Hermines Sicht:
Mitten in der Nacht schreckte ich verschwitzt aus dem Schlaf. War es überhaupt noch Nacht? Mit zusammengekniffenen Augen sah ich mich um. Einzelne Sonnenstrahlen schlichen sich durch die Vorhänge, was darauf hindeutete, dass es schon nach Sonnenaufgang. Und da wir Sommer hatten, durfte es also nicht allzu früh sein.
Beruhigt wollte ich mich zurück ins Bett legen, als mir die Person links von mir auffiel. Erschrocken hielt ich die Luft an, schließlich wollte ich ihn oder sie nicht wecken. Warum lag ich hier? Nach näherem Betrachten war ich mir sicher, dass das hier nicht mein Zimmer war. Was hatte ich in einem fremden Zimmer verloren? Mit jemand anderem neben mir?
Der Schreck verflog sofort, als ich, dank einem Sonnenstrahl, die Farbe des Zimmers ausmachen konnte. Grün. Slytherin. Also lag ich hier in einem Bett mit Draco. Und ich war mir sicher, dass wir nichts gemacht hatten. Es war nur ein Buchabend gewesen.
Da ich mir nun bewusst war, wo ich mich befand und was ich hier getan hatte, blickte ich an mir hinunter. Wie es aussah, war ich eingeschlafen und Draco hatte sich nicht getraut mir meine Jeans und mein Shirt auszuziehen. Zum einen war ich ihm dankbar dafür, zum anderen verfluchte ich ihn, denn jetzt war alles total verschwitzt, da ich wohl unbewusst eine Panikattacke gehabt hatte. Denn obwohl ich es von außen nicht zeigte, nagten der Krieg und die damit verbundenen Verluste weiterhin an mir. Deshalb war ich es gewohnt manchmal plötzlich nass aufzuwachen.
Aber was sollte ich jetzt machen. Schließlich war ich hier in einem fremden Gemeinschaftsraum und mir war sehr bewusst, dass ich jetzt nicht einfach verschwinden konnte. Das wäre unfair gegenüber Draco.
Nachdenklich kaute ich an meiner Unterlippe und fasste einen Entschluss. Es war vielleicht riskant, aber ich würde versuchen jetzt (um 7 oder 8 in der früh) in das Bad des blonden Slytherins zu gehen (ich fand es wirklich unfair, dass ich mich immer den langen Weg zum Mädchenbad entlang quälen musste, während er seines ganz entspannt erreichen konnte) und zu duschen.
Innerlich hoffte ich, dass erstens noch kein Slytherin wach war und zweitens seine Dusche leise war. Denn ich wollte ungern nackt mit Blaise oder sogar Pansy konfrontiert werden.
Dracos Sicht:
Manchmal fehlte mir das Malfoy Manor schon. Beispielsweise in der früh, denn dort waren meine Fenster immer von schweren Samtvorhängen bedeckt worden und es war erst hell in meinem Zimmer geworden, wenn ich es wollte.
Hier in Hogwarts konnte ich diesen Luxus leider nicht genießen. Bei Salazar, warum gab es hier Vorhänge, wenn diese ihren Zweck nicht annähernd erfüllten?
Verschlafen schlug ich die Augen auf, musste sie jedoch sogleich schließen, weil mir die Sonne direkt ins Gesicht schien. Viel zu hell!
Nachdem ich mehrere Male geblinzelt und meine Augen immer wieder kurz geschlossen und dann wieder geöffnet hatte, hatten sich diese endlich an die Helligkeit gewöhnt.
Wie aus Reflex, streckte ich meinen rechten Arm aus und stockte, als ich dort nicht das Gewünschte spürte. Denn ich spürte nichts.
Genervt fuhr ich mir mit einer Hand übers Gesicht, bevor ich mich aufrichtete und nach rechts schaute. Wie erwartet sah ich nichts, außer eine zurückgeschlagene Bettdecke und eine Einkerbung, dort wo sie gestern noch gelegen hatte.
Sie war doch nicht einfach so verschwunden? Das würde sie doch nie machen... oder? Das wäre sehr unfair und eine Stimme in meinem Inneren bestätigte mir, dass sie noch da war. Aber wo zum Teufel hielt sie sich auf? Nichts in meinem Zimmer deutete daraufhin, dass hier gestern jemand außer mir gewesen war.
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One kiss is all it takes
FanfictionEin verhängnisvolles Wahrheit oder Pflicht Spiel im Slytherin Gemeinschaftsraum, bei dem Draco etwas tun muss, was er sicher bereuen wird. Er muss Hermine Granger küssen. Eine unerfüllbare Pflicht... oder? #3 von 1.6k Dramiones: 5.1.2020