Kapitel 12.

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Rons Sicht:

Gemeinsam mit meiner kleinen Schwester betrat sie die Große Halle. Ich freute mich innerlich sie zu sehen, obwohl wir im Streit auseinandergegangen waren. Trotzdem war sie meine beste Freundin und wir hatten schon so viel durchgemacht. Da konnte eine kleine Streitigkeit sicher nichts ausrichten.

Ich hob meine Hand, um den beiden zu zeigen, wo wir saßen. Ginny drehte sich kurz zu Hermine und schien energisch auf sie einzureden, bevor sie auf uns zukamen. Harry, welcher mir gegenüber saß, lächelte erfreut, als seine Freundin sich zu ihm auf die Bank gesellte und begrüßte sie mit einem Kuss.

Hermine, die sich entschieden hatte neben meiner Schwester Platz zu nehmen, verdrehte genervt die Augen, doch ich konnte sehen, wie ihre Mundwinkel nach oben wanderten.

"Warum muss sich diese Spießerin zu uns setzen?", kam es von meiner rechten.

"Sie kann doch zu Luna und Neville."

Lavender deutete mit ihrem Kopf in die Richtung des Pärchens am Ende unserer langen Tafel.

 Die Lehrer hatten es allen Schülern, egal ob Hufflepuff, Ravenclaw, Slytherin oder Gryffindor, dieses Jahr erlaubt mit ihren Freunden oder Partnern gemeinsam beim Essen zu sitzen und auch die gegenseitigen Gemeinschaftsräume zu besuchen. Laut Professor Mcgonagall sollten so weniger Feindschaften und Streitereien zwischen den Häusern entstehen und außerdem sorge dies für eine angenehmere Lernatmosphäre. Deshalb saßen die beiden auch an unserem Tisch.

Ich hatte absolut nichts gegen dieses Konzept, aber als so einige Freundschaften zwischen Gryffindor und Slytherins rauskamen, war ich doch ziemlich schockiert. Niemand würde freiwillig Zeit mit einer Schlange verbringen.

Jemand fuchtelte mit seiner Hand vor meinen Augen und holte mich somit zurück in das Hier und Jetzt.

"Sag mal, hast du mir überhaupt zugehört?"

Meine Freundin warf mir einen beleidigten Blick zu.

"Tut mir leid, ich bin abgedriftet", entschuldigte ich mich und küsste ihre Wange.

Ihre Miene erhellte sich schlagartig und sie warf ihre Arme um mich. Ich bemerkte Hermines argwöhnischen Blick, genauso wie ich sah, dass sie begann zu lächeln, als sie über mich hinwegschaute. Wem galt das Lächeln und vor allem, wohin schaute sie?

Ich löste mich aus Lavenders Umarmung, drückte ihr einen Kuss auf ihre Lippen und wandte mich meinem Essen zu, welches ich noch gar nicht angerührt hatte.

Während ich die Augen hinunter zu meinem Porridge senkte, fiel mir etwas grünes auf Hermines Pulli auf. Interessiert kniff ich meine Augen zu, um zu erkennen, was genau dieses grüne etwas war.

Der Porridge blieb mir im Hals stecken und ich begann heftig zu husten.

"Won-Won? Was ist passiert?", kreischte Lavender erschrocken neben mir.

"Ihr müsst ihm helfen! Mein Won-Won erstickt!"

Keine Ahnung, wie er so schnell zu mir rübergekommen war, aber sofort stand Harry neben mir, klopfte meinen Rücken und hielt mir ein Glas Wasser hin. Dankbar nahm ich einen Schluck und mein Hustenanfall klang langsam ab.

"Danke", krächzte ich und klopfte meinem Freund auf die Schulter, womit ich ihm bedeutete, dass er sich keine Sorgen machen musste.

"Geht's dir wieder besser, Won-Won?", fragte meine Freundin, bevor sie ihre Hände um mein Gesicht legte und mich abknutschte.

"Ich hab mich nur verschluckt", entgegnete ich genervt und mit hochrotem Kopf, da mir die ganze Situation ziemlich peinlich war.

Lavender sah mich empört an, doch ich wusste, dass sie mir nicht lange böse sein würde. Das war sie nie.

One kiss is all it takesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt