13. Kapitel

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Zögernd öffne ich die Augen, doch die Trainingshalle sieht immer noch normal aus, nur die Sonnenschale ist nun mit Lava gefüllt, die langsam verhärtet. Lucius trainiert im Feuerbereich mit anderen Leuten und erst jetzt sehe ich auch die anderen Schüler meiner Jahrgangsstufe bei bestimmten Elementen.Plötzlich ruft jemand aus. „Da ist jemand auf dem Plateau." Es ist in der ganzen Halle zu hören und ich fange Lucius Blick auf. „Du bist wieder da!", höre ich seine Stimme in Gedanken. Im selben Moment stößt er sich von der Erde ab und landet neben mir. „Soll ich dich zur Erde begleiten?" „Die gucken mich alle an.", antworte ich aus dem Zusammenhang gerissen. „Mister X wird nicht länger verheimlichen können, was deine Elemente sind. Wie war es auf der Sonne?" Er legt einen Arm um meine Taille und schwebt mit mir zu Boden. „Ich habe Sol kennengelernt. Er hat mir was von meinem Schicksal erzählt und dass ohne mich die Welt untergeht, wenn ich das richtig verstanden habe. Das nächste Mal hilft er mir mit meiner eigenen-.", ich suche nach einem passenden Begriff. „Sonnenmagie.", sage ich schließlich. Ja, nenne ich es Sonnenmagie. Lucius nickt und wir landen auf dem Boden. „Klingt gefährlich, aber cool.", sagt er. Alle Blicke liegen auf uns. Mister X kommt stöhnend auf uns zu. „Mister Black, Miss Thompson, was ist hier los?" Lucius lässt mich los. „Das ist jetzt wirklich eine blöde Frage.", sagt Lucius gereizt. „Ich tue, worum Sie mich gebeten haben, Mister X.", antworte ich schnippisch. „Was meinen Sie?", fragt Mister X. „Ich kümmere mich darum, dass nicht ausversehen noch jemand verletzt wird. So hatten Sie es doch ausgedrückt, nicht wahr? Ich bringe mein Element unter Kontrolle, weil ich ja eine so große Gefahr bin, so ist es doch oder? Aber wie ich mich fühle, darüber denken Sie wahrscheinlich gar nicht nach." Mister X verdreht die Augen. „Wo wir gerade so schön zusammenstehen, was ist vorhin im Speisesaal passiert?" Ich sehe Mister X direkt in die Augen. „Ich habe Lucius Gefühle absorbiert. Ich fürchte, er wäre sonst leider explodiert, bei der Wutenergie, die er ausgestoßen hast. Übrigens Lucius, gern geschehen." „Oh ich wäre nicht explodiert, ich wäre dir am liebsten an die Gurgel gesprungen, On-!", er verstummt. „Sydney wäre übrigens bei der Unterdrückung ihrer Kraft fast draufgegangen und du kannst von Glück reden, dass die Halle hier noch steht. Die wäre nämlich auch fast draufgegangen, wenn Sydney nicht rechtzeitig reagiert hätte. Und dabei wäre die gesamte Schule draufgegangen. Du solltest dich also bedanken!" Mister X Augen verengen sich. „Habe ich Ihnen gestattet mich zu duzen, Mister Black?", fragt er streng. Lucius spuckt dem Direktor die Worte beinahe vor die Füße. „Ich habe diese Heimlichtuerei echt satt! Und dieses Verhör muss ich mir auch nicht länger antun." Wütend will Lucius die Halle verlassen, doch ich halte ihn fest. „Denk bitte an etwas Positives.", keuche ich kaum hörbar. Die negative Energie pulsiert um uns herum und ich sehe schwarze Punkte vor meinen Augen tanzen. Meine silberne Strähne leuchtet und ich beschließe, die negative Energie auf etwas zu übertragen, bevor dasselbe passiert wie beim letzten Mal. Ich lasse in meiner Hand einen Wassertropfen entstehen, stecke all die negative Energie hinein und lasse den Tropfen gefrieren. Erleichtert atme ich auf. Lucius sieht mich erschrocken an. „Sydney, geht es dir gut?" Ich drücke ihm den Tropfen in die Hand. „Das sind deine Gefühle nicht meine. Du solltest den Tropfen definitiv nicht schmelzen lassen, sonst wird die Energie wieder frei und nochmal verliere ich das Bewusstsein nicht für dich. Also Mister X, Lucius – bekommt eure Probleme in den Griff! Ich habe nämlich genug damit zu tun, meine eigenen Probleme in dem Griff zu bekommen! Mein Leben steht seit ich hier bin auf dem Kopf und ihr macht es definitiv nicht besser! Wenn ihr mich entschuldigt – ich gehe jetzt, bevor mir irgendwer vorwirft, ich hätte meine Kräfte nicht unter Kontrolle!" Ich funkle den Direktor an, werfe mein Haar zurück und verlasse die Halle. Es ist mir egal, was die anderen denken, es ist mir egal, was Mister X meinen Mitschülern für eine Lüge auftischt und mir ist es egal, was Lucius sich von seinem Onkel anhören muss. Ich ziehe mich in mein Zimmer zurück und falle erschöpft in mein Bett.

Elementary *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt