Wie das Licht der Sterne | Bakudeku ✓

44|Kochen mit Deku

|Katsuki|

"Wir machen Curry", entschied ich nach meiner kurzen Inspektion. Ich war jedoch nicht der einzige gewesen, der hier etwas, ich sag jetzt einfach mal beobachtungsfreudig, gewesen war. Deku hatte mich die ganze Zeit angestarrt, das konnte ich so erkennen, auch ohne ihn direkt anschauen zu müssen. 'Mich würde es wahnsinnig interessieren, warum er das grade gemacht hat', schlich mir der Gedanke in den Kopf. Ich kannte Deku jetzt schon wirklich lange, so lange, dass ich sagen konnte, ihm hätte irgendwas im Kopf herumgeschwirrt. Und ich konnte mir auch schon denken, um was es vielleicht ging.

Langsam aber sicher hörte ich mit dem Gewuschel von Dekus Haar auf - auch wenn ich es ziemlich mochte - mittlerweile war Deku röter als die Soße, die wir gleich für das Curry benutzten. Wie sehr ich es doch mochte, den Nerd zu ärgern.

"U-Uhm, i-ich gehe kurz in den Keller, das Fleisch aus der Kühltruhe holen", meinte Deku dann und zischte im nächsten Moment auch schon ab. Und ich stand wieder hier und grinste dumm vor mich hin, super, Katsuki, echt ganz toll.

Ich begab mich zur Küchenzeile und durchsuchte die Schränke nach Brettern, Messern und sowas. Trotzdem ging mir Deku und sein Starren nicht aus dem Kopf. Es konnte gut sein, dass er wieder an vorhin gedacht hatte. Also, die Sache im Wohnzimmer. Ich musste auch permanent daran denken, es war irgendwie so surreal und ich konnte mir gar nicht mehr vorstellen, dass das wirklich passiert war, obwohl wir es ja wirklich vor einigen Minuten getan hatten. Wir hatten uns wirklich geküsst. Besser gesagt, ich hatte sogar den ersten Schritt gemacht und ihn von mir aus geküsst. Und dabei hatte ich natürlich realisiert, dass ich Gefühle für ihn haben musste.

Ja. Ich, Katsuki Bakugou, gab wirklich zu, dass ich auf den Nerd stand, welchen ich vor einiger Zeit noch gern zum Mond geschossen hätte. Und der Grund dafür?
Ich hatte wirklich keine Ahnung. Es hatte sich in der Zeit einfach irgendwie ergeben, so schätzte ich es jedenfalls ein.

Und ja, ich weiß, jetzt fragte sich wieder jeder, wie es denn überhaupt möglich wäre, dass ich darüber so locker reden konnte. Ich hatte mich seit längerem schon damit abgefunden, dass ich Deku nicht mehr hassen konnte, dass er irgendetwas in mir auslöste. Warum also sollte ich es leugnen? So war es doch viel lustiger, Deku zu verwirren oder zu ärgern. Ich hatte jetzt wieder viel mehr Motivation dafür, wo die herkam, wusste ich allerdings nicht. Vielleicht war es auch einfach die Vorfreude darauf, sein rotes oder völlig überfordert aussehendes Gesicht zu sehen.

Während ich auch schonmal die ersten Sachen aus dem Kühlschrank nahm, überlegte ich, wie es denn weiter gingen sollte. Ich war mir meinen Gefühlen bewusst, hatte jedoch keine Ahnung, wie der Nerd für mich fühlte. Einerseits wäre es dumm von ihm gewesen, mich genau so zu mögen, weil ich ihn ja immer schikaniert hatte, andererseits war mir seit einiger Zeit auch aufgefallen, dass es irgendwie gewisse Anzeichen dafür gab. Natürlich, Deku war immer einer der nervöseren Sorte gewesen, aber das, was er bei mir manchmal abzog, war doch nicht mehr normal. Außerdem hatte ich erst vermutet, dass er nach dem Kuss weggelaufen wäre, jedoch war er bei mir geblieben und hatte mich stattdessen umarmt. Auch seine Worte "Als ob ich dich jemals hassen könnte" hatten dafür gesprochen, dass er vielleicht doch etwas für mich empfand. Und das galt es jetzt herauszufinden.

"Bin wieder da, Kacchan..", hörte ich dann seine Stimme aus Richtung Tür kommen, wodurch ich mich umdrehte.

"Hab ich gemerkt", begrüßte ich ihn mehr genervt als erfreut. An sich war ich nichtmal genervt, aber ich wollte ihn einfach wieder unsicher machen, ihn ärgern. Damit hatte ich nämlich am meisten Spaß.

Deku gesellte sich schüchtern zu mir, um die Packung Rinderfleisch auf die Arbeitsfläche zu legen. "O-Oh, du hast ja schon die ganzen Sachen rausgeholt..", fiel ihm auf und er schaute zögerlich zu mir hoch, "Das ist l-lieb von dir, danke"