Es ist mollig warm. Ich öffne meine Augen und vor mir steht ein dicker runder Mann mit freundlichem Lächeln. „Was habe ich gesehen? So eine wunderschöne innere Sonne! Ich bin Sol, Geist der Sonne. Und du bist eine eigene strahlende Sonne. Wie ist dein Name?" Ich stehe auf. Ich bin wieder auf der Sonne, im Krater. Ich lächle Sol unsicher an. „Ich bin Sydney." Ich klopfe mir den Staub von meiner Schuluniform. „Sydney. Freut mich dich kennenzulernen. Es ist ganz schön einsam hier oben. Es kommt nicht oft vor, dass ich Besuch habe. Das letzte Mal war es ein Junge. Das ist sicher schon 80 Jahre deiner Zeit her. Doch du scheinst deutlich mächtiger zu sein, als dieser Junge. Viel Potential, viel Talent und damit eine große Verantwortung. Deine eigene Sonne ist zu gefährlich für deinen Planeten, zumindest in der jetzigen Form. Aber darum kümmern wir uns später! Zunächst folge mir ins Herz der Sonne." Sol führt mich tief in den Krater und es wird zunehmend dunkler. Schließlich bleibt er stehen und schnipst. Die Wände werden zu Lava. „So Sonnenscheinchen, setz dich hin. Ich erzähle dir eine Geschichte." Ich setze mich auf den Boden und blicke erwartungsvoll zu Sol. „Meine - wie sage ich das am verständlichsten - Mutter starb durch die Explosion einer Supernova. Aus den Überresten dieser Supernova besteht dieser Krater. Etwas wie eine magnetische Anziehung brachte chemische Elemente in den Umlauf des Kerns und schließlich reagierten diese miteinander. Lava, Flammen und Explosionen sind die Folge dieser Reaktionen. Du als Elementa hast eine äußerst wichtige Aufgabe bei uns im Universum. Seit jeher sind einige Elementary begabt, die Sonne aufzusuchen. Sie erfahren hier von ihren Fähigkeiten und ihrem damit einhergehenden Schicksal. Denn ohne die Elementary würde die Sonne immer weiterwachsen und wachsen und das Universum wie du es kennst, zerstören. Du hast aus einem bestimmten Grund diese Fähigkeit. Einerseits ist dein Vorgänger wohl verstorben, andererseits – nun habe ich glatt vergessen, was ich sagen wollte. Jedenfalls hast du eine Pflicht mir gegenüber für den Rest deines Lebens. Gleichzeitig wäre keine neue Elementary mit einer inneren Sonne geboren worden, wenn es nicht für die Elementary essentiell wäre. Denn die Sonne braucht nur alle 1000 Jahre für ungefähr 100 Jahre die Hilfe eines Elementary, damit sie nicht das Universum zerstört. Aber zurück zu deiner Pflicht mir gegenüber. Deine Aufgabe als Sonnenelementa ist es, auf der Erde das Element dieser Sonne anzuwenden. Du kannst mit ihm positive Gefühle verleihen, Wärme und Leben schenken, aber du kannst auch zerstören, Angst und Schrecken verbreiten, das Licht als Waffe nutzen. Wann immer du das Element der Sonne auf der Erde anwendest und die Kraft aus dieser Sonne beziehst, verhinderst du eine Vergrößerung der Sonne und hältst meinen Geist und das Universum am Leben. Ohne deine Kraft kann das Gleichgewicht des Universums ins Schwanken gebracht werden. Du bist eine Auserwählte, diese Welt zu bewahren, zu schützen und mit deinem Leben zu verteidigen." Sol beendet seinen Vortrag und ich fühle mich verunsichert. „Ich trage also eine sehr große Verantwortung." „Sehr richtig, Sonnenscheinchen. Und deshalb werden wir bei deinem nächsten Besuch mit dem Training anfangen. Als erstes musst du lernen, mit deiner eigenen Sonne zurechtzukommen, damit du als keine lebende Naturkatastrophe endest. Doch nun ist für dich die Zeit gekommen, in deine Welt zurückzukehren. Fahr wohl, Sonnenschein. Wir werden uns bald wiedersehen." Vor meinen Augen wird es schwarz und wenige Sekunden später spüre ich die kalte Luft der Erde auf meine Haut.
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Elementary *pausiert*
ParanormalPanisch sehe ich um mich. Ich stehe auf einer Lichtung. Die Bäume brennen lichterloh und vom Bach rollt eine riesige Flutwelle auf mich zu. Über mir bündeln sich Feuer, Wasser und Erde in der Luft zu einem Wirbelsturm. Um mich herum stehen gruselig...