. Also atmete ich tief ein und aus, formte entschlossen meine Hand zur Faust und schaute ernst auf den Weg.

Dann rannte ich los, so schnell ich konnte.

*Ahhh, warum muss es denn nur so ein grässliches Wetter geben? Hätte ich doch bloß 'nen Schirm mitgenommen*

Mit zusammengebissenen Zähnen und angestrengtem Blick nach vorne schauend, bahnte ich mir einen Weg durch das Unwetter und versuchte gegen den starken Wind anzukommen. Dieser ließ mich nämlich so gut wie gar nicht vorankommen.

"Uahhh..?", gab ich überrascht von mir. Eine Zeitung war mir ins Gesicht geflogen und versperrte mir so die Sicht.

Als ich diese dann von mir nehmen wollte und gerade wieder etwas sehen konnte, bemerkte ich nur, wie etwas blitzschnell auf mich zugerast kam.

Im nächsten Moment knallte es gegen meinen Kopf und ich fiel mit einem dumpfen Aufprall nach hinten, auf den durchnässten Boden.

"Auuu.."

Ich fasste meinen, mit höllischem Schmerz erfüllten, Kopf an und bemerkte dann, dass meine Hand danach mit Blut übersät war.

Meine Augen weiteten sich vor Furcht.

"Wa-was..", sprach ich mit zittriger Stimme. Meine Hände taten es ihr gleich. Mir kullerten die ersten Tränen hinunter, ich hatte Angst. Ich war ganz allein, mitten in einem Sturm und lag verletzt auf dem Boden.

Verzweiflung baute sich in mir auf, als der Versuch, wieder auf zu stehen, scheiterte, da mein Bein beim Sturz wohl blöd aufgekommen war und ich dort nun ebenfalls eine Verletzung hatte.

"Was mache ich denn jetzt.."

Ich wusste absolut nicht weiter, denn um Hilfe zu rufen brachte nichts. Bei diesem Wetter war ganz bestimmt niemand draußen und wenn doch, dann hörte mich eh niemand, weil es zu stürmisch war.

"Aber hier zu sitzen wird mir auch nicht weiterhelfen. Ich muss es einfach versuchen.."

Ich stützte mich wackelig mit den Armen ab und stand so auf, auch wenn mein Bein dabei tierisch weh tat.

So humpelte ich also langsam weiter, in der Hoffnung durchzuhalten.

"Okay, los du schaffst das.. Immerhin willst du doch ein Held werden!", versuchte ich mir hoffnungsvoll einzureden.

In diesem Moment krachte ein gigantischer Blitz in der Ferne ein und ich erschrak, mich hatte der plötzliche Knall überrascht. Da ich nicht mehr ganz aufmerksam war, trat ich auf etwas nasses und rutschte weg. Wieder lag ich auf dem Boden.

Jedoch bekam ich mehr und mehr Furcht, weil das Gewitter anfing stärker zu werden. Mehr als ein angsterfülltes Wimmern konnte ich nicht von mir geben.

"W-was jetzt..?"

Mir liefen die nächsten Tränen hinunter, ich hatte die Hoffnung aufgegeben.

*Mich wird hier niemand finden.. Ich bin in einer abgelegenen Gegend und niemand würde bei diesem Wetter auf die Idee kommen, ausgerechnet hier hin zu gehen..*, stellte ich frustrierend fest.

So langsam konnte ich immer weniger erkennen, mein Kopf fühlte sich so unfassbar schwer an. Ich schaute nur noch abwesend nach vorne und fing an zusammen zu sacken.

Dann erkannte ich aber langsam eine Gestalt aus dem fernen Nebel treten. Es war eine Person, oder? Instinktiv hauchte ich dann den Namen meines Kindheitsfreundes aus.

"Kacchan.."

Meine Augenlider schlossen sich langsam, da ich sie einfach nicht mehr oben halten konnte. Ich merkte, wie ich zur Seite fiel.

Eigentlich hatte ich mit einem Aufprall auf den kalten Boden gerechnet, doch zu meiner Überraschung hielt mich auf einmal etwas kräftiges und warmes fest.

Waren es die starken Schultern und Arme eines Helden? Hm, dafür fühlten sie sich aber zu zierlich an.

"Ich bin hier, Deku..", hörte ich die Person mit ruhiger Stimme sagen.

Ab da überkam mir eine Gänsehaut, diese angenehme Stimme konnte nur einem Jungen gehören, nämlich Kacchan. Innerlich freute ich mich, jedoch schaffte ich es nicht diese Freude auch über meine Lippen zu bringen. Mehr als ein weiteres schwaches "Ka..cchan..?" bekam ich nicht raus.

Eine Antwort darauf erhielt ich leider nicht, aber ich fühlte, wie Kacchans warme Hand über meine Stirn glitt. Zwar tat es weh, weil ich dort eine Wunde hatte, jedoch fand ich es nicht unbedingt unangenehm, von ihm angefasst zu werden. Eher fühlte ich mich sicher, nun von ihm gefunden worden zu sein.

Im nächsten Moment spürte ich, wie er mich hoch hob und es dann auch anschließend schaffte, mich Huckepack zu nehmen. Erschöpft legte ich meine Arme über Kacchans Schulter und klammerte mich an dessen Jacke, während Kacchan meine Beine kräftig festhielt, damit ich nicht runterfiel.

Ich versuchte wenigstens etwas meine Augen zu öffnen. Was ich leicht verschwommen sah, waren die breiten Schultern und strubbeligen Haare meines Kindheitsfreundes. Ein paar seiner Strähnen berührten mein Gesicht, während er losging und sich durch die stürmischen Böen kämpfte.

*So weich..*, dachte ich.

Ruhig atmend schloss wieder meine Augen. Ich fühlte mich geborgen bei Kacchan, denn ich wusste, dass er auf mich Acht geben würde. Doch langsam kam ich an meine Grenzen, auch wenn ich es nicht wahrhaben konnte. Wie gerne hätte ich diesen Moment noch etwas genossen, denn es war wirklich selten, dass Kacchan mich so freundlich und sanft behandelte.

Letztendlich kam mein Körper jedoch nicht gegen die Erschöpfung und Müdigkeit an und ich nickte ein, während Kacchan mich immer noch festhielt und auf mich aufpasste.

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Ich war beim Schreiben selbst am Fangirlen ups, eine Freundin von mir ebenso xD
Ich kann mir Kacchans Stimme so unfassbar gut vorstellen, wie er Deku festhält und dann in tiefer Stimme "Ich bin hier, Deku" sagt, ahh ich liebe seine Stimme ja sowieso :3

(Wörter: 951)

(Veröffentlicht am 10.04.2019)

Wie das Licht der Sterne | Bakudeku ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt