24|Die perfekte Idee für ein Dankeschön

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|Midoriya|

Ich hörte ein Klopfen und sah langsam zur Seite. Meine Mutter öffnete die Tür und blieb dabei im Türrahmen stehen, während sie mich mit einem Lächeln ansah. "Izuku, hast du vielleicht etwas Hunger? Ich hab den Tisch gedeckt, wir können zusammen Abendbrot essen, wenn du möchtest", bot sie mir freundlich an.

Ich nickte ebenfalls lächelnd und stand vorsichtig von meinem Bett auf. Als Kacchan gestern vorbeigekommen war, war ich noch nicht kräftig genug gewesen, um zu gehen. Aber heute war ich wieder fast so fit wie sonst, weshalb mir das Gehen keine Probleme bereitete.

Mit Mama in der Küche angekommen, setzte ich mich auf meinen Platz. "Was möchtest du trinken, Izu?", fragte sie mich, während sie ein paar Sachen aus dem Kühlschrank nahm.

"Ich nehme nen Tee", entschied ich.

"Das passt ja gut", meinte sie und stellte alles auf den Tisch, "Ich hab schon Wasser gekocht, ich wollte mir nämlich auch einen machen" Sie machte den Wasserkocher aus und stellte den Behälter auf eine Holzplatte, welche sich schon auf dem Küchentisch befand. Danach setzte sie sich auf den Stuhl gegenüber von mir. Sie schnappte sich die kleine Teebox und legte einen kleinen Beutel in ihre Tasse, danach sah sie zu mir. "Was möchtest du denn für einen haben? Den gleichen wie immer?"

"Jap", antwortete ich knapp und reichte ihr meine Tasse rüber, welche auch schon kurze Zeit später mit einem kleinen Beutel befüllt wurde. Danach schenkte Mama uns beiden etwas Wasser ein und stellte den Kocher zurück.

Während sie anfing, etwas Reis in ihr Schälchen zu legen und ich dabei war, meinen Tee umzurühren, dachte ich über etwas nach. Und zwar darüber, wie ich mich bei Kacchan vernünftig bedanken konnte. Immerhin war er ja extra vorbeigekommen, um mir den Unterrichtsstoff zu erklären und hatte wirklich viel Zeit mit mir verbracht. Dabei war er nicht mal böse gewesen. Nein, im Gegenteil: Den ganzen Nachmittag über war er, für seine Verhältnisse, wirklich nett zu mir gewesen und hatte mir sogar bei so mancher Sache geholfen. Wie beim Sturz zum Beispiel. Und daher hatte ich mir überlegt, ihm ein kleines Dankeschön zu machen. Nur hatte ich keinen blassen Schimmer, was Kacchan gefallen könnte, geschweige denn von mir annehmen würde. Ich wusste ja, dass er mich nicht sonderlich gern hatte, was die ganze Sache nicht unbedingt einfacher gestaltete. Und außerdem hatte ich Bedenken, wie er reagieren würde, wenn ich ihm etwas gab. Ich war mir ziemlich sicher, er würde sauer oder genervt sein. Aber genau das wollte ich ja nicht mit einem Dankeschön erreichen. Mein Ziel war es, mich ordentlich bei ihm zu Bedanken und vielleicht sogar ein besseres Verhältnis zu ihm aufzubauen. Ich wusste natürlich, dass dieser Wunsch wahrscheinlich nicht in Erfüllung ging, jedoch wollte ich die Hoffnung nicht aufgeben.

'Immerhin ist Kacchan gestern ja auch so nett zu mir gewesen, er hat mir wieder aufgeholfen, als ich fast hingefallen wäre. Er hat sogar.. meine Haare gestreichelt und versucht, mich wieder aufzumuntern. Dafür hat er meine Tränen abgewischt und kurz meine Wange berührt..', fiel mir wieder ein. Bei diesen Gedanken wurden meine eben genannten Wangen wieder wärmer und ich konnte nicht anders, als zu lächeln. Es machte mich einfach so glücklich, an den gestrigen Tag zu denken. Ich wusste ja nicht mal wirklich, warum ich so glücklich darüber war, dass Kacchan das getan hatte. Aber es fühlte sich einfach toll an, daran zu denken. Vielleicht war es so, weil sich Kacchan nunmal eigentlich anders verhielt. Ich hatte keine Ahnung, aber das war mir um ehrlich zu sein auch egal. Denn es war ein schönes Gefühl, was ich spürte. Und das war die Hauptsache.

"Izu? Alles in Ordnung? Du wirkst so weggetreten", fragte mich meine Mutter leise und schmiss mich so aus meiner Gedankenwelt.

Ich sah sie erst verdutzt an und schüttelte dann leicht meinen Kopf. "Naja, mir gehts gut. Nur..", brach ich mitten im Satz ab und überlegte, wie ich es am besten formulieren sollte. Es sollte ja auch nicht komisch klingen. "Also.. Du weißt ja noch, dass Kacchan gestern hier war. Und weil er so nett zu mir war und mir die ganzen Sachen erklärt hat, wollte ich mich bei ihm mit einer Kleinigkeit bedanken"

Wie das Licht der Sterne | Bakudeku ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt