Kapitel 13.

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Unbekannt:

Leise schlich ich ihm hinterher. Es war erstaunlich einfach jemanden in den Fluren Hogwarts zu verfolgen. Immer im richtigen Moment bot sich mir eine Abstellkammer oder Nische an, in die ich schnell schlüpfen konnte, ohne bemerkt zu werden. Außerdem strömten im zehn Sekunden Takt Schüler aus den Räumen, weshalb ich ebenfalls die Möglichkeit hatte in der Menge unterzutauchen.

Manchmal waren die vielen Leute aber auch sehr unvorteilhaft. Genau wie jetzt. Verdammt, ich hatte ihn verloren! Genervt schob ich ein paar Erstklässler, die von der Masse eingeschüchtert stehen geblieben waren, zur Seite und watete weiter durch die nie zu enden scheinende Schülerschar. Seit wann hatte Hogwarts so viele Schüler?

Ich war jetzt nicht mehr nur genervt, sondern wurde zunehmend aggressiv. Wo zum Teufel war dieser blonde Vollidiot?

Da es sich anbot und ich in diesem Flur sowieso nicht weiterkam, kletterte ich auf die Bank neben mir, um mir einen Überblick zu verschaffen. Angespannt scannte ich das Gedränge, das sich zum Glück langsam auflöste, nach einem platinblonden Schüler ab.

Er befand sich ganz am Ende der Traube und wenn ich mich nicht beeilte, dann hatte er es sicher bald raus geschafft und ab da konnte ich mich von dem Gedanken ihm zu folgen verabschieden.

Ich musste mir etwas einfallen lassen. Sofort kam mir ein Zauber in den Sinn, mit dem ich mir meinen Weg freimachen und gleichzeitig die Leute verwirren konnte, sodass ich nicht auffallen würde.

Schnell sprang ich von der Bank hinunter, holte meinen Zauberstab aus der Rocktasche und richtete ihn über die Leute.

"Aguamenti!", flüsterte ich.

Kreischend zerstreuten sich die Schüler, um dem Wasserstrahl (gewaltiger als erwartet) zu entkommen und gaben mir somit genug Raum, die Entfernung zwischen mir und dem Blonden zu verringern.

Dieser hatte bereits durch eine der Türen das Schloss verlassen und ging nun einen Feldweg hinab. Ich atmete erleichtert auf, als ich den warmen Sommerwind auf meiner Haut spürte und endlich wieder einigermaßen atmen konnte. Im Flur war es verdammt stickig und heiß gewesen.

In der Angst ihn ein weiteres Mal zu verlieren, beschleunigte ich meinen Schritt, versteckte mich dennoch weiterhin hinter Bäumen und Sträuchern.

Draco folgte dem Feldweg bis zu Hagrids Hütte und verschwand dann hinter dieser. Nicht schwer zu schlussfolgern, wo sich sein Ziel befand. Im Verbotenen Wald.

Natürlich konnte ich ihm nun weiter hinterherlaufen, doch ich sah keinen Sinn darin mit ihm zu seinem Zielort zu gehen, schließlich wollte ich Hermine abpassen.

Stopp! Wie würde Hermine überhaupt herausfinden, wo sie hinmusste? Der Verbotene Wald war nicht gerade klein und es war sehr leicht sich zu verirren, also musste Malfoy ihr eine Art Fährte legen. Und ich könnte diese dann verändern, so wie ich es gerade brauchte. Heute hatte ich wirklich die besten Einfälle.

Vorsichtig glitt ich an der Hauswand entlang und spähte um eine Ecke, fest damit rechnend, dass jemand am Waldrand stand. Doch dort war niemand. Der Wald lag ruhig und bedrohlich vor mir, genauso wie ich ihn kannte. Aber irgendwas passte nicht ins Bild. Nur was?

Es fiel mir wie Schuppen von den Augen. Jemand hatte einen Flagrate° auf dem Baum neben mir angewendet, sodass dort nun ein kleines leuchtendes Kreuz zu erkennen war.  So sah also seine Fährte aus. Keine schlechte Idee und vor allem war dieser Wegweiser leicht zu manipulieren.


Hermines Sicht:

"Ein Date?", fragte Ginny, während sie mich skeptisch musterte.

One kiss is all it takesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt