24. Kapitel

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Entgegen der Erwartung lande ich im Stehen auf der Erde, aber nicht auf dem Plateau, sondern genau in der Mitte des Raumes auf dem Boden. In der einen Hand habe ich den Sonnenstein, in der anderen den Mondstein, mit dessen Hilfe ich nach Hause gereist bin. Qualm geht vom Plateau aus. Ich öffne meine Hände und plötzlich zerrt der Wind an mir. In einem perfekten Kreis um mich herum beginnt es zu brennen, der Boden vor mir ebnet sich und Pflanzen sprießen hervor. Gleichzeitig beginnt es zu regnen. Völlig verwirrt starre ich nach oben und kneife die Augen zusammen, als plötzlich ein goldener und ein silberner Strahl auf mich zurasen. Sie treffen auf die Steine. Ich atme aus und schließe die Augen. Komischerweise bin ich von einer Sekunde auf die andere vollkommen ruhig und entspannt. Ich merke, dass die Steine nicht mehr auf meinen Händen liegen. Ich öffne die Augen, strecke meine Hände nach vorne und vor meinen Augen materialisiert sich ein goldener Stab. Die Spitze beginnt zu brennen und vergoldet in der Form des auflodernden Feuers. Der Wind wirbelt um den Stab und hinterlässt eine Form, als wäre ein vergoldetes Seil um den Stab gewickelt. Nun ranken sich Pflanzen und Tropfen gleichermaßen um die obere Hälfte des Stabs. Schließlich verankern sich der Sonnenstein und der Mondstein gegenüberliegend auf dem vergoldeten Feuer. Ich umfasse den Stab und werde von der Wucht eines blauen Lichts fast umgerissen. Zwei kleine blaue Schmetterlinge landen zwischen Sonnenstein und Mondstein und werden ebenfalls von einer goldenen Schicht überzogen. Diese ist jedoch nur Goldstaub und die blaue Farbe der Schmetterlinge bleibt zu erkennen. Dieser Goldstaub wirbelt auch um mich herum. Ich hebe vom Boden ab und sehe wie ein blaues Kleid sich um meinen Körper legt und spüre, wie meine Kopfhaut angenehm kribbelt. Ich höre, dass sich die Tür zur Halle öffnet, aber ich sehe nicht nach unten, aus Angst ich würde fallen. Langsam schwebe ich zu Boden und sehe Lucius, der auf mich zu rennt. Dicht gefolgt von Morgan. Lucius nimmt meine Hand und zieht mich in eine feste Umarmung. „Dir geht es gut! Ich habe mir solche Sorgen gemacht!" Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn. Ich sehe ihm tief in die Augen und höre seine Gedanken klar in meinem Kopf. „Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn ihr etwas zugestoßen wäre. Mein Onkel kann mir so oft er will, eine Gehirnwäsche verpassen. Das ändert nichts daran, dass ich Sydney liebe." Und in dem Moment spüre ich das Kribbeln in meinem Bauch. Dieses Gefühl, das ich eigentlich schon gespürt hatte, als ich Lucius das erste Mal gesehen hatte und ihn für einen arroganten Mr. Perfekt gehalten hatte. Sanft schließe ich die Lücke zwischen uns und drücke meine Lippen auf seine. „Ich liebe dich auch, Mister Superstar.", sage ich leise, als ich mich von ihm löse. Neben uns kreischt Morgan auf und grinst wie eine Verrückte. Im selben Moment sagt Mister X mit drohender Stimme: „Das kommt gar nicht infrage! Ihr beide führt keine Beziehung. Das verbiete ich!" Die halbe Schülerschaft sieht dem Spektakel zu. Lucius drückt meine Hand und tritt vor. „Ich pfeife drauf, was du mir vorschreibst, Onkel. Ich spiele dein blödes Spiel nicht mehr mit!" In der Halle war es mit einem Schlag totenstill geworden. Die Tür knarrt leise und eine Frau kommt in die Halle gestürmt. Meine Mutter erblickt mich, schreit auf und presst die Hände vor den Mund. Langsam fällt sie zu Boden und beginnt zu weinen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 25, 2020 ⏰

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