Hanging Hope //(Ashton Irwin ff)// *on hold*

Kapitel 11

~Ashton P.o.V~
"Hast Recht, es geht mich nichts an.", sage ich, stehe auf und gehe auf Toilette. Sie hat Gefühle für ihn. Definitiv. Aber klar, das war schon immer so gewesen. Zum Beispiel wie mit Mary. Die Einzige, die ich tatsächlich für meine wahre Liebe gehalten habe. Natürlich, hatte sie sich für einen One-Night-Stand mit Calum entschieden. Wie sollte es auch anders sein? Er ist attraktiv und alles, was sich ein Mädchen wünschen konnte. Denke ich, ich meine ich kenne mich da jetzt nicht so gut aus, aber so stelle ich es mir vor. Warum musste Melissa genau ihn mögen? Sie hat doch bestimmt gemerkt, dass ich sie gerne kennenlernen würde. Und Calum! Pff! Er weiß, dass ich Meli mag und steckt ihr trotzdem seine Zunge in den Mund, dass sie sie kaum mehr raus bekommt. Das ist so unfair, er bekommt immer was er will. Dabei will er Melissa doch gar nicht, er wird sie nur verletzen. Wut brodelt langsam in mir auf. Wut auf Calum und sein perfektes Aussehen. Ich gehe zurück in das Zimmer, schnappe mir meine Sachen und gehe zur Zimmertür in den angrenzenden Raum.

"Wo gehst du hin?", fragt sie mich.

"Raus.", gebe ich zurück, da ich im Moment möglichst wenig mit ihr reden möchte. Ich muss sie mir aus dem Kopf schlagen. Ein und für alle mal. Ich stiefle an den Jungs vorbei ohne sie anzusehen und fahre mit dem Aufzug nach unten. An der Rezeption vorbei und nach Draußen. Dort angekommen bleibe ich erst einmal stehen und atme die kühle Nachtluft ein. Es tut gut und kurz kann ich mich wieder beruhigen. Leider hält dieses beruhigende Gefühl nicht wirklich lange an und ich gehe ein Stück nach rechts ohne ein Ziel vor Augen. Ich denke nach. Über Melissa, Calum, die Definition von Liebe und an unseren Song 'Invisible'. Genau so fühle ich mich gerade. Unsichtbar. Ein Nichts. Nein besser: ein Niemand. Plötzlich fällt mir ein grelles Licht ins Auge. 'Crowns Club'. Ich betrete den Nachtclub und zu meinem Erstaunen ist er ziemlich leer. Vielleicht fünfzig Leute auf zwei Etagen verteilt. Ich gehe zur Bar und lese mir die Getränkekarte durch. Vielleicht hätte ich damals doch den Kurs für Asiatisch belegen sollen, dann würde ich jetzt wenigstens etwas von den mir unbekannten Getränken verstehen. Ich habe weder Lust auf irgendwas mit Rum noch mit Wodka, also muss ich wohl auf gut Glück bestellen. Ich entscheide mich für 'Green Lavigne Double' und wenig später wird ein dezent grünliches, mit Zitronen- und Limettenscheiben verziertes Glas abgestellt. Ich nippe und ein Brennen fährt durch meine Kehle bis in meine Brust. Es ist wirklich stark, schmeckt aber berauschend gut. Ich nehme noch einen Schluck und schon durchfährt mich ein wohliges Gefühl. Etwa fünf verschiedene Gläser später, sind mir Melissa und Calum völlig egal. Ich werde mir meine Laune nicht von ihnen verderben lassen. Soll sie sich halt ihn in verlieben, ist doch ihr Problem. Bald fließt der Beat durch meinen Körper und ich lasse einfach los. All meine Probleme. Alles ist weg. Alles.

~Melissa P.o.V~
Ich werde von lautem Geschrei wach und setze mich auf. Ashton ist nicht im Bett, also wird er wohl schon bei den Anderen sein. Streiten sie sich etwa? Kurz überlege ich, mich einfach wieder hin zu legen, doch nach einem Blick auf die Uhr, entscheide ich mich dafür, dass 11:24 Uhr spät genug wäre, um mich aus dem Bett zu schwingen. Mühsam aufgestanden, gehe ich zuerst ins Bad und ziehe mich aus, um schnell unter die Dusche zu springen. Das warme Wasser tut gut auf meinen verspannten Muskeln und erfrischt trete ich wieder heraus. Oh verdammt, ich habe meine Klamotten vergessen mitzunehmen. Schnell binde ich mir ein großes Handtuch um und husche zu meinem Rucksack. Den nehme ich mit und ziehe mich im Bad um. Aus mangelnder Auswahl, entscheide ich mich für eine weiße Bluse und eine schwarz-weiß gestreifte, kurze Hose. Ich lasse meine Haare nass und binde sie stattdessen zu einem unordentlichen Dutt. Noch schnell Zähne putzen und mein Lieblingsparfüm auflegen und ich gehe rüber zu den vier Jungs. Dort stehen sich Michael und Calum gegenüber und schauen überrascht zu mir herüber. Luke und Ashton sind nicht da.

"Gut, dass du wach bist, ist Ash auch schon aufgewacht?", fragt mich Mikey.

"Wieso, ist er nicht bei euch oder Luke? Im Bett ist er nämlich nicht mehr.", frage ich verwirrt. Michael und Cal schauen sich an und Erstere antwortet mir nach einer gefühlten Ewigkeit.

"Äähhh nein, Luke ist frühstücken, weil er so Hunger hatte, aber wir wollten noch auf euch beide warten."

Ich beschließe Ash mal anzurufen um zu sehen wo er ist. Schon bald hören wir seinen Klingelton aus dem angrenzenden Zimmer läuten.

"Okay, jetzt ist was passiert. Der Ashton, nimmt immer sein Handy mit. Er hat es noch nie vergessen. Verdammt... wo ist er?", meint Michael nervös.

"Chill mal, er ist wahrscheinlich unten und isst mit Luke.", beruhigt ihn Calum. Ich schlage vor nachzusehen und wir gehen alle zusammen runter. Dort finden wir Luke mit einem Haufen Essen vor sich und er lächelt uns mit vollem Mund an.

"Ist Ash bei dir?", frage ich ohne Begrüßung. Luke schüttelt langsam den Kopf und schaut uns fragend an. Michael seufzt auf und dreht sich sofort wieder um. Ich tue es ihm gleich, doch ich merke wie sich Cal zu seinem Freund hockt. Schön, dass er sich so für das Verschwinden seines Freundes interessiert. Zusammen mit Mikey verlasse ich das Hotel und schauen uns suchend um. Was tun wir jetzt?

"Gut, du gehst links, ich rechts. Schau vor Allem in Clubs oder Bäckereien oder so nach und ruf mich an wenn du ihn gefunden hast. Ich werde dich dann auch anrufen.", erklärt Michael und ich nicke schnell, bevor ich mich umdrehe und loslaufe. Unterwegs schaue ich immer wieder in Geschäften nach, ob ich Ashton irgendwo finde, habe dabei aber kein Glück.

~Michael P.o.V~
Ich mache mir wirklich Sorgen um Ash. Er war gestern ziemlich angepisst und wir alle wissen wieso. Wegen Calum und Malibu. Cal wusste doch, wie sehr er sie mag, er hat ja von nichts Anderem mehr geredet und trotzdem hat dieses Arschloch sie so geküsst. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Sowas ging echt überhaupt nicht. Deshalb haben wir uns heute Vormittag auch gestritten. Ich wette Ashton hat sich irgendwo volllaufen lassen und ist dort geblieben. Bald entdecke ich einen Nachtclub und betrete diesen.

"Ach du Scheiße, das ist Michael Gordon fucking Clifford!", höre ich ein Mädchen schreien. Ich versuche es zu ignorieren, doch da sich einige Mädchen um mich tümmeln, mache ich schnell mit einigen ein Foto und sie lassen mich bald darauf in Ruhe. Also, wenn ich Betrunken-Ashton wäre, was würde ich tun? Entweder aufs Klo gehen oder... mit einem Girl rummachen. Ich entscheide mich, das Erste zu überprüfen und gehe den Pfeil mit der Aufschrift WC entlang. Ich betrete das Männerklo und sehe zwei Jungs rummachen. Eine Kabine ist geschlossen.

"Entschuldigung, haben sie einen Jungen meines Alters, braune lockige Haare gesehen?", unterbreche ich die zwei und sie sehen mich nur fragend an.

"Englisch?", frage ich nach, doch sie schütteln nur vorsichtig den Kopf. Plötzlich höre ich ein Kichern und ich weiß sofort wer es ist. So ein Lachen ist einmalig.

"Ashton, machst du bitte auf?", klopfe ich leise an die geschlossene Kabine. Ich höre ein Würge-Geräusch und etwas in die Toilette platschen. Wenn er sich übergeben muss, muss er wirklich viel getrunken haben.

"Alles okay? Ashton, ich bin es, Mikey. Machst du mal bitte auf?", frage ich vorsichtig und ich höre ein Klicken. Langsam öffne ich die Kabine und sehe den Armen zusammengekauert neben der Kloschüssel. Ich ziehe ab und helfe ihm hoch. Er hängt sich an mich und zusammen verlassen wir die Toiletten und den Pub.

"Ich habe ihn. Wir treffen uns im Hotel.", sage ich in mein Handy und lege auf, nachdem Meli ein erleichtertes Aufseufzen von sich gegeben hat. Ächzend schleppe ich meinen besten Freund bis zum Hotel, vor dem Melissa lächelnd wartet. Sie kommt auf uns zu und umarmt den schlappen Ash. Dieser tritt einen Schritt zurück und kotzt ihr vor die Füße.

"Ach du meine Güte, was hast du denn alles getrunken?", fragt sie besorgt und geht zur Hoteltür. Wir folgen ihr und gehen in unser Zimmer.